Auskunftsfreudig
Auf seiner der jährlichen Apple-Aktionärsversammlung hat sich CEO Steve Jobs zusammen mit den Kandidaten für den neu zu wählenden Aufsichtsrat den Fragen der Anlieger gestellt. Dabei galt das Interesse vieler Aktionäre der Frage, wann Apple seine Lieferschwierigkeiten bei neu angekündigten Produkten in den Griff bekommen könne – zuletzt waren zwischen Ankündigung und Verkauf des iPod mini einige Monate verstrichen. Jobs rechtfertigte die Verspätung damit, dass bei bestimmten Veranstaltungen wie der Macworld Expo Apple einen großen Presseauflauf auslöse und es Sinn mache, auch dann neue Produkte vorzustellen, wenn man nicht in der Lage sei, sie sofort auszuliefern: “Oft ist es besser, das Produkt auf dem Event vorzustellen, großes Presseecho zu bekommen und es einen Monat später auszuliefern – hoffentlich nicht zu spät.” Bei der Ankündigung könne man oft nicht die Probleme bei der Produktion abschätzen, die für Verzögerungen sorgten. Jobs sieht Apples Entwicklungen als Ingenieurskunst – und Kunst stelle man manchmal im Zeitplan fertig und bei anderen Gelegenheiten nicht.
Apple legt weniger Wert auf seine Marktanteile – mehr zähle die Zufriedenheit der bestehenden 25 Millionen Köpfe zählenden Kundschaft, erst an zweiter Stelle sieht Jobs die Bemühungen um Vergrößerung des Kreises. Wachse der Markt schneller als die Apple-Kundschaft und sinke derart der Marktanteil, sei das zwar Grund zur Besorgnis, diese stehe jedoch erst an dritter Stelle der Prioritätenliste.
Auf Nachfrage des früheren Geschäftsführers von Elite Computers Thomas Arms, warum Apple seine unabhängigen Händler so schlecht behandle, antwortete Marketingleiter Tim Cook, dass 58 Prozent des Apple-Umsatzes der indirekte Kanal beisteuere. Handlespartner seien für Apple nach wie vor wichtig.
Die derzeit schlecht laufenden Verkäufe des Power Mac G5 will Apple in den nächsten Monaten mit neuen Marketingkampagnen unterstützen.
Auf die jüngste Kooperationsofferte von Real Networks angesprochen, meinte Jobs, das Angebot sei nicht der Überlegung wert gewesen, Reals eigener Online-Musik-Store habe nicht die Performance, um ihn in den Entwicklungsanstrengungen für den iPod zu berücksichtigen. Die in der letzten Woche angebotene Zusammenarbeit sei nicht die erste Offerte von Real Networks gewesen.
Die für den Aufsichtsrat vorgeschlagenen Kandidaten William V. Campbell, Millard S. Drexler, Albert A. Gore, Steven P. Jobs, Arthur D. Levinson und Jerome B. York haben die Aktionäre mit 82 Prozent ihrer Stimmen gewählt.
Dabei geblieben
Adobe-CEO Bruce Chizen hat in einem Interview mit dem PC Magazine sich zum Mac-Markt bekannt. Der Hersteller von Publishing-Software mache rund ein Viertel seines Umsatzes mit Mac-Produkten, Mac-Anwender seien ehr loyal und der Markt als solcher bleibe “relativ stark”. Gleichwohl mache es keinen Sinn, in manchen Bereichen mit Apple zu konkurrieren, weswegen man unter anderem die Entwicklung der Videoschnittsoftware Premiere für den Mac eingestellt habe und keinen Gedanken an eine Mac-Version von Photoshop Albums verschwendet habe. Im Videoschnittbereich könne man nicht mit Produkten, die eng an Quicktime und Apples Hardware gebunden sind, ankommen, mit dem kostenlosen iPhoto sich zu messen mache keinen Sinn im Fall von Photoshop Albums. Auf der anderen Seite hege Apple laut Chizen keine Ansichten, Konkurrenzprodukte zu Photoshop und Indesign zu entwickeln.
Ehrung
Steve Jobs ist auf der Liste der 100 einflussreichsten lebenden Personen weltweit gelangt, welche das Time-Magazin aufgestellt hat. Der Apple-CEO findet sich dabei in der Kategorie “Builders and Titans” zusammen mit Warren Buffet, Carly Fiorina oder Rupert Murdoch. Apple habe zwar auch unter Jobs Führung seine Marktanteile nicht wesentlich erhöht, aber wieder eine Führungsrolle als Innovator zurück gewonnen, begründet das Magazin seine Wahl.
Neue Browser-Version
Der norwegische Softwarehersteller Opera hat die Betaversion 7.5 seines gleichnamigen Browsers vorgestellt – erstmals gleichzeitig für alle unterstützten Plattformen einschließlich Mac. Neben einer überarbeiteten Bedienoberfläche bringt Version 7.5 von Opera auch einige neue Funktionen, etwa den Mail-Client Opera Mail, der auch Newsgroups und RSS-Feeds lesen kann, oder einen IRC-Chat-Client. Opera ist kostenlos, eine werbfreie Version ist für 29 Dollar zu haben. Der Browser setzt Mac-OS X 10.1 oder höher voraus.