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Test-Fazit nach mehr als 100 Stunden: Sim City schwankt zwischen Genie und Wahnsinn. Wenn es uns nicht mit bildschönen Städten begeistert, dann frustriert es uns mit viel zu kleinen Karten und mangelnder Transparenz.
Von Jochen Gebauer
Macwelt
Image: IDG
Griesheim ist tot. Die Kleinstadt mit dem langweiligen Namen erlag im Alter von 50.000 Einwohnern einem akuten Verkehrsinfarkt. Wir hatten noch versucht, ihr mit einem öffentlichen Shuttlebus-System einen behelfsmäßigen Bypass zu legen, aber es war zu spät. Nach drei vergnüglichen Stunden stehen wir vor den hupenden Trümmern einer blühenden Idylle – und zum ersten Mal vor der Frage, wie das bloß passieren konnte. Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen: Ein Wasserturm hier, ein Windkraftwerk dort, dazu noch ein paar einfache Straßen und schon strömen Einwohner, Geschäfte und Fabriken als würde es Manna regnen. Mit 2.000 Einwohnern verdienen wir uns dusselig, mit 5.000 Einwohnern verdienen wir uns dumm und dusselig, und mit 10.000 Einwohnern haben wir langsam die Befürchtung, dass sich Sim City von alleine spielt.
Dieser Artikel stammt von unserem Schwestermagazin Gamestar . Dort erfahren Sie alles, was Sie über Spiele, Hardware und Gaming-Peripherie wissen müssen.
In diesen ersten Stunden nämlich gibt uns das Spiel eine sehr lange Leine – es verschweigt uns bloß, dass es irgendwann kräftig daran ziehen wird. Wir dürfen bauen, wie uns gerade die Muse rempelt; und tun das natürlich auch. Geschwungene Straßen? Na klar – endlich gibt’s welche! Kurvige Straßen? Noch besser! Kreisel? Das sieht bestimmt toll aus! In dieser Anfangsphase müssten wir uns schon mächtig anstrengen, um in die Verlustzone zu rutschen; schließlich spülen die armen, ungebildeten Schlucker, die nach Griesheim pilgern, als gäbe es dort Freibier, so viel Kohle in die Stadtkasse, dass wir beinahe ein schlechtes Gewissen haben. Wobei wir zugeben müssen: Trotz des mäßigen Anspruchs macht gerade dieser Teil von Sim City unheimlich viel Spaß, weil es dank der Glassbox-Engine eine wahre Freude ist, der Schönbaustadt beim Wachsen zuzuschauen. Wir haben Griesheim betrauert, danach sofort neu angefangen – und in den folgenden Stunden immer wieder über eine Bürgermeister-Simulation gerätselt, die uns abwechselnd ärgert und bezaubert. Genie und Wahnsinn wohnen bei diesem Sim City im gleichen Haus.
Einrichtungen wie die Feuerwehr lassen sich komfortabel erweitern – zum Beispiel um einen extrem nützlichen Heli.
Arme Schlucker kokeln gerne
Zugegeben: Völlig problemlos verläuft der Start dann auch wieder nicht – aber diese Probleme sind kaum der Rede wert. So müssen wir zum Beispiel immer mal wieder ein Windrad nachrüsten, um den steigenden Energiebedarf zu decken. Oder eine Feuerwache bauen, weil die ungebildeten Schlucker mit naiver Begeisterung ihre Buden abfackeln, schließlich gibt’s noch keine Schule, wo wir ihnen sagen könnten, dass sie das Kokeln lassen sollen. Die öffentlichen Einrichtungen nutzen übrigens ein einfaches, aber geniales Upgrade-Konzept. Unsere neugebaute Klinik etwa hat – genau wie Feuerwehr und Polizei – keinen festen Einzugsbereich. Stattdessen kaufen wir bei Bedarf einfach neue Krankenwägen zu; oder bauen einen zusätzlichen Patientenflügel an. Platzieren wir die Klinik also clever, dann kommen wir damit theoretisch sehr lange aus. Immer vorausgesetzt natürlich, dass wir genügend Ambulanzen nachkaufen – und dass diese Ambulanzen auch rechtzeitig bei den verletzten Sims ankommen, bevor die den Löffel abgeben.
