
Studie: Jeder sechste hat auf Spam reagiert
Eine von der Messaging Anti-Abuse Working Group (MAAWG) in Auftrag gegebene Studie legt nahe, warum das Spam-Modell weiterhin funktioniert und Spammer Millionen von unerwünschter Werbemails verschicken. Jeder sechste der 800 Teilnehmer der Umfrage hat zugegeben, schon einmal auf eine Spam-Mail reagiert zu haben. Dabei hätten sie sich einerseits für das beworbene Produkt interessiert oder wollten wissen, was passiert, wenn man eine derartige Mail öffnet – schon das Öffnen von Spam-Mails kann jedoch negative Folgen für den Computer des Anwenders und dessen Sicherheit haben. Eine derartige Öffnungsrate mache das Geschäft mit Spam natürlich attraktiv, meinen die Experten der MAAWG, einem Zusammenschluss von Service-Providern und Netwerkprovider, die Spam und bösartige Software im Internet bekämpfen wollen.
Nur ein winziger Bruchteil der mit Spam belästigten Internetteilnehmer treibt mit den Versendern aber konkret Geschäfte, hat ein Versuch des Fachbereichs Computerwissenschaften der Universität von Kalifornien ergeben. Dazu infiltrierten die Forscher das Storm-Botnet und versandten darüber 469 Millionen E-Mails. Von den 350 Millionen Empfängern einer E-Mail mit Werbung für Pharmazeutika besuchten jedoch nur 10.522 die beworbene Website, 0,0000081 Prozent. Diese auf den ersten Blick geringe Rate sollte jedoch für einen Jahresumsatz von 3,5 Millionen US-Dollar ausreichen, schlossen die Forscher.
Die Umfrage der MAAWG zum Thema INternetsciherheit enthielt ein weiteres beunruhingendes Ergebnis. Zwar gaben zwei Drittel der Befragten an, sich mit Internetsicherheit befasst zu haben, doch waren sich 80 Prozent sicher, ihre Maschinen würden sich niemals infizieren und als Spam-Bot einsetzen lassen. MAAWG-Direktor M ichael O’Reirdan hält diese Einstellung für gefährlich: “Wenn man glaubt, keinen [Spam-Bot] bekommen zu können, achtet man auch nicht darauf.” Mit einem Bot auf dem eigenen Rechner werde man aber zum Ärgernis für andere Leute.
iTunes Digital 45s – Die Rückkehr der B-Seite
Apple hat in seinem iTunes-Store eine alte Distributionsmethode aus der Vinyl-Ära wieder belebt: Die B-Seite. In der Sektion Digital 45s bietet der iTunes Store zwei Songs in einem Download an, zunächst stehen 28 Singles mit ihren virtuellen B-Seiten zur Verfügung, etwa von Michael Jackson (“Billie Jean” zusammen mit “Can’t Get Out of the Rain”), Talking Heads, Otis Redding, R.E:M und anderen. “Die 45rpm-Vinyl-Single hat dereinst die Jukeboxen beherrscht und dabei geholfen, Künstler den wahren Musikfans nahe zu bringen. iTunes bringt diese Konzept in eine neue Zeit,” verspricht Apple in seiner Ankündigung der neuen Sektion. Die Preise reichen von 1,49 US-Dollar bis 1,99 US-Dollar pro Download. Die beiden Michael-Jackson-Songs kosten in getrennten Downloads zusammen 2,28 US-Dollar.
Sicherheitslücke in Firefox 3.5
Die Sicherheitsspezialisten von Secunia warnen vor einer kritischen Sicherheitslücke in Firefox 3.5 im Umgang mit Javascript. Exploit-Code sei bereits online verfügbar, wenngleich es noch zu keinem echten Angriff gekommen sei. Wahrscheinlich würde ein derartiger Angriff über eine manipulierte Website erfolgen. Mozilla arbeitet bereits an einem Bugfix, die Washington Post schlägt jedoch einen Workaround vor, bei dem die neuen Funktionen zur Interpretation von Javascript in Firefox 3.5 abgeschaltet würden. Firefox 3.5 werde dadurch zwar langsamer, aber sicherer.
