Wer ein iPad hat, kann eigentlich Papier und Stift getrost zur Seite legen. Das Tippen geht auf der iOS-Tastatur recht gut, wem diese zu unbequem ist, kann via Bluetooth das Tablet auch mit einer externen Tastatur verbinden . Wer schreibfaul ist, kann sich die Texte auch über die Diktierfunktion schreiben lassen. Es gibt jedoch immer noch Leute, die außer dem iPad den klassischen Notizblock verwenden. Für diese Leute hat Livescribe einen ganz besonderen Kugelschreiber entwickelt. Dieser Smartpen überträgt handschriftliche Notizen auf das iPad oder iPhone und wandelt diese auf Wunsch in gedruckten Text um. Die Software erkennt sogar Webseiten-URLs, erstellt Aufgaben beziehungsweise Erinnerungen und überträgt Termine in den Kalender. Außerdem lassen sich die Notizen in Evernote, Dropbox übertragen oder als PDF via E-Mail oder iMessage versenden.

©Livescribe

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Der Livescribe 3 ist nicht der erste Smartpen von dieser Firma, doch im Gegensatz zu seinen Vorgängern, bei denen an der Spitze noch der klassische An/Ausschalter prangte, die sich teilweise nur über USB-Kabel mit dem Rechner verbinden ließen und die von der Form eher an Stabfeuerzeuge erinnerten, sieht der Livescribe 3 schon fast genauso aus wie ein normaler Kugelschreiber. Er ist lediglich etwas größer und schwerer, was aber kaum stört.
Damit der Smartpen funktioniert, muss der Nutzer einen speziellen Notizblock verwenden, dessen Einzelseiten mit feinen Punkten versehen sind. Der linierte Block umfasst 100 Seiten und ist im Lieferumfang des Livescribe 3 enthalten. Ansonsten kosten vier A5-Notizblöcke etwa 17 Euro, es besteht aber auch die Möglichkeit, sich die Einzelseiten über die Livescribe-Webseite am Rechner auszudrucken .
Das Dot-Papier hat außerdem spezielle Felder zum Starten und Beenden von Aufnahmen sowie zum Verbinden des Stifts mit dem iOS-Gerät.
Achtung: Nur Bluetooth 4.0
Doch Aufgepasst: Nicht jedes iOS-Gerät lässt sich mit dem Livescribe 3 verbinden. Der Smartpen unterstützt nur Bluetooth Smart (Bluetooth 4.0). Das iPad 2 funktioniert mit dem Smartpen schon nicht mehr. In unserem Test mit einem iPhone 4S und iPad Mini gab es keine Verbindungsprobleme. Beim erstmaligen Start der kostenlosen Livescribe-App muss sich der Nutzer registrieren – anschließend kann er seine Notizen auf sämtliche Geräte übertragen und miteinander synchronisieren. Allerdings kann der Stift immer nur mit einem iOS-Gerät verbunden werden – ein gleichzeitiges Pairing ist unter Bluetooth nicht möglich. Die Betriebsdauer des Stifts reicht maximal für 14 Stunden – nach einem Konferenztag muss der Smartpen wieder an den USB-Anschluss – was voraussetzt, dass man doch wieder sein Notebook mit dabei haben muss.
Teurer Kugelschreiber für Schreiberlinge
Hersteller: Livescribe
Preis: € 150, CHF 185
Note: 2,0
Leistung (50%): 2,3
Ausstattung (20%): 1,3
Handhabung (20%): 3,2
Ergonomie (10%): 1,3
Vorzüge: Unterstützung von Evernote, handlich, für mehrere iOS-Geräte
Nachteile: Umständliches Pairing, geringe Akkulaufzeit, erkennt keine anderen Stifte
Alternative: Diktierfunktion des iOS-Geräts, externe Tastaturen
Wichtig: Will man den Livescribe mit einem anderen iOS-Gerät verbinden, muss man vorne im Notizblock mit dem Smartpen auf das Feld „Device Pairing“ drücken.
Der Stift schaltet sich beim Herausfahren der Mine automatisch an, es ertönt ein Signalton, der für gute Ohren durchaus zu hören ist. Das Schreibgefühl unterscheidet sich kaum von einem normalen Kugelschreiber. Die Notizen wurden allesamt in die Livescribe-App übertragen. Den handschriftlichen Text erkennt die App allerdings nicht immer, so dass wir oft nacharbeiten mussten. Bei Webseiten ist das besonders ärgerlich, immerhin verlinkt die App diese gleich, so dass man sie aus dem digitalen Notizblock heraus öffnen kann. Auch ist es bei längeren Texten recht mühsam, diese Zeile für Zeile manuell in gedruckten Text zu konvertieren.
Keine Erkennung von anderen Stiften
Die App erkennt jedoch nur Text, der mit dem Livescribe-Stift geschrieben wurde. Zusätzliche Notizen, die mit einem anderen Kugelschreiber geschrieben wurden, werden nicht angezeigt.
Die Aufnahmefunktion funktioniert allerdings nur, wenn man sich dabei gleichzeitig Notizen macht. Diese Mitschrift erscheint dann in grüner Farbe und man hat die Möglichkeit, sich die Aufnahme anzuhören, indem man auf den grünen Text tippt. Diese Pencast-Funktion ist rechtlich ohnehin problematisch, weil der Nutzer sich vor der Aufnahme eigentlich die Zustimmung des Sprechers einholen muss.
Empfehlung: Routinierte iPad-Nutzer sind sicher nicht die Zielgruppe des Livescribe 3, der immerhin mit 150 Euro recht teuer ist. Profis haben längst den Vorteil der virtuellen Tastatur erkannt und wollen nicht noch zusätzlich Block und Stift mit sich herumschleppen. Bei einigen Berufsgruppen, die sich neben Notizen auch oft Skizzen machen, wie beispielsweise Ärzte oder Architekten, kann dieser Stift durchaus sinnvoll zum Einsatz kommen. Ihre Doktorschrift müssen sie dann allerdings ablegen.
Voraussetzung: Bluetooth 4.0 (ab iPad 3,4, Air, iPad Mini, iPhone 4S, iPod Touch 5. Generation)