Ernsthafte Konkurrenz
Am Montag kündigte der britische Multimillionär Richard Branson an, unter dem Label seines weltweit tätigen Musikkonzerns Virgin einen eigenen Downloaddienst a la iTMS zu starten und dazu passende Festplattenplayer auf den Markt zu bringen. Während der iTunes Music Store in den 10 Monaten seines Bestehens bereits zahlreiche Nachahmer auf den Plan gerufen hat, die den Erfolg des Services nicht annähernd erreicht haben, sieht der Businessweek-Kolumnist Alex Salkever von Branson ernste Gefahr ausgehen. Die Firma mit einem Umsatz von 7 Milliarden Dollar, die auch im Geschäft mit Fluggesellschaften und Mobilfunknetzen beteiligt ist, habe wesentlich bessere und weiter verbreitete Distributionskanäle für digitale Musik als Apple, schreibt Salkever in “Byte of the Apple”. Apples enormer Erfolg, der einen Jahresumsatz von einer Milliarde Dollar allein mit iPods verspricht, sei nur mangels ernsthafter Konkurrenz zustande gekommen. Den Geräten von Dell, Samsung und Creative fehle der Coolness-Faktor, die Services von Wal Mart und Napster seien umständlich zu bedienen und nicht nahtlos mit Playern zu integrieren. Mit der für den Sommer zu erwartenden Konkurrenz aus Großbritannien ändere sich die Situation und Apple müsse sich warm anziehen. Virgins Mobilfunkdienst sei besonders für Jugendliche mit den günstigen “pay-as-you-go”-Tarifen attraktiv, da immer mehr Mobiltelefone auch als Musikabspielgeräte dienten, sei eine Basis für das Geschäft bereits gelegt. Auch die 23 Virgin-Stores in den USA hätten heute mehr Kunden als alle digitalen Dienste zusammen, CD-Käufer seinen so leicht für den Downloadservice unter dem gleichen Label zu begeistern. Einen iPod-ähnlichen Player werde Virgin ebenfalls in diesem Jahr herausbringen, an Kult-Status reicht die Branson-Company an Apple heran, wenn sie den Mac-Hersteller nicht gar übertreffe. Salkevers Fazit: Apple werde sich in Zukunft mehr mit der iPod-Linie und dem iTMS anstrengen müssen, um mit der neuen Konkurrenz mithalten zu können.
Plagiat
Apple hat nach einem Bericht unserer US-Schwestersite Maccentral seine Anwälte auf den britischen Softwarehersteller Starbrite Solutions losgelassen. Stein des Anstoßes ist die Pocket-PC-Software pBop, die Anwendern eines auf Microsofts Betriebssystem basierenden PDAs einen komfortabel zu bedienenden Software-MP3-Player zur Hand gibt. Die Ähnlichkeiten der Software, die ursprünglich unter dem Namen pPod für 20 Dollar zu haben war, waren jedoch frappierend, nicht nur bildete das Programm auf dem berührungssensitiven Display von Pocket PCs das Hardwarelayout der iPods der dritten Generation ab, auch die Organisation von MP3-Dateien glich der des iPod wie aufs Haar. Auf eine erste Intervention Apples hin änderte Starbrite den Namen des Programms und verschob dabei das Bedienungsrad zwischen den Schalknöpfen und dem Menü in die Mitte des Displays. Strabrite-Sprecher Ryan Kelly zeigt sich unseren Kollegen gegenüber überrascht von Apples juristischen Aktivitäten: “Niemand würde eine Software für den Pocket PC mit einem Hardware-Player verwechseln.” Die Website von Starbrite ist derzeit nicht erreichbar.
Messe
Apple stellt nun doch auf einer Veranstaltung von IDG World Expo in Boston aus. Dabei handelt es sich jedoch nicht um die für den Juli angesetzte Macworld Expo, sondern um die vom 30. März bis zum 1. April laufende Bio-IT World Conference + Expo. Die Veranstaltung richtet sich an IT-Profis und Forscher, die in den Biowissenschaften arbeiten, in einem Technology Demonstration Theater stellen Hersteller wie IBM, HP, EMC und Apple ihre Lösungen vor. Für Donnerstag, den 1. April ist ein Vortrag von Apples Direktorin für wissenschaftlich-technische Märkte Liz Kerr geplant, in dem es laut Titel um “Apples Lösungen für Biowissenschaften” gehen soll. Danach wird Apples Xserve Marketing-Direktor Doug Brooks den Xserve als “Workgroup Cluster für Bio-Informatik” präsentieren.
Verbindung gesucht
Der französische Hersteller von Datenbanksoftware 4D hat gestern eine neue Version seines Plug-ins 4D for OCI 2003.3 vorgestellt, das auch eine Version für Mac-OS X enthält. Die Erweiterung ermöglicht die Kommunikation mit Oracle Server über das Protokoll Oracle Call Interface (OCI). Ein erweitertes 4D-Framework soll die Entwicklung von Oracle-kompatiblen Datenbanklösungen erleichtern. Die Preise für das Plug-in beginnen bei 199 Dollar.
Update
Der Hamburger Softwarehersteller Xnet hat seinen FTP-Client Captain FTP auf Version 3.2 aktualisiert. Dabei haben die Entwickler die Software vorwiegend an die aktuelle Mac-OS X Version angepasst, aber auch einige Neurungen eingeführt. Optional ist nun eine Kommandozeile, in der man arbeiten kann, in das Dpck abgelegt zeigen Fenster des Clients einen Statusbalken während des FTP-Transfers an. Darüber hinaus will Xnet die Zusammenarbeit mit Rendezvous verbessert haben. Captain FTP kostet 25 Dollar, registrierte Anwender der Versionen 3.x bekommen das Update auf Captain FTP 3.2 kostenlos.