
Apples Klageschrift gegen Psystar veröffentlicht
Apples Klageschrift gegen Psystar ist veröffentlicht und bietet einige interessante Details und erste Einblicke auf die Prozessstrategie. Am 3. Juli hatte hatte Apple das Dokument am Bezirksgericht von Nordkalifornien eingereicht, dabei auf 16 Seiten die Beschwerden gegen Psystar aufgeführt und 19 weitere Seiten für Beweise genutzt. Apple verlangt vom Gericht, dass es Psystar verbietet, weiter seine “Open Computer” – PCs mit Billig-Komponenten, auf denen Mac-OS X installiert ist, zu verkaufen. Zudem soll Psystar alle bereits verkauften Geräte zurückziehen.
In seiner Beweisführung bezieht sich Apple vorwiegend auf die Lizenz für Mac-OS X, die es verbietet, das System auf anderen Rechnern als Macs zu installieren. Es ist zudem untersagt, dies Dritten zu ermöglichen. Dass Psystar von den Regelungen der Lizenz gewusst hat, beweist unter anderem ein Artikel der Information Week , in dem ein Psystar-Angestellter die Rechtswirksamkeit der Lizenz bezweifelte.
Der Schaden für Apples Marke sei enorm, zumal viele Käufer sich über die mangelnde Qualität des geklonten Macs schon beschwert hätten. Seit 1994 habe Apple drei Milliarden US-Dollar in die Darstellung seiner Marke investiert und sehe sie von dem zweifelhaften Unternehmen abgewertet. Als Beweis für die mangelnde Seriösität Psystars führt Apple den mehrmaligen Wechsel der Adresse des Unternehmens und seine Probleme mit einem Anbieter von Online-Zahlungen an. Zusammengefasst heißt es: “Psystars Aktivitäten schädigen Verbraucher, in dem es ein schlechtes Produkt verkauft, das jedoch in einer Art und Weise angeboten wird, die fälschlicher und unfairer Weise einen Bezug zu Apple herstellt.”
Analyst: iPhone 3G bleibt noch vier Wochen knapp
In Deutschland warnt T-Mobile auf seiner iPhone-Website vor langen Lieferzeiten, in den USA hat nur noch jeder vierte Apple Store das Handy vorrätig: Apple kommt mit der Produktion kaum nach. Das iPhone wird noch weitere zwei bis vier Wochen knapp sein, schätzt der Piper-Jaffray-Analyst Gene Munster. Diese Zeit werde Apple benötigen, um von seinen Zulieferern nennenswert höhere Stückzahlen des begehrten Telefons zu erhalten. Die Nachfrage am ersten Wochenende sei weit höher gewesen als erwartet, erklärt Munster. Anders als im Vorjahr, als iPhones nur zeitweise knapp waren, werde die hohe Nachfrage anhalten. Heuer wirke zudem der Verkauf des iPhone in 21 weiteren Ländern auf das Angebot in den USA ein.
Drahtloses Lautsprechersystem mit iPod-Dock
Digital Signature hat ein drahtloses Audiosystem für Mac und PC vorgestellt, das zudem ein iPod-Dock integriert hat. Die Mint 220 Digital Music Station empfängt über einen Transmitter auf dem 2,4-GHz-Band Musik vom Rechner, dieser kann bis zu 15 Meter vom Lautsprecher entfernt stehen. Das integrierte Lautsprechersystem verwendet zwei 3,5-Zoll-Boxen und ist mit einer Fernebdienung ansprechbar. Die Mint 220 Digital Music Station kostet 175 US-Dollar.