Online-Pflicht und Cloud-Speicherung
SimCity muss über EAs Online-Plattform Origin aktiviert werden. Ein Weiterverkauf ist anschließend nicht möglich. Zum Spielen ist außerdem eine permanente Online-Verbindung mit den SimCity-Servern nötig, ein Offline-Modus existiert nicht.
Ärgerlich: Die Spielstände von SimCity werden nicht auf Ihrem PC gespeichert, sondern auf den EA-Servern – und das automatisch beim Verlassen des Spiels. Ein freies Speichern ist demnach nicht möglich. In unseren Augen ein bedeutender Kritikpunkt, weil Städte aufgrund von zufälligen Katastrophen oder unvorhergesehenen Strukturproblemen nahezu unspielbar werden können – und es anschließend keine Möglichkeit mehr gibt, einen früheren Spielstand zu laden.
Womit wir den Bogen zum Verkehrskollaps geschlagen hätten: In Griesheim nämlich stehen die Krankenwägen mit Vorliebe im Stau. Und die Löschzüge sowieso. Während bei den Hagenbergs also der Dachtstuhl abfackelt und das Feuer inzwischen schon bei der halben Nachbarschaft anklopft, um mal eben rüberzuspringen, stecken die Brandbekämpfer auf der zentralen Verkehrsachse fest. Als Griesheim seinen unweigerlichen Infarkt erleidet, stellen wir drei Dinge fest. Erstens: Chaotische Schönbaustädte sehen zwar bildhübsch aus, sind in der Praxis aber völlig ineffizient, weil jede Sackgasse und jeder Kreisel das Stauproblem potenziert. Zweitens: Einfache Straßen kosten zwar nicht viel, sind in der Praxis aber völlig ineffizient, weil wir beim ohnehin notwendigen Upgrade auf mehrspurige Hauptstraßen quasi die halbe Stadt planieren müssten. Drittens: Unsere Einwohner nehmen konsequent den kürzesten Weg zum Ziel – und nicht den schnellsten. Dass unsere Straßen geradezu hoffnungslos verstopft sind, liegt nämlich nicht daran, dass wir nicht für parallele Entlastungsachsen gesorgt hätten, sondern daran, dass die Sims diese Entlastungsachsen partout nicht benutzen.
Sind zwar sauber, nehmen aber absurd viel Platz weg: Windkrafträder.
Macht größere Karten!
Beim zweiten Griesheim vermeiden wir diese »Fehler« sorgfältig – und bauen nicht schön, sondern im langweiligen Schachbrettmuster. Mit normalen Straßen halten wir uns dabei gar nicht lange auf; mit Hilfe von drei absurd niedrig verzinsten Krediten können wir uns direkt ein großes Netz aus Hauptstraßen leisten und sind innerhalb von fünf Minuten trotzdem in der Gewinnzone. Außerdem planen wir in weiser Voraussicht ein Shuttlebus-System ein. Das Resultat: Griesheim #2 wächst wie Unkraut. In weniger als einer Stunde haben wir den verfügbaren Bauplatz rappelvoll gebaut – und ärgern uns zum ersten Mal richtig über die viel zu kleinen Karten. Wie gerne würden wir noch ein Villenviertel anlegen, zusätzliche Industriezonen ausweisen, mehr Gewerbe ansiedeln – aber Sim City lässt uns nicht. Entwickler Maxis sagt: Der ständige Platzmangel soll eine Herausforderung sein. Echte Städteplaner könnten ja auch nicht so bauen, wie es ihnen gerade in den Kram passt. Wir hingegen sagen: Er ist keine Herausforderung; er ist frustrierend. Wir denken eben nicht: Ach, wie spannend, dass wir hier kein Stadion mehr bauen können, ohne dafür ein Gewerbegebiet niederzureißen. Wir denken: Macht größere Karten!
