
Entwickler fordern mehr Transparenz vom App Store
Mal war es da, dann wieder nicht, dann wieder schon, dann wieder nicht: Die Software Netshare, die das iPhone zum UMTS-Modem macht, hat Apple aus nicht erklärten Gründen wieder aus dem App Store entfernt. Ebenfalls nicht mehr erhältlihc ist das 1.000 US-Dollar teure Programm “I am Rich”, das nichts weiter als ein Bild eines Diamanten auf dem iPhone-Bildschirm anzeigt und keinerlei Funktionen hat. Wie es die Software überhaupt kurzfristig in das Angebot geschafft hat, bleibt ein Rätsel. Entwickler fordern daher vom App Store mehr transparenz und Kommunikation. Zwar hatte Steve Jobs bei der Vorstellung des App Store angekündigt, Apple werde bestimmte Programme nicht zulassen und dabei konkret Pornographie oder illegale Software ausgeschlossen, jedoch auch nebulös von “unvorhersehbaren” Fällen gesprochen. John Casasanta, Chef des Softwareentwicklers Tap Tap Tap beklagt die schlechte Kommunikation mit den Verantwortlichen des App Store. Außer dem Developer Technical Support (DTS) habe man keinerlei Kontakte zu Apple, der App Store erscheine wie eine Geheimabteilung des Mac-Herstellers. Fragen der Entwickler seien unbeantwortet geblieben, der Prozess der Freigabe für ein Programm bleibt hinter den Vorhängen Apples. Entwickler fordern daher klare und konsistente Richtlinien und eine offene Kommunikation mit Apple.
Auch an der Verschwiegenheitsvereinbarung (Non Disclosure Agreement, NDA) gibt es Kritik. Casasanta meint, der NDA für das iPhone SDK behindere die Entwicklung, Apple müsse die Strengen Regeln lockern. Entwickler sollten sich über Funktionen der finalen Fassung von iPhone OS und SDK austauschen dürfen, Apple solle allenfalls neue Funktionen, die noch in Entwicklung sind, unter Verschluss halten.
Neuer Build von Mac-OS X 10.5.5 an Entwickler
Apple hat an seine Entwickler einen zweiten Build von Mac-OS X 10.5.5 ausgehändigt, berichtet Apple Insider. Der Build 9F9 bringt rund zwei Dutzend weitere Fehlerkorrekturen, die Gesamtzahl der Bugfixes in Mac-OS X 10.5.5 steigt damit auf über 100. Insbesondere hätten sich die Entwickler um Probleme im Adressbuch oder in Mail gekümmert, auch die Synchronisation zwischen Adressbuch und iCal sei verbessert. Die Bereiche, in denen Betatester nach Fehlern suchen sollen, hat Apple von 18 auf 24 erhöht, hinzu gekommen sind etwa die Directory Services, Fonts, Screen Sharing und X11.
Googlemail mehrere Stunden offline
Ein technisches Problem hat Anwender von Googlemail am Dienstag und Mittwoch für insgesamt 15 Stunden von ihren Accounts ausgesperrt. Betroffen waren auch Zahlende Kunden von Google Apps. Google räumt lediglich ein, dass eine “kleine Anzahl” von Kunden die Störung spürten, konkrete Zahlen, nennt das Unternehmen nicht. Anwender beschwerten sich über die lange Offlinezeit und Googles mangelnde Information über die Probleme und ihre Behebung.
FM Touch: Filemaker für das iPhone
Der Softwareherstelelr FM Webschool bringt Filemaker auf das iPhone. Die Anwendung FM Touch lässt Datenbanken auf dem iPhone nutzen, Einträge erstellen, oder Datensätze löschen. Ein Sync Plug-in gleicht die Daten auf dem iPhone mit denen der zugehörigen Filemakerdatenbank auf dem Mac oder PC ab. FM Touch verbindet die Daten mit den Fähigkeiten des iPhone, tippt man etwa auf eine Telefonnummer, wählt das Telefon diese, ein Tipp auf eine E-Mail-Adresse öffnet das Mail-Programm. FM Touch setzt Flemaker 8 oder 9 voraus und kostet 100 US-Dollar.
Brüssel eröffnet Rennen um Mobil-TV und andere Satellitendienste
Die EU-Kommission hat einen Bieter-Wettstreit um Angebote für mobiles Fernsehen und andere Satellitendienste eröffnet. Anbieter für satellitengestützte Medien, Datenübermittlung, Katastrophenhilfe oder Gesundheitsdienste könnten ihre Vorschläge bis zum 7. Oktober in Brüssel vorlegen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Wenn das Auswahlverfahren – je nach Zahl der Kandidaten – Anfang 2009 beendet werde, könnten die ersten Satelliten für diese Dienste im nächsten Jahr ins All geschossen werden.
Die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding erwartet einen heftige Wettbewerb um die freien Frequenzen: «Nun liegt der Ball im Feld der Industrie», sagte Reding laut einer Mitteilung. Weltweit sei die Satellitenbranche im vergangenen Jahr um 16 Prozent auf einen Markt von 77 Milliarden Euro gewachsen. Allein Satellitendienste hätten weltweit 48 Milliarden Euro umgesetzt. Japaner und Koreaner könnten bereits Radio- und Fernsehprogramme via Satellit auf ihren Handys empfangen, in Europa gehe das noch nicht.
Grundlage der Ausschreibung ist eine neues, EU-weit einheitliches Verfahren. Unter anderem sollen die Dienste mindestens 60 Prozent des EU-Gebiets und die Hälfte der europäischen Bevölkerung abdecken. Die EU-Kommission will die besten Bewerber auswählen. Die formelle Genehmigung erhält ein Unternehmen dann von den Behörden des Mitgliedslandes, in dem es seinen Sitz hat. Branchenkenner in Deutschland bezweifeln, das sich angesichts des gut ausgebauten terrestrischen Handy-Netzes in Zentraleuropa ein satellitengestütztes Mobil-TV rechnet. Daher könnte es sinnvoller sein, die ohnehin knappen Frequenzen für die herkömmliche Übertragung über UMTS und GSM zu nutzen. Für abgelegene Gegenden könnten mobile Satellitendienste angebracht sein.
Jürgen Grützner, der Geschäftsführer des Verbands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) in Berlin, reagierte mit Unverständnis auf den Bieter-Wettstreit. «Ich befürchte, dass hier ein bisschen Politik gemacht wird. Die EU hat jetzt gerade Breitbandsubventionen zur Verfügung gestellt, aber gerade für Satellit nicht. Unsere Mitglieder sind darüber außerordentlich sauer. Und jetzt so zu tun, als sei man mit diesem Programm auf dem richtigen Weg, da fehlt mir ein bisschen die Fantasie, wo da die Anwendemöglichkeiten liegen sollen.» (dpa)