
Was die Suche in Patentanmeldungen so bringt
In den USA ist es eine der investigativen Sportarten geworden – wühlen in Patentanmeldungen. Am Montag sind gleich zwei Fundstellen aufgetaucht, die sogenannte Insider als Hinweis auf neue Apple-Produkte deuten wollen. Eines beschreibt eine Minikamera ähnlich Apple iSight, die in einem Notebook eingebaut ist. Anders als bei den heute erhältlichen Vaio-Notebooks von Sony, die das bereits eingebaut haben, soll das Ding von Apple aber laut Patentanmeldung schwenkbar sein und gleichzeitig als Verschluß für das Notebook-Display dienen. Die zweite Patentanmeldung beschreibt einen Regelkreis, der die Spannung und die Taktung eines Computerprozessors steuert. Misst ein Sensor akzeptable Temperaturen läuft der Prozessor auf Höchstleistung. Steigt die Temperatur oder verliert der Sensor die Verbindung zum Rest des Rechners, dann wird die Spannung und Taktfrequenz des Prozessors gesenkt. Wenn nötig, wird das ganze System abgeschaltet. Wem das bekannt vorkommt, der sollte einen Blick in den aktuellen iMac G5, einen Power Mac oder ein Powerbook werfen. Dort arbeitet eine solche Schaltung.
Kofferradio für Internetradio und MP3-Musik
Roku ist bisher bekannt als Schöpfer der röhrenförmigen MP3-Player, die die Musik über eine drahtlose Verbindung vom Mac oder vom PC erhalten. Die neueste Kreation bietet dieselben Funktionen, doch statt der Röhre kann man jetzt einen Kasten erstehen, der mehr einem Kofferradio oder einem Ghettoblaster ähnelt: Roku Soundbridge Radio ist ein analoges Radio mit eingebautem Lautsprecher und Subwoofer inklusive Uhr und Wecker. Außerdem steckt im Gehäuse ein Empfänger für MP3-Dateien und ein Zugang zum Internet, mit dem man Internetradiostationen erreichen kann. Wer damit noch nicht genug hat, kann Musik auf SD-Speicherkarten unterbringen und in den passenden Steckplatz an der Seite des Radio stecken. Dann schallt auch diese Musik aus den Lautsprechern. Das Gerät ist ab November für 399 US-Dollar im Handel.
Hochkarätige Diskussion in New York
Auf der Computermesse Digital Life (14. bis 16. Oktober 2005) werden HP, Motorola, Adobe, Microsoft, Intel und Apple über die aktuellen Techniktrends sprechen und ihre Produkte für das Weihnachtsgeschäft 2005 vorstellen. Das klingt zwar fast wie eine Verkaufsmesse für Spekulatius und Schokoladennikoläuse im Hochsommer, doch laut Intel wird man auf der Digital Life neue Technik für das digitale Eigenheim zeigen, die es bisher noch nicht gibt. Microsoft will übrigens die Spielkonsole Xbox 360 präsentieren.
Thinkfree Office 3 erhältlich
Am späten Montag abend hat Thinkfree (www.thinkfree.com) die Version 3 von Office frei gegeben. Laut Hersteller ist in dieser Version die Programmoberfläche noch ähnlicher zu Microsoft Office und der Datentausch mit Microsofts Bürosoftware soll reibungsloser laufen als bisher. Thinkfree Office 3 arbeitet unter Mac-OS X, Windows und Linux und exportiert unter anderem HTML-Dateien sowie PDF und XML (Word ML und Spreadsheet ML). Die Software kostet im Internet 49,95 US-Dollar.
Auf der anderen Seite: Office 12 dauert…
Sechs gestandene Marktforscher der Gartner Group sind nötig, um bekannt zu geben, dass Office 12 wahrscheinlich erst 2007 oder 2008 langsam in großen Firmen Einzug findet. Zur Erinnerung: Office 12 ist die nächste Ausgabe von Microsofts Paket von Bürosoftware inklusive der Topseller Word, Excel und Powerpoint. Zur Zeit ist für den PC Office 2003 auf den Markt, dessen Verkauf bisher aber alles andere als sensationell war, schreiben die Forscher von Gartner. Da mit dem Wechsel auf Office 12 noch weiter reichende Änderungen nötig sind und da Microsoft selbst den Erstverkaufstermin auf Ende 2006 gesetzt hat, wird die Installation in der Industrie noch einige Zeit auf sich warten lassen.
Hollywoodstudios verbünden sich im Kampf gegen Piraterie
Im Kampf gegen Film-Piraterie haben sich sechs große Hollywoodstudios verbündet, um das Forschungsprojekt Motion Picture Laboratories (kurz: MovieLabs) zu finanzieren. Nach Angaben der «New York Times» vom Montag soll die Einrichtung Technologien zum Schutz vor unerlaubter Verbreitung von Filmen entwickeln. So sollen etwa Wege gefunden werden, heimliche Videoaufnahmen von neuen Filmen in Kinos zu unterbinden, und den illegalen Austausch im Internet zu blockieren. Die sechs Studios, darunter 20th Century Fox und Universal, wollen das Projekt in den ersten zwei Jahren mit einem Etat von über 30 Millionen Dollar ausstatten.
Nach Angaben der Motion Picture Association of America (MPAA) gehen der amerikanischen Filmindustrie durch Raubkopien jährlich über drei Milliarden Dollar an Einnahmen verloren. Aus Sicht der Filmstudios hat die Unterhaltungselektronik-Industrie im Kampf gegen die Piraterie noch nicht genug unternommen. Diese Lücken soll nun MovieLabs ausfüllen, hoffen die Studiobosse. (dpa)
Apple-Aktie steigt und steigt
Wer an einem der finstersten Punkte der Apple-Geschichte, zum Beispiel kurz vor der Einführung des iMac, Aktien unseres Lieblingsherstellers gekauft hat, dürfte in den vergangenen Monaten die ein oder andere Flaschen Schampus geköpft haben. Und es geht weiter aufwärts – gestern stieg das Wertpapier in New York um satte 2,7 Prozent oder 1,43 US-Dollar auf nunmehr 52,64 US-Dollar. Der Schreiber dieser Zeilen hat seine Aktien damals für 32 Mark verkauft und sich geschworen nie wieder Apple-Papiere zu kaufen. *heul*