Idylle in der Kleinstadt: Die Dichte der Gebäude bestimmen wir indirekt über die Breite der Straßen.
Selbst wenn wir die Einwohnerzahl unserer Städte später noch in die Hunderttausende schrauben werden und ihnen mit Wolkenkratzern und internationalen Wahrzeichen wie der Freiheitsstatue einen gewissen kosmopolitischen Touch verleihen, fühlt sich das Ergebnis nie nach Metropole an – sondern höchstens nach einem sehr reichen Darmstadt. Ein London oder New York hingegen? Das ist mit dem neuen Sim City nicht zu machen; die Karten sind schlicht zu klein. Noch dazu, weil’s bevorzugt an Seeufern winzige Landzüngelchen gibt, die wir nicht bebauen können, weil sie aus der streng quadratischen Stadtfläche herausragen, während 20 Meter weiter die Hochhäuser sprießen. Schönbauer ärgern sich die Haare vom Kopf.
Von der Grundschule in den Hörsaal
Aber zurück nach Griesheim: Das hat inzwischen nicht nur 150.000 Einwohner, sondern auch eine bemerkenswerte Demoskopie. Weil die Industrie über fehlende Arbeiter schimpft, haben wir nämlich mal einen Blick in die Job-Statistik geworfen. Und in der Tat: Von insgesamt rund 15.000 Arbeitsplätzen sind knapp 7.000 überhaupt nicht besetzt. Das Nölen der Industrie ist also verständlich – bloß die Zahlen sind’s nicht. Wenn wir von den 150.000 Einwohnern mal die Arbeiter (8.000), die Schüler (3.000) und die Arbeitslosen (null) abziehen, dann bleiben 138.000 Bewohner, die offenbar gar nichts machen. Und das obwohl sie über die erforderliche Schulbildung für die offenen Stellen verfügen.
Luna ? The Shadow Dust
Mit handgezeichneten 2D-Grafiken ist das Spiel von schlichter Schönheit, die uns manchmal an die Illustrationen zum Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry erinnern. Bei “Luna – The Shadow Dust” handelt es sich um ein Puzzle-Adventure, das ganz traditionell mit der Maus gesteuert wird, auf komplexere Zugaben wie ein Inventar wird verzichtet. Dafür steuern wir neben unserer Hauptfigur auch ein seltsames kleines Tierwesen, das für die Lösung der Rätsel oft unverzichtbar ist. Wir finden uns der Spielbeschreibung zufolge nach einem tiefen Sturz am Rand der Welt wieder und müssen einen gigantischen Turm von innen und außen heraus erklimmen, der aus vielen mysteriösen Räumen und Schatten besteht. Auch diese können wir kreativ zu unserem Vorteil einsetzen. Zwar rätselt man nur einige Stunden, trotzdem sind manche Puzzle ein bisschen anspruchsvoller, weil man über die verschiedenen Schritte die Übersicht bewahren muss. Doch machbar ist das alles, und mit älteren Kindern ist das durchaus auch als Familienspiel interessant, indem man gemeinsam vor dem Display sitzt und rätselt. Luna The Shadow Dust kommt komplett ohne Worte und Erklärungen aus, übrigens auch in dem überschaubaren Menü zum Spiel. Publisher des von Latern Studio entwickelten Games ist hierzulande Application Systems Heidelberg Erhältlich ist Luna The Shadow Dust außerdem im Mac App Store oder auf Steam zum regulären Preis von 20 Euro und ab Mac-OS X 10.9.Luna The Shadow Dust: Ausführliche Bildergalerie
Darkest of all Times
Wer die düstere und bisweilen deprimierende Atmosphäre nicht scheut und aufgeschlossen ist für spielerischen Geschichtsunterricht über diese bisher schlimmste Phase deutscher Historie, dem sei dieses Spiel empfohlen. Es taugt durchaus auch für die Sensibilisierung über heutige Gefährdungen in der politischen Landschaft. Wer weiß, was blühen kann, dürfte sehr viel vorsichtiger sein mit manchen Parolen oder vorschnell geäußerten Vorurteilen und fragwürdigen Empfehlungen. Doch der Schwerpunkt des Games liegt ganz klar auf der Zeit ab 1933. Pädagogisch verantwortungsvoll begleitet könnte man sich “Through the Darkest of Times” als auch emotional aufrüttelnde Unterrichtseinheit auch im Oberstufenunterricht an deutschen Gymnasien und berufsbildenden Schulen mit erwachsenen oder älteren Schülern vorstellen. Übrigens auch im Englischunterricht – denn das Spiel liegt zweisprachig vor.
