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Apple veröffentlicht Mountain Lion 10.8.5 – auch ältere Systeme gepatched
Apple hat das womöglich letzte Wartungsupdate von Mountain Lion vor Veröffentlichung von OS X Mavericks herausgebracht – und einige teils gröbere Fehler behoben.
Von Florian Kurzmaier
Macwelt
Image: iStockfoto
Zugegeben, das Update auf Mountain Lion 10.8.5 ist mit seinen Fehlerbehebungen sicher nicht bahnbrechend – aber das soll es auch nicht sein: 10.8.5 macht den Berglöwen auf seiner Abschiedstour zum runden Produkt und behebt die letzten größeren Fehler und Bugs. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Nach einer schier endlos erscheinenden Beta-Phase mit insgesamt neun Vorschau-Versionen ist das Update nun da.
Fehler behoben
OS X 10.8.5 ist ein klassisches Wartungsupdate, das zeigt schon der erste Blick in die Release-Notes von Apple. Zuvorderst hat sich Apple eines äußerst nervtötenden Fehlers in der Mail-App von OS X angenommen. So konnte es beim Empfangen von E-Mails mit den bisherigen Versionen von Mail passieren, dass eingehenden Nachrichten nicht korrekt angezeigt wurden – ein Fehler, den Apple mit der im Update enthaltenen neuen Version 6.6 von Mail behoben hat. Neue Versionen gibt es auch für die Apps Nachrichten (auf Version 7.0.1), Mac App Store (auf Version 1.2.2) sowie Photobooth (auf Version 5.0.1). Die Versionssprünge sind jedoch sehr klein und an der Benutzeroberfläche spurlos vorüber gegangen.
Solche leeren Mails – verursacht durch einen mit 10.8.5 behobenen Mail-Bug – gehören nun der Vergangenheit an.
An der Verbesserung der Kompatibilität von OS X Mountain Lion mit Windows 7 und Windows 8 hat Apple ebenfalls gearbeitet, denn sowohl der Windows Migrations-Assistent (Update auf Version 5) als auch Boot Camp (Update auf Version 5.0.4) wurden mit dem Update einer Aktualisierung unterzogen. Bekanntermaßen machte die mit OS X 10.8.4 eingeführte Unterstützung des neuen Wifi-Standards 802.11ac in Sachen Geschwindigkeit Probleme. Und auch hier hat Apple nachgebessert, denn die Übertragungsgeschwindigkeit und Stabilität der Verbindungen wurde genauso verbessert, wie die Zuverlässigkeit bei der Übertragung großer Einzeldateien über Ethernet. Zudem enthält Mountain Lion 10.8.5 alle Patches, die Apple für das neue Macbook Air (Mid 2013) als separates „MacBook Air (Mid 2013) Software Update 1.0“ veröffentlicht hat.
Safety First
Neben den bereits genannten Fehlerbehebungen enthält Mountain Lion 10.8.5 aber auch einige Fixes für teils schwerwiegende Sicherheitslücken . So konnte Apple durch ein Update von Apache auf Version 2.2.24 unter anderem eine Lücke schließen, die sogenanntes Cross-Site-Scripting ermöglichte. Und auch PHP (Version 5.3.26) und OpenSSL (Version 0.9.8y) wurden jeweils auf eine höhere Programmversion angehoben – durch Lücken in PHP konnte unter Umständen Fremdcode ausgeführt werden, die Fehler in OpenSSL dagegen konnten dazu führen, dass Nutzerdaten einsehbar wurden.
Auch für den Installer von OS X 10.8.5 gilt: Viele Neuigkeiten verrät er nicht.
Fehler in den Frameworks “ImageIO” und “CoreGraphics” konnten durch entsprechend präparierte PDF-Dateien dazu führen, dass entfernt Schadcode ausgeführt werden konnte – diese Sicherheitslücken hat Apple ebenfalls geschlossen. Neben weiteren Fixes in den Bereichen Bind, Zertifikatemanagement, ClamAV, Installer, IPSec, Kernel und Mobile Device Management hat Apple zudem noch einen schwerwiegenden sudo-Bug behoben. Einem Angreifer konnte es durch das Verändern der Zeiteinsellungen von OS X gelingen, an die root-Rechte eines Admin-Benutzers zu gelangen, ohne dessen Passwort zu kennen. Glücklicher Weise hat Apple diese Sicherheitslücke mit 10.8.5 schließen können.
Für alle Nutzer von OS X Snow Leopard und OS X Lion stellt Apple die sicherheitsrelevanten Bestandteile von Mountain Lion 10.8.5 als separates Update zur zur Verfügung. Das „Security Update 2013-004“ kann dabei für Lion , Lion Server , Snow Leopard und Snow Leopard Server geladen werden. Außerdem hat Apple für Snow Leopard noch ein Sicherheitsupdate für Safari veröffentlicht, dass eine Lücke in JavaScriptCore schließt, durch die ebenfalls Schadcode ins System des Nutzers eingeschleust werden konnte.
