Die Universität von Wisconsin hat einen eigenen Bereich namens »Wisconsin Alumni Research Foundation« (WARF), die die Patente der Universität lizenziert. Das US-Patent mit der Nummer 5.781.752 beschreibt ein Verfahren, wie aktuelle Prozessoren schneller arbeiten können, indem sie auf Basis aktueller Befehle und deren Daten vorherbestimmen, welche Befehle als nächstes abgearbeitet werden sollen.
Dieses Patent gilt laut Appleinsider als großer Meilenstein des CPU-Designs. Gurindas Sohi, der die Gruppe leitete, die das Patent erhielt, wurde dafür sogar mit dem angesehenen Eckert-Mauchly-Preis ausgezeichnet, eine Art Oscar für Computer-Architektur. Apple soll dieses Patent nun unerlaubt im A7-Prozessor verwenden, der im iPhone 5S , dem iPad Air und dem iPad Mini mit Retina-Display arbeitet. Da Apple dieses Patent auch in eigenen Patentschriften erwähnt, war es dem Unternehmen laut WARF definitiv bekannt. Apple lehnte jedoch jegliche Gespräche ab, da man »von Außenstehenden wie WARF Angebote bezüglich Lizenzen nicht akzeptiert oder in Betracht zieht, egal zu welchem Zweck«.
Damit blieb WARF laut eigener Aussage nur der Klageweg. WARF fordert nun das Gericht auf, die Nutzung durch Apple und den Verkauf betroffener Geräte zu unterbinden und Apple außerdem zu Schadensersatz zu verurteilen. Für WARF ist eine solche Auseinandersetzung mit einem großen Unternehmen nichts Neues. Auch Intel verwendet das beschriebene Patent und weigerte sich ebenfalls, Lizenzgebühren zu zahlen. In den Core-2-Prozessoren soll das Verfahren sogar wesentlich für deren hohe Leistung und geringen Energieverbrauch gewesen sein. Kurz bevor der von WARF angestrengte Prozess vor Gericht startete, einigte sich Intel im Jahr 2008 dann doch noch außergerichtlich.