
Und das grenzt ein wenig an Magie: Wir öffnen mehrere Programme und Fenster, die wie im Mac-Alltag üblich übereinander liegen und sich gegenseitig weitgehend verdecken. Mit der von Screenshot PSD vorgegebenen Tastenkombination Umschalt-Befehl-5 fertigen wir ein Bildschirmfoto an und öffnen es in Photoshop Elements. Dort werden sämtliche Fenster als Ebenen angezeigt, diese sind einzeln anwählbar und lassen sich tatsächlich problemlos hin und her verschieben. Die eigentliche Magie besteht jedoch darin, dass auch an sich verdeckte Inhalte von Fenstern beim Verschieben sichtbar werden. Fenster oder sogar einzelne Menüleisten kann man löschen, und jede Ebene lässt sich wie gewohnt separat bearbeiten. Dies ist sehr praktisch, wenn man etwa bestimmte Bildschirmfotos in sich genau anordnen will, oder mit den Inhalten spielen möchte, indem man sie verschiebt und anderes mehr.

Freilich haben diese Screenshots gegenüber den normalen Bildschirmfotos eine beeindruckende Größe: Je nachdem kommen deutlich über 100 MB pro Screenshot zusammen. Diese wird man in der Regel nicht ohne vorherige Konvertierung und Komprimierung verschicken wollen, schon deshalb nicht, weil eben auch verdeckte Inhalte für den Betrachter nun offen liegen, wie eine Decke, die man wegzieht. Sensible oder peinliche Inhalte sollte man daher lieber vorher verschwinden lassen respektive das Bild besser in einem Format ohne Ebenenunterstützung wie JPEG abspeichern, das zudem die Dateigröße drastisch reduziert. Eine Einschränkung des Tools beschreibt der Entwickler selbst: Fenster, die über den Bildschirmrand hinaus ragen, werden auch in Screenshot PSD abgeschnitten. Was also außerhalb des Bildschirms liegt, lässt sich auch mit Screenshot PSD bislang nicht sichten.

Weiter stellen wir fest: Fenster oder Programme in OS X 10.7 Lion im Vollbildmodus, wie wir es mit Safari ausprobieren, erscheinen nicht als eigene Ebene, wenn sie im Hintergrund liegen. Sie sind im Screenshot einfach nicht vorhanden. Fotografiert man dagegen ein Fenster im Vollbildmodus im Vordergrund, bleibt dieses zwar sichtbar, aber dafür sind die anderen dahinterliegenden Fenster und Programme nicht verfügbar. Dennoch erscheint uns das Tool für die unterstützten Zwecke als sehr nützlich, und es reißt kein Loch in die Geldtasche: Screenshot PSD 1.0 ist im Mac App Store zum Einführungspreis von 2,40 Euro erhältlich und läuft ab Mac-OS X 10.6. Außerdem benötigt man zur Bearbeitung ein Grafikprogramm mit Ebenenunterstützung wie Photoshop oder Pixelmator, doch auch beispielsweise in Photoline ließen sich die Ebenen in unserem Kurztest verschieben.
Info: Txtlabs