
Hacker freuen sich auf iPhone
Nicht nur zahlungskräftige Kunden, sondern auch Hacker freuen sich schon auf die Markteinführung von Apples iPhone. Schon wenige Stunden nach der Vorstellung des telefonierenden iPods vor einer Woche drehten sich in einschlägigen Foren die ersten Diskussionen um Prozessoren und Sicherheitslücken. So fragten sich Teilnehmer der Dailydave discussion list , ob Apples Telefon tatsächlich auf ARM-Chips liefe und welche Programmierkits für iPhone-Software notwendig wären. Der Experte für Reverse-Engineering Havlar Flake hat jedenfalls Zweifel daran, dass das iPhone auf einem x86-Chip liefe.
In den Startlöchern stehen auch die hinter der Aktion “Month of the Apple Bug” stehenden Hacker. In einem E-Mail-Interview mit unseren Kollegen von Macworld drückte LMH seine Freude aus, sich mit dem iPhone zu beschäftigen. “Falls es wirklich Mac-OS X einsetzt, dann bringt es mit Sicherheit Sicherheitslücken mit.” Angriffspunkte sieht LMH etwa bei der drahtlosen Verbindung, Malware ließe sich “in einem größeren Rahmen” über das Telfon verbreiten. “Man stelle sich nur einmal Bonjour vor, und all die Funktionen von Mac-OS X, in einem mobilen Gerät konzentriert, das auf drahtlosen Internetzugang setzt.” LMH räumt jedoch ein, dass er bisher nur spekulieren könne, solange Apple keine technischen Spezifikationen veröffentlicht habe.
Auch David Maynor von Errata Security, der im vergangenen Jahr ein Macbook über die WLAN-Karte eines Drittherstellers öffentlich hackte, kann das iPhone “kaum erwarten”. Das iPhone werde neu und relativ ungetestet sein, zudem ein bekanntes Betriebssystem einsetzen: “Ich denke, man wird leicht Sicherheitslücken darin entdecken.”
Werde das iPhone so populär wie der iPod, könne dies auch Auswirkungen auf die Sicherheit der Desktop-Fassung von Mac-OS X haben, fürchtet der Experte von Kaspersky Labs Roel Schouwenberg . Wenn kaum jemand das iPhone kaufe und einsetze, werde es für Hacker nicht interessant. Bei weiter Verbreiteung des iPhone würden sich Malware-Autoren jedoch nicht nur mit dem Smartphone im Speziellen, sondern auch im Mac-OS X im Allgemeinen beschäftigen.
Auf die Diskussionen hat Apple bereits reagiert. Havlar Flake, der wissen wollte, wie man Software für das iPhone schreibt, hat von Apple in der Diskussion bei Dailydave Antwort erhalten. “Wenn du da wirklich wissen willst, dann bewerbe sich auf den Posten als Sicherheitsingenieur, den wir ausgeschrieben haben. Das ist Arbeit direkt am Kern von Mac-OS X,” lässt der Personalmanager Simon Cooper aus Cupertino wissen.
Cingular: Apple bringt weitere Handys
Auf der Bühne des Moscone-Centers demonstrierten letzten Dienstag Steve Jobs und Stan Sigman Harmonie zwischen Apple und Cingular, wobei der CEO des Mobilfunkproviders das Publikum beinahe einschläferte. Dass zwischen den beiden Firmen nicht nur Eintracht herrscht, zeigen einige Interviews der letzten Woche, in denen Cingular-Manager erstaunliches über die Zukunft der iPhone-Telefonie verrieten. Angefangen hatte es mit einem Gespräch mit dem Time-Magazine, in dem Jobs einerseits die Zusammenarbeit mit Cingular lobte andererseits sich dafür rühmte dem Provider Grenzen gesetzt zu haben. Mobilfunkcarrier würden normalerweise darauf bestehen, ihre proprietäre Software auf Handys zu installieren, um den Kunden daran hindern, andere Netze zu nutzen. “Da besteht eine gewisse Hybris, sie meinen, alles besser zu wissen. Aber nicht mit uns!” erklärte Jobs. Cingular habe daher seine “üblichen Prozesse” geändert. Ungewöhnlich scharf antwortete Glen Lurie, Vertriebschef bei Cingular, auf Jobs Einlassungen. “Ich glaube nicht, dass wir ihnen etwas gegeben haben, aber wir vieles von ihnen bekommen.” Es sei Apples Aufgabe, zu verhindern, das iPhone-Anwender ihre SIM-Karte für andere Netze freischalten könnten. Im Gegenzug gebe Cingualr die Möglichkeit, die Services des Providers zu nutzen. Lurie verriet zudem, dass der Vertrag mit Apple langfristig geschlossen sei. Wie weit die Vereinbarungen gingen, werde man sehen, wenn “schon recht bald” weitere Apple-Telefone auf den Markt kämen.
Gerücht: Apple-Keynote auf der NAB
Die französische Mac-Seite MacBidouille, die nicht oft durch Gerüchte auffällt, rechnet nach eigenen Angaben mit der Präsenz Apples auf der NAB Show . Die Messe der National Association of Broadcasters richtet sich vor allem an Fernseh- und Radioschaffende, sie findet am 14. bis 19. April in Las Vegas statt. Am 15., einem Sonntag Morgen, soll es den Gerüchten zufolge eine Keynote geben. In der Vergangenheit hat der Mac-Hersteller zum gleichen Anlass bereits neue Produkte für Profi-Anwender vorgestellt.
Nikons RAW-Software kommt für Intel-Macs
Wer eine digitale Spiegelreflex von Nikon einsetzt, hat die Software Capture NX bereits zu Hause. Besitzt er aber einen Intel-Mac, kann er sie nur eingeschränkt nutzen, denn nativ läuft sie bislang nur auf PowerPC-basierten Macs. Auf der Macworld Expo hat der Hersteller nun allerdings angekündigt, an einer Universal Binary zu arbeiten. Im gleichen Zuge werde er der Anwendung eine neue Oberfläche spendieren, verpricht er, nennt aber noch kein Verfügbarkeitsdatum. Nikon legt seinen Kameras Capture NX bei, man kann mit der Software Fotos und Bilder manipulieren. Insbesondere liest und bearbeitet sie Nikons RAW-Format NEF.