Elektronische Speichermedien wie Festplatten, SSD-Laufwerke oder USB-Sticks sind nicht absolut fehlerfrei und geben hin und wieder ihren Geist auf. Und auch der Benutzer macht Fehler und löscht aus Versehen wichtige Dokumente, an denen er den ganzen Tag gearbeitet hat. Im Falle irgendeines Datenverlustes ist es nervenschonend, wenn man auf ein aktuelles Backup zugreifen kann. Die in das System integrierte Time Machine macht es dem Anwender besonders leicht, ohne große Vorarbeit schnell regelmäßige Sicherungskopien anzulegen. Die Sicherung erfolgt automatisch im Hintergrund, ohne dass man davon viel mitbekommt.
In Time Machine ist auch eine Wiederherstellungsfunktion integriert, die einer Zeitreise nachempfunden ist und von der sich der Programmname ableitet. Bei allen Macbooks sichert Time Machine zudem geänderte und gelöschte Dokumente auf dem internen Datenträger, wenn unterwegs das Backup-Laufwerk nicht verfügbar ist. Will man bei gravierenden Problemen mit dem internen Datenträger eines Mac schnell weiterarbeiten, hilft eine exakte und einigermaßen aktuelle Kopie der internen Festplatte auf einem externen Laufwerk. Von diesem lässt sich der Mac beim Ausfall des internen Laufwerks sofort neu starten, und man kann ohne große Verzögerung mit der Arbeit fortfahren.
Backup mit Time Machine: Schnellstart
Mit einem Mausklick zum ersten Backup
Time Machine macht es dem Benutzer leicht, den internen Datenträger eines Mac auf einem externen Laufwerk zu sichern. Man schließt einfach eine für den Mac eingerichtete Festplatte über USB oder Firewire an den Rechner an, woraufhin sich ein Dialogfenster öffnet. Dort klickt man auf “Als Backup-Volume verwenden”, um die Sicherung zu starten. Man kann außerdem festlegen, dass das Backup verschlüsselt werden soll. Dieses Dialogfenster erscheint automatisch, wenn man eine neue Festplatte an einen Mac anschließt, auf dem Time Machine noch nicht eingerichtet ist. Nach dem Klick öffnet sich die Systemeinstellung “Time Machine”. Wenn man keine weiteren Einstellungen vornehmen möchte, schließt man die Systemeinstellung wieder. Time Machine startet nun das Backup innerhalb von zwei Minuten.
Backup verschlüsseln
Es macht wenig Sinn, die Daten auf dem internen Datenträger mit Filevault zu verschlüsseln, das Backup aber unverschlüsselt zu speichern. Time Machine kann deshalb die Sicherungskopie auf einer externen Festplatte verschlüsseln. Der Zugriff auf die Daten ist dann nur mit dem Passwort möglich. Auf Netzlaufwerken ist eine Verschlüsselung nicht möglich.
Time Machine richtet für Windows formatierte Festplatten ein

Schließt man eine im Windows-Format eingerichtete Festplatte an einen Mac an, auf dem Time Machine noch nicht konfiguriert ist, wird man ebenfalls automatisch gefragt, ob man die Platte für das Backup verwenden will. Nach dem Klick auf “Als Backup-Volume verwenden” öffnet sich nun ein weiteres Fenster mit der Frage, ob man das Volume löschen möchte. Klickt man auf “Löschen”, wird die Platte für den Mac eingerichtet, anschließend beginnt Time Machine mit der Sicherung. Klickt man auf “Nicht löschen”, bleibt die Platte unberührt, und man kann in der Systemeinstellung “Time Machine” eine andere Festplatte für die Sicherung auswählen.
Backup manuell konfigurieren Schritt für Schritt
Aus einem Time-Machine-Backup kann man nicht nur einzelne Dokumente wiederherstellen, sondern auch das vollständige Startvolume. Letzteres setzt aber voraus, dass man weder System noch Programme von der Sicherungskopie ausgenommen hat.
Backup-Medium auswählen

Um das Backup mit Time Machine manuell einzurichten, öffnet man die Systemeinstellung “Time Machine”, stellt den Schieberegler auf “Ein” und klickt dann auf “Volume auswählen”. Im sich einblendenden Fenster markiert man die externe Festplatte, die Time Machine für die Sicherungskopien verwenden soll, und klickt auf “Backup-Festplatte verwenden”. Zuvor lässt sich noch festlegen, dass das Backup verschlüsselt werden soll. Danach startet das Backup automatisch nach zwei Minuten.
Auf eine Netzfestplatte sichern

