
Aus dem Urlaub bringt heute jeder Foto-Begeisterte einige gefüllte Speicherkarten mit Hunderten Urlaubsbilder, die dann in Fotoverwaltungsprogrammen wie iPhoto, Aperture, Lightroom & Co landen. Dort organisiert man sie in Alben und will die besten Fotos natürlich auch zeigen. Zum Beispiel Freunden und Familie – oder weniger private, aber besonders gelungene Aufnahmen sogar der ganzen Internetgemeinde. Für die Präsentation zu Hause bereitet man die Fotos als Diashow auf, für die Verteilung an alle anderen ist das Internet der ideale Kanal. Früher musste man dafür noch selbst Webgallerien bauen, heute stehen dafür Foto-Communities bereit, also Websites, die sich auf das Teilen und Präsentieren der Bilder mit Freunden und der Internet-Gemeinde spezialisiert haben. Dank komfortabler Software muss man sich kaum noch Gedanken über die Aufbereitung der Bilder fürs Web machen. Vor dem Hochladen erledigen die Programme das Umwandeln in Web-taugliche Formate und die richtigen Bildgrößen automatisch, Profis steuern die Qualität und Kompression der Bilder selbst.
Fotos im Web schützen
Ein wichtiges Thema bei der Veröffentlichung von Fotos im Web ist der Datenschutz. Schließlich sollen nur Freunde oder ein Empfänger und nicht gleich die ganze Welt die Fotos vom letzten Urlaub sehen können. Deswegen halten populäre Foto- und File-Sharing-Dienste wie Flickr, Picasa, Mobile Me und Dropbox Möglichkeiten bereit die Sichtbarkeit der Web-Fotoalben einzuschränken. Bei Flickr zum Beispiel lässt sich die Sichtbarkeit aller hochgeladenen Fotos in den Account-Einstellungen generell einschränken: Also wer welche Fotos sehen oder herunterladen darf oder ob sie von Suchmaschinen erfasst werden dürfen. Zudem ist es möglich einzelne Fotoalben separat zu schützen.
In der Bilderflut auffallen

Besonders gelungene und weniger private Fotos will man oft nicht nur Freunden, sondern einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentieren. Für viele besteht der Reiz von Flickr darin, zu sehen, wie oft die Fotos von anderen Mitgliedern angesehen und kommentiert wurden. Doch wie schafft man es unter der Flut von Millionen Bildern überhaupt gefunden zu werden? Dabei helfen Metadaten, also Schlüsselworte (oder englisch “Tags”), die den Inhalt treffend beschreiben und die Bilder in Unterkategorien einordnen. Tags lassen sich – je nach benutztem Tool – vor oder nach dem Upload eingeben. Wichtig ist die richtige Wortwahl: Unter welchen Suchbegriffen sollen andere die Fotos finden? Mehrere aussagekräftige Tags statt einem Begriff erhöhen die Trefferchancen. Ist man unsicher, kann man sich an passenden, populären Schlüsselworten auf einer Foto-Community orientieren. Flickr bietet zum Beispiel eine Tag-Cloud . Diese “Wortwolke” zeigt aktuell häufig benutzter Tags: Je populärer, umso größer werden die Begriffe darin dargestellt.
Überblick Foto-Communities
Flickr
Flickr wurde nach seinem Aufstieg zur populärsten Foto-Community von Yahoo aufgekauft und bietet neben dem großen Publikum eine breite Unterstützung durch Schnittstellen zu Desktop-Programmen und anderen Websites wie dem Weblog-Portal blogger.com. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, schränkt aber das Upload-Volumen und das Anlegen von Fotoalben ein. Für ambitionierte User lohnt sich ein Pro-Account, der für erschwingliche 25 Dollar pro Jahr unbegrenzte Foto-Uploads, Features und höhere Auflösung (bis 20 MB pro Bild) öffnet. Seit etwa zwei Jahren ist es auch möglich Videos auf Flickr zu teilen, bei Pro-Mitgliedern auch in HD-Qualität.