Trüberbrook
”Trüberbrook” ist ein atmosphärisches Mystery-Adventuregame, Schauplatz das abgelegene Luftkurörtchen Trüberbrook in der deutschen Provinz in den späten 1960er-Jahren. Der Spieler schlüpft in die Rolle des jungen amerikanischen Physikers Tannhauser, der nach Trüberbrook gekommen ist, um eine lästige Denkblockade zu lösen – und am Ende vielleicht die Welt zu retten.Spieltechnisch sei ”Trüberbrook” ein klassisches Point-and-Click-Adventure, aber mit modernen Ansätzen. Stimmung und Dramaturgie sind demnach inspiriert von TV-Serien wie ”Twin Peaks” und ”Akte X”. Auf visueller Ebene verfolgen die Macher einen für Videospiele eher ungewöhnlichen Ansatz, indem man sämtliche Landschaften als Miniaturkulissen in der Werkstatt baute, wie Filmsets mit echtem Licht inszenierte und anschließend mittels Photogrammetrie digitalisierte sowie grafisch aufbereitete. Bei der Vertonung wirkten aus Fernsehen und Kino bekannte Personen mit, wie Jan Böhmermann als Dr. von Streck oder Nora Tschirner als Greta Lemke.
In “The Longing” schlüpft der Spieler laut Beschreibung des Entwicklers in die Rolle eines “Schattens”, der als letzter Diener eines Königs den Auftrag erhält, 400 Tage lang über ihn zu wachen. Das Besondere: Diese 400 Tage fangen an in Echtzeit abzulaufen. Sobald der Spieler das Spiel einmal gestartet hat, beginnt die im Spiel stets sichtbare Uhr an zu laufen, auch wenn der Spieler nicht aktiv spielt und die Anwendung beendet. Ein Tag im Leben des Spielers entspricht so auch einem Tag im Leben des “Schattens”. Das riesige, unterirdische Königreich besteht aus verwinkelten Höhlensystemen, irdenen Prunksälen, tiefen Kristallseen und steinernen Labyrinthen. Tief unter der Erde, mit dem riesigen, steinernen König als tiefsten Punkt, erfährt man ein Gefühl von unendlicher Einsamkeit. Ob man nun den Weisungen des Königs folgt und die Zeit abwartet oder lieber versucht aus der Höhle zu entkommen, bleibt dem Spieler überlassen.
Alt Frequencies
“Alt-Frequencies”fordert Spielende mit einer Mischung aus Ermittlungen und Podcasting auf, ein Mysterium, das sich zwischen verschiedenen Radiosendern und verschiedensten Persönlichkeiten abspielt, zu lüften, beschreibt der Entwickler sein Game für diverse Plattformen. ”Nimm Schnipsel von Radio-Shows auf, spule die Zeit zurück und strahle sie aus, um die Wahrheit rund um die Zeitschleife, einer Verschwörung und der größten Wahl der Geschichte herauszufinden”, heißt es dabei weiter. Interessant ist auch der Aspekt für Spielende mit körperlichen Behinderungen: “Alt-Frequencies” ist demnach designt, um von Spielern mit verschiedenen Beeinträchtigungen spielbar zu sein, wie etwa sehgeschädigte oder blinde Gamer.