Anstatt die Sicherungskopie auf einer externen Festplatte zu erstellen, kann Time Machine auf ein kompatibles Netzlaufwerk wie die Time Capsule sichern. Auch Netzlaufwerke anderer Hersteller sind in vielen Fällen zu Time Machine kompatibel. Auf jeden Fall sollte man für die erste Sicherung das Netzlaufwerk per Ethernet-Kabel direkt an den Mac anschließen und Wi-Fi vorübergehend ausschalten. Dann geht die Sicherung bedeutend schneller als über das WLAN. Nach der ersten Sicherung trennt man das Laufwerk vom Mac, schließt es (ausgenommen die Time Capsule) an den WLAN-Router an und aktiviert Wi-Fi wieder. Time Machine erkennt das Backup dann automatisch über die drahtlose Verbindung.
System ausschließen

Sichert man den kompletten internen Datenträger des Mac, lässt sich mit Time Machine ein früherer Zustand des Volumes wiederherstellen. Möchte man aus Platz- oder Zeitgründen auf die Sicherung des Systems verzichten, kann man es von der Sicherung ausnehmen. Dazu bricht man das erste Backup in der Systemeinstellung “Time Machine” sofort mit einem Klick auf das Kreuzsymbol neben “Nächstes Backup” ab und klickt auf “Optionen”. Nach einem Klick auf das Plussymbol wählt man den Ordner “System” aus und klickt auf “Ausschließen”. Dann fragt Time Machine, ob man nur den Systemordner oder alle Systemdateien ausschließen will. Wählt man Letzteres, werden auch die mit dem System installierten Programme wie iTunes, Safari und Mail sowie die Dienstprogramme nicht gesichert. Alle anderen Programme (auch iLife) sind vom Ausschluss nicht betroffen.
Ordner ausschließen

Es lassen sich noch weitere Ordner vom Backup ausnehmen. Wer beispielsweise die Programme lieber neu installiert, anstatt sie aus einem Backup zurückzuholen, nimmt den Ordner “Programme” nach einem Klick auf das Plussymbol in die Liste der nicht zu sichernden Daten auf. Häufig macht es auch Sinn, den Ordner “Filme” nicht zu sichern, wenn man diese in der Regel sehr großen Dateien nicht sichern muss, weil man im Besitz der Original-DVDs ist. Um einen Ordner aus der Liste zu entfernen, markiert man ihn und klickt auf das Minussymbol.
Volume wechseln

Time Machine kann abwechselnd auf zwei Festplatten sichern. So hat man die Möglichkeit, das eine Backup an einem anderen Ort aufzubewahren, um es gegen Diebstahl oder einen Brand zu schützen. Man wechselt dann in regelmäßigen Abständen zwischen den beiden Laufwerken. In der Systemeinstellung “Time Machine” stellt man über “Volume auswählen” die momentan angeschlossene Backup-Festplatte ein und klickt auf “Backup-Festplatte verwenden”. Das Programm fährt dann immer beim letzten Backup auf der jeweiligen Platte fort. Diese dürfen sogar beide den gleichen Namen, wie beispielsweise “Backup”, tragen, ohne dass Time Machine damit ein Problem hat. Denn das Programm unterscheidet Backup-Festplatten nicht anhand des vom Anwender vergebenen Namens.
Mehrere Macs sichern

Sofern die Backup-Festplatte groß genug ist, kann man sie auch zum Sichern mehrerer Macs verwenden. Dazu schließt man die Festplatte nacheinander an die Rechner an und startet jeweils das Backup. Time Machine legt für jeden Mac im Ordner “Backups.backupdb” einen eigenen Unterordner an. Auch auf einer Time Capsule oder einer zu Time Machine kompatiblen Netzfestplatte lassen sich Sicherungskopien mehrerer Macs anlegen.
Backup starten und stoppen
Ein Backup lässt sich jederzeit manuell starten oder unterbrechen

Man kann jederzeit manuell ein Backup durchführen, sofern ein Sicherungslaufwerk festgelegt ist, und wählt dazu “Backup jetzt erstellen” im Time-Machine-Menü oder im Kontextmenü des Docksymbols von Time Machine aus.

Ein manuelles Backup funktioniert auch dann, wenn in der Systemeinstellung “Time Machine” der Schieberegler auf “Aus” steht oder die Sicherung im Batteriebetrieb deaktiviert ist (Letzteres lässt sich in der Systemeinstellung “Time Machine” unter “Optionen” einstellen). Außerdem kann man das gerade laufende Backup unterbrechen. Man findet den Befehl “Backup stoppen” im Time-Machine-Menü und im Kontextmenü des Docksymbols, während eine Sicherung stattfindet. Das Backup wird angehalten und später bei der nächsten automatischen oder manuellen Sicherung fortgesetzt. Nur die erste Sicherung mit Time Machine darf man nicht unterbrechen.
Backup-Info
Das Dienstprogramm Konsole zeigt Details der Datensicherung

In der Systemeinstellung “Time Machine” wird zwar der Zeitpunkt des letzten Backups angezeigt, mehr Informationen zu den durchgeführten Sicherungen erhält man aber nicht. Mit Hilfe des Programms Konsole (“Programme/Dienstprogramme”) ist es jedoch möglich, sich die ausführlichen Informationen zu den letzten Sicherungskopien anzeigen zu lassen, sofern man als Administrator am System angemeldet ist. Im Fenster des Programms klickt man auf “Protokollliste einblenden” und markiert “Alle Meldungen”.