Picasa Web-Alben
Die Web-Alben von Picasa sind die Web-Erweiterung des kostenlosen Desktop-Fotoverwalters von Google (hier zum Download ). Wer schon einen Google-Account hat, kann sich damit auch beim Fotodienst anmelden. Mit dem Desktop-Programm lassen sich Fotos bequem hochladen und freigeben, alternativ gibt es auch einen reinen Uploader und eine iPhoto-Erweiterung. Alles kostenlos, ebenso wie 1 GB Speicherplatz für Fotos. Wer mehr will, investiert 5 Dollar (20 GB) bis hin zu 256 Dollar (1 Terabyte).
Photobucket
Photobucket macht es möglich schnell Bilder hochzuladen und auf sozialen Netzwerken wie Facebook und MySpace und Weblog-Diensten wie Blogger und Twitter zu veröffentlichen. Photobucket bietet online auch grundlegende Bildbearbeitungsfunktionen und “Themes” mit denen Alben bequem eine individuelle Optik bekommen. Kostenlos gibt’s 500 MB Speicher und 10 Gigabyte Foto-Uploads, der Pro-Account hebt für 1,67 Dollar Monatsgebühr die Beschränkungen auf und lässt die Werbung verschwinden.
Fotocommunity.de
Eher als geschlossene Gesellschaft präsentiert sich die größte deutsche Foto-Community im Web. Auch wenn sich Bilder dort auf vielfältige Weise veröffentlichen, kommentieren, und bewerten lassen, sich die Fotografen untereinander austauschen oder Treffen organisieren können, bleibt man unter sich, eine Anbindung an Social Media fehlt. Der Standard-Account ist kostenlos und für Privatanwender, die kostenpflichtigen Zusatz-Services lohnen sich eher für professionelle Fotografen. Die Plattform eignet sich jedoch gut für alle, die versuchen wollen, mit ihren Fotos Geld zu verdienen.
Neue Möglichkeiten mit Ortsdaten

Orts- oder Geodaten sind derzeit voll im Kommen. Wer mit einer Kamera mit GPS-Modul oder einem iPhone 3GS oder 4 fotografiert speichert bei jeder Aufnahme automatisch Informationen über den Ort der Aufnahme per GPS-Koordinaten mit. Auch nachträglich lassen sich solche Informationen in Programmen wie Aperture hinzufügen. Wozu das Ganze? Mit Ortsdaten lassen sich eine Menge praktische Dinge anstellen. Nicht nur dass man in der Fotosammlung auf der Festplatte seine Bilder nach “Paris”, “Nürburgring” oder “Grand Canyon” suchen kann und alle dort geknipsten Fotos findet. Foto-Communities wie Flickr oder das auf Ortsdaten spezialisierte Locr bieten die Möglichkeit, Aufnahmen einer Landkarte zuzuordnen. Somit kann man zum Beispiel die Reiseroute vom letzten USA-Urlaub auf einer Karte mit allen besuchten Orten samt Fotos darstellen. Besucher können der Route folgen oder nur Fotos von bestimmten Zwischenstationen ansehen.
Diashows zuhause und im Web
Ist man zuhause oder beim Präsentieren vor Ort, lassen sich Fotos mit Diashows besonders gut in Szene setzen. Diashows zeigen die Aufnahmen nicht nur in voller Pracht vor einem schwarzen Hintergrund, man hat auch Gestaltungsmittel an der Hand, um sie packender zu präsentieren: Eine geschickte Bildreihenfolge, Texttafeln, passende Musikuntermalung und Übergangseffekte können sogar auch eine spannende oder witzige Geschichte erzählen.
Fällt das Erstellen einer Diashow mit aktuellen Tools noch leicht, wird es beim Aufbereiten schwieriger: Verschiedene Geräte und Zielmedien wie HD-Fernseher, Mac- und Windows-Rechner, iPhone, Apple TV, Beamer oder Youtube verlangen nach verschiedenen Dateiformaten, Frameraten und Auflösungen. Doch auch beim Export gibt es mit guter Software wenig Kopfzerbrechen: Die besten Diashow-Programme optimieren das Material automatisch auf die gängigen Ausgabemedien. iPhoto und Aperture exportieren Diashows auch optimiert für Youtube und Mobile Me. So kombiniert man die Vorteile einer Diashow mit einer Veröffentlichung im Web.