Baseballliga beschwert sich über iPhone-Software
Kaum eine Woche nach dem Start des App Store hat der erste Hersteller von iPhone-Software Ärger bekommen. Der Grund: Bulbous Ventures soll in seiner Applikation “Baseball” Logos von Teams der Major League Baseball unerlaubt verwendet haben. Bereits am Montag hatte Mark Knopper, der Eigner und einzige Angestellte des kleinen Softwareherstellers aus Michigan, Post von MLB Advanced Media bekommen. Seine kostenlose Software verletzte mit den eingesetzten Logos die Markenrechte der Liga und der Teams. Knopper solle daher alle geschützten Logos aus seiner Software entfernen, die Besitzern von iPhone und iPod Touch Statistiken und Spielergebnisse aus 120 Jahren Baseball anbietet. Verbraucher könnten wegen der eingesetzten Logos meinen, Baseball sein eine offiziell von der MLB herausgegebene Software. Im App Store bietet die Liga ihr Programm MLB.com At Bat für 5 US-Dollar an. Knopper will der Anordnung der MLB folgen, berichten unsere Kollegen von Macworld.
Nervöse US-Anleger von Google und Microsoft enttäuscht
Führende IT-Konzerne wie Microsoft und Google haben die nervösen US-Anleger selbst mit starken Quartalszahlen enttäuscht. Trotz kräftiger Steigerungen bei Umsatz und Gewinn gaben die Aktien nachbörslich deutlich nach. Google und Microsoft legten die Zahlen am Donnerstag in einem Schwung mit dem Schwergewicht IBM und dem schwächelnden Intel-Konkurrenten AMD. Während das Geschäft bei IBM brummt, meldete AMD einen Milliardenverlust und wechselte den Chef aus. Die IT-Unternehmen profitieren wie auch andere US- Unternehmen in Zeiten einer schwachen US-Konjunktur von der robusten Nachfrage aus dem Ausland und dem niedrigen Dollar-Kurs. Der Internet-Riese Google steigerte den Gewinn im zweiten Quartal um 35 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar und den Umsatz um 39 Prozent auf 5,37 Milliarden Dollar (3,39 Milliarden Euro). Die Anleger ließen die Aktie des Suchmaschinen-Spezialisten trotzdem nachbörslich um bis zu zehn Prozent fallen. Google verfehlte noch höhere Markterwartungen, unter anderem beim Gewinn je Aktie. Zudem sehen Experten Anzeichen für eine Abschwächung des rasanten Wachstums des Internet-Konzerns. Unter anderem wachse das Kerngeschäft von Google – die Klicks auf Anzeigen im Umfeld der Internet-Suche – nicht mehr so schnell wie vorher, argumentieren sie. Google-Chef Eric Schmidt räumte ein, das wirtschaftliche Umfeld sei mehr zu einer Herausforderung geworden. Microsoft profitiert weiter von guten Geschäften mit seinem Betriebssystem Windows. Der Überschuss kletterte in dem Ende Juni abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um 42 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte im Jahresvergleich auch dank der Dollar-Schwäche um 18 Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar zu. Es war vor allem der Ausblick auf das angebrochene Geschäftsjahr, der die Anleger enttäuschte. Die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um fünf Prozent.
Den Chiphersteller AMD plagen dagegen ganz andere Probleme. Der Verlust des Intel-Konkurrenten verdoppelte sich im zweiten Quartal im Jahresvergleich fast auf 1,2 Milliarden Dollar. AMD führt das Minus größtenteils auf das Geschäft mit Chips für mobile Geräte und TV- Technik zurück. Mit dem 46-jährigen Dirk Meyer, der bisher für das operative Geschäft zuständig war, soll nun ein neuer Konzernchef das Ruder herumreißen. Der langjährige AMD-Boss Hector Ruiz soll den Vorsitz im Verwaltungsrat behalten. Rückendeckung bekam AMD am Donnerstag von der EU-Kommission, die gegen Intel weitere Wettbewerbsvorwürfe erhob. Die Brüsseler Kartellwächter werfen dem unangefochtenen Marktführer unfaire Wettbewerbspraktiken gegenüber AMD vor. IBM konnte dagegen dank eines starken internationalen Geschäfts Umsatz und Gewinn überraschend kräftig steigern. Unter dem Strich verdiente IBM besonders dank seiner erfolgreichen Servicesparte 2,8 Milliarden Dollar und damit 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg auch wegen des schwachen Dollar um knapp 13 Prozent auf 26,8 Milliarden Dollar. IBM rechnet nun für das Gesamtjahr mit mehr Gewinn als bisher. (dpa)