Dann tippt man in das Suchfeld “backupd” ein, was das Protokoll auf die Ereignisse einschränkt, die vom Hintergrundprogramm “backupd” erzeugt wurden. Jedes automatisch durchgeführte Backup erscheint in der Spalte “Meldung” mit dem Eintrag “Starting standard backup”, gefolgt von mehreren Einträgen, die unter anderem auch die Dateigröße der gesicherten Daten angeben. Eine Alternative zur Arbeit mit Konsole ist das Dashboard-Widget Time Machine Buddy. Damit das Widget die Informationen anzeigt, muss man ebenfalls als Administrator angemeldet sein.
Time Machine stoppen
Die Sicherung mit Time Machine komplett ausschalten

Soll die Sicherung mit Time Machine nicht nur unterbrochen werden, wozu man den Schiebeschalter in der Systemeinstellung “Time Machine” auf “Aus” stellt, sondern ganz ausgeschaltet werden, klickt man auf “Volume auswählen”. Ein Klick auf “Nicht sichern” im sich öffnenden Fenster löscht dann sämtliche Einstellungen und deaktiviert Time Machine. Um die Sicherung wieder in Gang zu setzen, muss man erneut ein Backup-Medium auswählen und unter “Optionen” wieder festlegen, welche Daten nicht gesichert werden sollen.
Backup stoppt
Ein defekter Spotlight-Index verhindert das Backup

Bricht Time Machine ein Backup kurz nach dem Start der Sicherung wieder ab, kann dies an einem beschädigten Spotlight-Index liegen. Denn Time Machine greift auf Informationen im Index zurück, um festzustellen, welche Daten neu sind. Liegt kein Fehler in den Time-Machine-Einstellungen und des Backup-Laufwerks vor, empfiehlt es sich deshalb, den Spotlight-Index neu anzulegen. Am einfachsten geht dies, wenn man die Systemeinstellung “Spotlight” öffnet, auf “Privatsphäre” klickt und der Liste das Startvolume des Mac hinzufügt. Dazu zieht man sein Symbol entweder aus dem Finder in das Fenster oder wählt es nach einem Klick auf das Plussymbol aus. Nach einer kurzen Pause entfernt man es wieder aus der Liste. Dann legt Spotlight den Index neu an, was bei gut gefüllten Festplatten einige Zeit dauert. Anschließend startet man Time Machine manuell mit “Backup jetzt erstellen” aus dem Time-Machine-Menü.
Backup auf anderes Medium umziehen
Mit Hilfe des Festplatten-Dienstprogramms ein Backup umziehen

Ist die externe Festplatte mit der Time-Machine-Sicherungskopie zu voll geworden, löscht Time Machine automatisch die ältesten Sicherungen. Alternativ lässt sich das bisherige Backup aber auch auf eine größere Festplatte umziehen und dann dort weiterverwenden. Dazu öffnet man die Systemeinstellung “Time Machine”, stellt den Schieberegler auf “Aus” und meldet anschließend die Backup-Festplatte mit Befehlstaste-E (cmd-E) vom System ab. Nun schließt man die neue Festplatte an und richtet sie mit dem Festplatten-Dienstprogramm ein. Dazu begibt man sich in die Abteilung “Partitionieren”, wählt “1 Partition” im Aufklappmenü aus und klickt auf “Optionen”. Im sich öffnenden Fenster markiert man “GUID-Partitionstabelle”, klickt auf “OK” und wählt abschließend “Mac OS Extended (Journaled)” als Format aus. Nun markiert man die zuvor deaktivierte alte Sicherungsfestplatte in der Seitenleiste des Programms und klickt in der Symbolleiste auf “Aktivieren”. Danach wechselt man in die Abteilung “Wiederherstellen” und zieht das Symbol des bisherigen Backup-Volumes in das Feld “Quelle” und das Symbol des neuen Backup-Volumes in das Feld “Zielmedium”. Nun klickt man auf “Wiederherstellen”, woraufhin das Ziellaufwerk gelöscht und die Daten kopiert werden. Ist der Kopiervorgang abgeschlossen, meldet man die alte Sicherungsfestplatte wieder beim System ab und entfernt das Kabel. Abschließend öffnet man die Systemeinstellung “Time Machine”, aktiviert das automatische Backup, klickt auf “Volume auswählen” und wählt die neue Sicherungsfestplatte im Dialogfenster aus.