Einschätzung
Wir empfehlen allen Nutzern von Mountain Lion das Update auf 10.8.5 durchzuführen – selbiges gilt für die Sicherheitsupdates für Snow Leopard und Lion. Sie können dabei entweder den automatisierten Weg über die Softwareaktualisierung gehen, oder die Updates manuell auf den Downloadseiten von Apple laden und installieren. Mountain Lion 10.8.5 lässt sich entweder als Combo-Update (von jeder Vorversion ausgehend mit einer Größe von knapp 830 MB) oder als Delta-Update (ausgehend von OS X 10.8.4 mit knapp 270 MB) herunterladen.
Mit OS X 10.8.5 endet dann wohl auch der Updatezyklus für Mountain Lion, da Apple in den kommenden Wochen mit dem Nachfolger, OS X Mavericks, an den Start gehen wird. Bis dahin finden Sie alle Artikel, die Macwelt rund um Mavericks produziert hat im Special .
Die Geschichte von Mac OS X: 2000 bis 2014
In unserer Galerie beleuchten wir die nunmehr 20 Jahre währende Geschichte von OS X, von Version 10.0 (Cheetah) bis hin zu macOS 11 Big Sur, das auf der WWDC 2020 erstmals präsentiert wurde.
Schon etwas mehr als ein halbes Jahr vor Mac-OS X 10.0 brachte Apple eine Public Beta auf den Markt, genauer gesagt am 13. September 2000. Die Public Beta trug – entgegen der Raubkatzenbezeichnungen der Nachfolger – den Code-Namen “Kodiac”.
Offensichtlichstes Erkennungsmerkmal: Die sogenannte Aqua-Oberfläche, die bis OS X 10.4 Tiger Systemstandard bleiben sollte – und noch ohne Apfel-Menü.
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Die Geschichte von Mac OS X: 2000 bis 2014
Mit OS X 10.0, Code-Name Cheetah, erschien am 24. März 2001 die erste finale Version
Cheetah war das erste Major-Release von OS X. Probleme mit der Performance verhinderten zunächst den großen Durchbruch. Aber immerhin: Das Apfel-Menü war jetzt dabei.
Gib mir Tiernamen: Mit OS X 10.2 werden die Code-Namen offiziell. Das am 17. Juli 2002 vorgestellte OS X 10.2 heißt “Jaguar” und kostet erstmals richtig Geld: 129 Euro rief Apple seinerzeit auf.
Die mittlerweile dritte große Version von OS X, Jaguar, führte das bis heute in macOS integrierte Adressbuch sowie die Linux-Druckertreiber “CUPS” ein.
Im Oktober 2003 kommt mit OS X 10.3 Panther die nächste Version auf den Markt. Auffällig sind Verbesserungen der Benutzeroberfläche wie beispielsweise Exposé.
Panther ist das vierte große Release von Mac-OS X und beinhaltet erstmals Apples hauseigenen Browser, Safari. Ebenfalls erstmals in Mac-OS X Panther mit dabei: X11 und die neue Finder-Oberfläche aus digitalem gebürsteten Metall.
Der Tiger ist los: Mit Mac-OS X 10.4 Tiger, das erstmals am 29. April 2005 erhältlich war, führte Apple einige bis heute zu macOS gehörige Features ein und markierte den Übergang von der Power-PC-Architektur zu Intel-CPUs.
Neu in Tiger: Die Spotlight-Suche zur schnelleren Navigation und Suche im Finder, das Dashboard als Widget-Zentrale und Automator, Apples Scripting-Tool.
Mit dem im Oktober 2007 veröffentlichten Mac-OS X 10.5 Leopard hat Apple sich nicht nur mehr Zeit als zuvor gelassen, sondern auch eine Vielzahl bedeutender Neuerungen eingeführt. Die Wichtigste dabei dürfte das in das System integrierte Backup-System Time Machine sein.
Neben dem Time-Machine-Backup bringt Mac-OS X 10.5 Leopard der sechsten Version von Mac-OS X die Stapel in das nun semi-transparente Dock. Eine wichtige Neuerung war auch Boot Camp, Apples native Lösung zur Installation von Windows-Systemen auf Macs. Genauso wie die Spaces, die ebenfalls in Leopard ihre Premiere in Mac-OS X feierten. Unter dem Strich markierte wohl der Sprung von Tiger zu Leopard den bislang größten und sichtbarsten Sprung seit der Einführung von Mac-OS X.
