System prüfen
Probleme mit dem sicheren Systemstart beheben

Ein schnelles und einfach einzusetzendes Prüfinstrument bei Systemproblemen ist der sichere Systemstart. Dazu startet man den Mac mit gedrückter Umschalttaste (shift) neu und hält die Taste so lange gedrückt, bis sich auf dem Monitor ein Fortschrittsbalken einblendet. Anders als bei früheren Systemversionen erscheint im Anmeldefenster aber nicht mehr der Hinweis “Sicherer Systemstart”. Nach der Anmeldung prüft man, ob die Probleme weiterhin auftreten. Ist das nicht der Fall, startet man den Mac wieder im normalen Modus und prüft erneut. Oft reicht der sichere Start schon aus, um das Fehlverhalten zu korrigieren, da dabei einige Reparatur- und Aufräumarbeiten erledigt werden (siehe Kasten “Sicherer Systemstart”). Falls nicht, muss man weiter nach dem Fehler suchen.
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Neu starten
Mit einem Neustart lässt sich das eine oder andere Problem beheben

Ein Macbook wird häufig gar nicht ausgeschaltet, denn es ist einfacher und schneller, es einfach nur zuzuklappen, statt es auszuschalten und neu zu starten, wenn man es wieder braucht. Trotzdem sollte man seinem Mac ab und an einen Neustart gönnen. Denn dann wird unter anderem der Arbeitsspeicher wieder auf Null gesetzt und Probleme, die sich dort eingeschlichen haben können, werden behoben. Darüber hinaus spart das Ausschalten Strom, auch wenn im Ruhezustand vor allem beim Macbook Air nur wenig Energie verbraucht wird. Bei manchen Problemen, deren Ursache sich nicht feststellen lässt, kann ein Neustart ebenfalls Abhilfe schaffen.
Startobjekte prüfen
Automatisch geladene Erweiterungen überprüfen

Manche Programme installieren Hintergrundanwendungen, die das System automatisch beim Rechnerstart aktiviert, ohne dass man dies als Anwender mitbekommt. In seltenen Fällen sind diese Hintergrundprozesse aber nach einem Update des Systems nicht mehr kompatibel, und es kommt zu Problemen. Ein schneller Test ist der sichere Systemstart, denn die Startobjekte werden dann nicht geladen. Gestartet werden diese Hintergrundprozesse über Dateien, die in den Verzeichnissen “Library/LaunchDaemons” und “Library/LaunchAgents” abgelegt sind. Bei diesen handelt es sich um Vorgabedateien, die den Pfad zur jeweiligen Hintergrundanwendung enthalten. Um zu testen, ob eines der Startobjekte Probleme macht, lagert man die Vorgabedateien vorübergehend aus und prüft anschließend nach einem Neustart, ob das Problem beseitigt ist.
Schlüsselbund reparieren
Ein defekter Schlüsselbund führt zu Systemproblemen

Das System und einige Anwendungen wie Mail und Safari greifen auf die in den Schlüsselbunden gespeicherten Passwörter und Einstellungen zu. Ist ein Schlüsselbund oder ein Eintrag fehlerhaft, kann dies die Ursache für ein nicht richtig funktionierendes System (oder Programm) sein. Um die Schlüsselbunde zu prüfen, verfügt die Schlüsselbundverwaltung über eine integrierte Prüffunktion, die man über “Schlüsselbundverwaltung > Schlüsselbund – Erste Hilfe” aufruft. Hier gibt man seinen Benutzernamen und das Passwort ein, markiert “Reparieren” und klickt auf “Start”.
System-Cache löschen
Die temporären Dateien des Systems löschen

Hat sich das System beim sicheren Systemstart problemlos verhalten, macht aber anschließend nach dem normalen Neustart nicht das, was es soll, lohnt sich ein Versuch, dem System durch das Löschen der Cache-Dateien wieder auf die Sprünge zu helfen.

