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Windows-Hersteller Microsoft will gegen die Nutzer-Überwachung durch die US-Regierung vorgehen. Über den offiziellen Firmenblog kündigte der Microsoft-Justiziar Brad Smith heute einen aggressiven Plan gegen die NSA-Methoden an. Microsoft sei über die Überwachung des Internets ebenso besorgt wie seine Kunden und wolle den Abhör-Techniken künftig mit einer verbesserten Verschlüsselung, Rechtsschutz und mehr Quellcode-Transparenz entgegenwirken.
In seinem Blog-Beitrag bezeichnet Smith die Überwachungstaktiken als „anhaltende Bedrohung“. Eine Formulierung, die bislang fast ausschließlich Hacker-Gruppen vorbehalten blieb, die Cyberangriffe auf ausländische Regierungen ausführen.
Microsofts Kriegserklärung folgt auf die Enthüllung der Washington Post, wonach die NSA im Rahmen des MUSCULAR-Programms Daten von Technik-Giganten wie Google, Microsoft und Yahoo gesammelt habe. Auch durch die Details aus den Dokumenten von Whistleblower Edward Snowden, denen zufolge die NSA mehrere Microsoft-Dienste ins Auge gefasst habe, sei der Redmonder Konzern „alarmiert“.
Gut verschlüsselt: So verschlüsseln Sie Ihre Daten richtig
Microsoft wolle Nutzerdaten künftig mit einer 2048-Bit-Verschlüsselung schützen. Diese soll bis Ende 2014 bei allen Microsoft-Diensten zum Einsatz kommen. Sollten Anträge der NSA für bestimmte Privat- oder Firmenkunden eingehen, wolle man diese zudem umgehend informieren. Dieses Vorgehen ist zwar gesetzlich untersagt, laut Smith wolle es Microsoft jedoch notfalls vor Gericht darauf ankommen lassen.