AMG veröffentlicht Soundtracks for iMovie
Der Softwarehersteller AMG (Advanced Media Group) hat die Sammlung von Musikstücken Soundtracks for iMovie veröffentlicht. Das Paket enthält Musik für die Untermalung Podcasts, Diashows, iMovie-Projekten und anderen Multimedia-Inhalten. Die insgesamt 529 MP3s sind zwischen einer und dreieinhalb Minuten lang und lassen sich laut Hersteller bequem in iTunes integrieren und darin für Multimedia-Projekte wieder finden. Die Musik wurde eigens für derartige Verwendung komponiert und bietet so mehr Möglichkeiten für Voiceovers. Auf seiner Website bietet der Hersteller einige Klangbeispiele an. Soundtracks for iMovie kostet in der Privatlizenz 50 US-Dollar, optional sind Lizenzen für kommerzielle Verwendung erhältlich.
HTC-Smartphones mit Bluetooth -Sicherheitslücke
Der spanische Sicherheitsexperte Alberto Moreno Tablado warnt vor einer Sicherheitslücke im Bluetooth-Treiber von HTC-Smartphones, die unter Windows Mobile 6.0 oder 6.1 arbeiten. Verbindet man sich unachtsam mit einem nicht vertrauenswürdigen Bluetooth-Gerät, könne ein Angreifer auf jede Datei des HTC-Telefons zugreifen oder gar Schadcode auf dem Smartphone ausführen. Um in Gefahr zu geraten müsse freilich Bluetooth und das Filesharing über die Funkschnittstelle aktiviert sein. Geräte mit Windows Mobile 5 sind nicht von der Sicherheitslücke betroffen.
Intel erholt sich schneller als gedacht
Das Geschäft des weltgrößten Chipherstellers Intel ist im zweiten Quartal stärker angesprungen als gedacht. Intel gibt damit den Hoffnungen auf eine allmähliche Erholung in der Technologiebranche neue Nahrung. «Das Ergebnis spiegelt die sich verbessernden Bedingungen auf dem PC-Markt wider», sagte Unternehmenschef Paul Otellini am Dienstagabend nach US-Börsenschluss im kalifornischen Santa Clara.
Nachbörslich legte die Aktie um 7 Prozent zu. Die Euphorie konnte auch durch die von der EU kürzlich verhängte Rekordbuße nicht getrübt werden, die Intel unterm Strich tief in die Verlustzone drückte. Die EU hatte Intel Mitte Mai wegen illegaler Zahlungen und Rabatte in der Computerbranche mit einer Rekordbuße bestraft. Intel habe seinen viel kleineren Rivalen AMD auf unerlaubte Weise ausbremsen wollen, so die Einschätzung der Wettbewerbshüter.
Unter dem Strich stand im Ende Juni abgeschlossenen zweiten Quartal ein Minus von 398 Millionen Dollar. Ein Jahr zuvor hatte Intel noch 1,6 Milliarden Dollar verdient. Allerdings belastete den Konzern nun die EU-Buße mit umgerechnet mehr als 1,4 Milliarden Dollar. Ohne diesen Effekt hätte Intel einen Überschuss von 1,0 Milliarde Dollar oder 18 Cent je Aktie erzielt. Die Analysten hatten mit lediglich 0,08 Cent gerechnet. Intel gilt angesichts seiner Größe als Gradmesser für die gesamte Branche und wegen des wachsenden Einsatzes von Chips in fast allen Bereichen auch für die Wirtschaft insgesamt. Vier von fünf Prozessoren – das Herz eines jeden Computers – stammen aus den Werken des Konzerns.
Insgesamt setzten die Kalifornier von April bis Juni rund 8,0 Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro) um – zwar 1,4 Milliarden Dollar weniger als vor einem Jahr, aber 900 Millionen Dollar mehr als noch zu Jahresbeginn. Für das laufende dritte Quartal erwartet Intel eine weitere Erholung auf einen Umsatz zwischen 8,1 und 8,9 Milliarden Dollar. Analysten waren positiv überrascht über die Schnelligkeit der Erholung, obgleich Intel-Chef Otellini bereits angedeutet hatte, dass das Schlimmste überstanden ist. Der Konzern hatte Tausende Stellen streichen und ganze Werke schließen müssen. Intels Widererstarken ist zum Teil den stromsparenden Atom-Chips geschuldet, die derzeit vor allem in den beliebten kleinen Notebooks – sogenannten Netbooks – eingesetzt werden. Intel versucht, mit den neuen Prozessoren auch bei Handys Fuß zu fassen. Dazu sind die Amerikaner jüngst eine Allianz mit dem weltgrößten Mobiltelefon- Hersteller Nokia eingegangen. Zudem will sich Intel weitere Geräteklassen mit den Stromspar-Chips erschließen, etwa die Bordelektronik von Autos. (dpa)