Dazu verschiebt man jeweils den Inhalt der Verzeichnisse “System/Library/Caches” und “Library/Caches” in den Papierkorb. Zum Verschieben muss man sich in beiden Fällen als Administrator identifizieren. Danach startet man den Mac neu und leert den Papierkorb aus. Einstellungen gehen bei dieser Aktion nicht verloren. Diese Cache-Dateien lassen sich auch mit einem System-Utility wie Tinkertool System, Onyx, Lion Cache Cleaner oder Yasu entfernen.
Anmeldeobjekte ausschalten
Beim Anmelden gestartete Objekte kontrollieren

Anmeldeobjekte sind Programme, die bei der Anmeldung eines Benutzers aktiviert werden. Man nimmt sie in der Systemeinstellung “Benutzer” unter “Anmeldeobjekte” in die Liste auf, außerdem installieren sich hier einige Programme automatisch. Um zu testen, ob eines der Anmeldeobjekte die Ursache für aufgetretene Probleme ist, meldet man sich über das Apple-Menü am System ab und hält bei der Neuanmeldung nach der Eingabe des Passworts die Umschalttaste (shift) gedrückt. Dann werden die Anmeldeobjekte nicht geladen. Ist das Problem behoben, liegt die Ursache bei einem der Anmeldeobjekte. Man löscht sie nun nacheinander und meldet sich jeweils neu an, bis man die problematische Anwendung gefunden hat.
Systemvorgaben zurücksetzen
Die Einstellungen des Systems löschen

Macht man mit den Systemeinstellungen Vorgaben, die alle Benutzer betreffen, wie beispielsweise für den Ruhezustand oder die Netzverbindungen, werden diese unter “Library/Preferences/SystemConfiguration” gespeichert und sind für alle Benutzer gültig. Bei nicht eindeutig zuzuordnenden Systemproblemen lohnt es sich, den Inhalt dieses Ordners in den Papierkorb zu entsorgen, wozu man sich als Administrator identifizieren muss, und dann den Mac neu zu starten. Anschließend muss man alle benutzerübergreifenden Einstellungen in den Systemeinstellungen “Energie sparen”, “Freigaben” und “Netzwerk” neu vornehmen und darf auch nicht vergessen, unter “Freigaben” dem Mac wieder einen Namen zu geben, unter dem er dann im Netz erreichbar ist.
Protokolle einsehen
Log-Dateien zur Fehlersuche einsehen

OS X Lion führt über zahlreiche Vorgänge ein Tagebuch (Log) und hält darin Systemvorgänge sowie Fehlermeldungen fest. Um die Protokolle einzusehen, startet man das Programm Konsole (Programme/Dienstprogramme). Dort sind die Meldungen der letzten 24 Stunden aufgelistet. Um mehr Informationen zu erhalten, klickt man auf “Protokollliste einblenden”. Unter “Dateien” ist dann zum Beispiel das Protokoll des Systems (system.log) zu finden, das sich jedoch nur einsehen lässt, wenn man als Administrator angemeldet ist. Und unter “~/Library/Logs” findet man die Meldungen der Anwendungen sowie den Crash-Reporter. Letzterer listet auf, welches Programm sich wann durch einen Absturz verabschiedet hat.
Rechner zu langsam
Zu wenig Speicher bremst das System aus

Wird ein Mac merklich langsamer, kann das an zu wenig Arbeitsspeicher oder zu wenig Platz auf dem internen Datenträger liegen. Die Auslastung des Arbeitsspeichers sieht man im Programm Aktivitätsanzeige, wenn man unten im Fenster “Speicher” markiert.

Wird dort ein Wert bei “Seitenauslagerungen” angezeigt, muss das System Daten aus dem Arbeitsspeicher auf den internen Datenträger auslagern und von dort bei Bedarf wieder einlesen. Das bremst das System aus. Entweder reduziert man die Anzahl der gleichzeitig geöffneten Anwendungen oder baut – sofern möglich – mehr Arbeitsspeicher ein. Um zu sehen, ob noch genügend Platz auf dem Datenträger vorhanden ist, kann man sich das in der Aktivitätsanzeige unter “Festplattenauslastung” anzeigen lassen. Außerdem wird der freie Platz in der Statusleiste des Finder-Fensters angezeigt.
Tastenkürzel