Apples Vorliebe für Raubkatzen geht weiter. Mit der nächsten und insgesamt siebten neuen Version von Mac-OS X, Snow Leopard (erschienen am 28. August 2009), ging Apples Philosophie wieder zurück zur Verbesserung der System-Performance – ohne größere Änderungen am GUI und zum Schnäppchenpreis von rund 30 Euro.
Wie der Name schon sagt, geschahen die meisten Änderungen unter der Haube, die äußere Ähnlichkeit zu Leopard ist deutlich größer als die von Leopard zu Tiger. Größte Neuerung: Quicktime X löst in Mac-OS X 10.6 Quicktime und Quicktime Pro ab. Wofür der Anwender bisher rund 30 Euro zahlen musste, ist jetzt größtenteils in die Multimedia-Software ab Werk integriert. Mit dem Update auf Mac-OS X 10.6.6 führte Apple zudem den Mac App Store ein.
Gut gebrüllt Löwe: OS X 10.7 Lion, das am 20. Juli 2011 erschien, ist die achte Version von OS X und die erste, die (beinahe) ausschließlich digital vertrieben wird. Unter dem Motto “Back to the Mac” bringt Lion erstmals in der Geschichte von Apples Desktop-Betriebssystemen Elemente aus den mobilen iOS-Versionen zurück auf den Desktop.
Die mittlerweile neunte Version von OS X ist Mountain Lion, das am 25. Juli 2012 auf den Markt bzw. in den App Store kam. OS X 10.8 verhält sich zu seinem Vorgänger Lion wie Snow Leopard zu Leopard. Die Veränderungen an der Oberfläche waren also eher marginal.
Im Rahmen der WWDC 2013 hat Apple mit OS X Mavericks eine neue Version des “fortschrittlichsten Computer-Betriebssystems der Welt” vorgestellt. Neben Finder-Tabs, Tags und besserem Multi-Screen-Support hat Apple auch eine Karten-App und die iCloud Keychain eingebaut. Die finale Version sollte im Herbst 2013 erscheinen …
… was es dann auch am 22. Oktober 2013 tat – und das vollkommen kostenlos und mit unzähligen kleineren und größeren Veränderungen.
Die Geschichte von Mac OS X: 2000 bis 2014
Ein späteres Mavericks-Update brachte mit Facetime Audio auch eine neue Funktion.
OS X Yosemite
OS X Yosemite folgte ein Jahr später auf Mavericks. Apple stellte damit zwei eher unscheinbare, dennoch sehr nützliche Funktionen vor: Maildrop – eine Möglichkeit, große Anhänge per Apple Server zu verschicken, hier gibt Apple bis zu 5 GB Speicher frei, diese fällt jedoch nicht dem eigentlichen iCloud-Speicher zu Lasten. Handoff – eine Fortsetzung der Programme vom iPhone, iPad und (später) Apple Watch.
Was nicht so viel Begeisterung hervorrief, war der Nachfolger von iPhoto, einfach Fotos genannt. Apple hat das neue Programm mit deutlich weniger Funktionen gebracht.
El Capitan
Windows-Management wie es sein sollte: Ab OS X El Capitan kann man zwei (unterstützte) Programme im Split View darstellen lassen – perfekt für Tabellenbearbeitung, Recherche, Schreibarbeiten.
El Capitan: neue Funktionen, neue Apps, bessere Performance ? verpackt in einer vertrauten Umgebung.
Verbesserte Notizen, Karten und eine versteckte Sicherheitsvorkehrung (SIP) kamen ebenfalls mit El Capitan mit dazu.
macOS Sierra
Endlich Siri auf dem Mac: Fünf Jahre hat Apple gebraucht, um den digitalen Assistenten auch auf den Mac zu bringen. macOS Sierra macht dies seit 2016 möglich.
iMac Pro
Apple hat bei macOS High Sierra hier und da eigene Programme verbessert und noch mehr iCloud-Funktionalität gebracht. Die meisten Neuerungen fanden unter der Oberfläche statt: Das neue Dateisystem APFS ersetzte das mittlerweile fast 30 Jahre alte HFS+. Neue Video- und Bildformate sind an Anforderungen von mobilen Geräten angepasst und liefern bessere Farbräume sowie mehr Metadaten bei weniger Dateigröße. Das bringen APFS, HEIF und HEVC unter High Sierra
Raus aus den Bergen, durch die Wüste wieder Richtung Meer: macOS 10.14 Mojave brachte unter anderem den dynamischen Desktophintergrund, einen Dunkelmodus und Stapel für mehr Ordnung auf dem Schreibtisch.
Yes, Sir, Big Sur! macOS springt nun auf Version 11 – und ist bereit für Apple Silicon. Das macht sich auch am Design bemerkbar, iPad-Apps laufen nativ auf der neuen Plattform. Doch noch unterstützt macOS Intel-Macs, bis zum nächsten Jubiläum vermutlich.