Borderlands 3
Ein ”Loot Shooter” ist laut Wikipedia eine Untergruppe von First- oder Third-Person Shooter, deren Spielmechanik vor allem auf die Erbeutung besserer Waffen und Ausrüstungsgegenstände ausgelegt ist. Und der sogenannte Cel-Shading-Stil des Spiels rendert 3D-Computergrafiken so, dass sie wie in der Borderlands-Reihe Bilder oder Animationen erhalten, ” als wären sie von Hand im Stil eines Comics oder Zeichentrickfilms erstellt ”. Das beschreibt den Look und das Spielprinzip von Borderlands recht genau. Auch Borderlands 3 spielt wieder im bekannten Universum, in dem es mit Spielern und Nicht-Spielern (NPCs) darum geht, von einem Raumschiff namens Sanctuary III aus die diversen Missionen zu starten, auf fremden Planeten zu landen, neue gigantische Waffen zu beschaffen und seinen Charakter immer weiter durch die Level hindurch zu entwickeln.
Mit dem Raumschiff notgelandet auf einem außerirdischen Ozeanplaneten – hier zu erforschen, zu gestalten und zu überleben ist die Hauptaufgabe in diesem grafisch schön gemachten Spiel. Die Ozeane in “Subnautica” zeigen sonnendurchflutete Korallenriffe, gefährliche Tiefseegräben und bizarre Unterwassermonster, dazu kommen Lavafelder und belebte Unterwasserflüsse. Gelegentlich geht es auch an auch an die Oberfläche zu verstreuten Inseln. Es gilt Objekte aus Rohstoffen zu konstruieren, wie Messer oder Taschenlampen bis hin zu Tauchausrüstungen, U-Booten oder Robotern und anderen Überlebenshilfen mehr. Aufbau, Exploration und Survival sind in dem Unterwasser-Sci-Fi-Game in oft faszinierender Weise miteinander vereint. Verschiedene Schwierigkeitsgrade liefern dabei für unterschiedliche Spielecharaktere die passende Herausforderung. “Subnautica” bietet ein ungewöhnliches Konzept für wagemutige Spieler, die auch vor tiefen Tauchvorgängen auf einer fremden Welt voller Gefahren nicht zurückschrecken.Subnautica bei Steam
Trüberbrook ist ein Mystery-Scifi-Adventure vom Kölner Entwickler Bildundtonfabrik, das sich in den sechziger Jahren in Deutschland ansiedelt. Der US-amerikanische Quantenphysiker Tannhauser besucht das abgelegene Luftkurörtchen Trüberbrook und gerät in dem an sich ziemlich lahmen Kaff in äußerst turbulente Vorgänge – inklusive undurchsichtiger Verschwörungen, Parallelwelten, Dimensionsportalen und der anspruchsvollen Aufgabe, einen ”Quantendiskriminator” aus herkömmlicher Technik des damaligen Zeitalters zu erbauen. Dazu sind (meist leichte) Rätsel zu lösen, gelegentlich fühlt man sich aber auch in einer Sackgasse, weil nicht immer ganz klar ist, wie es weitergehen soll. Dazu sind die Dialoge samt Stimmen von Jan Böhmermann und Nora Tschirner vielfältig, manchmal aber auch viel zu ausführlich und langatmig, zumal man sie nicht immer abbrechen kann. Doch schließlich hat man mit allen Dorfbewohnern, Wissenschaftlern und Dimensionsreisenden gesprochen, den für damals sehr fortschrittlichen Computer Barbarossa zur Hilfe genommen und andere skurrile Personen getroffen oder schräge Aufgaben gelöst. Der besondere Flair des nicht allzu langen Adventures liegt auch in den handgefertigten Kulissen, die digital eingearbeitet wurden – manchmal fühlt man sich wie in einer modern aufgepeppten Variante der Augsburger Puppenkiste, aber das im besten Sinn. Denn der Charme der unterschiedlichen Locations ist jederzeit spürbar. Man könnte sich noch einige Optimierungen bei der Steuerung, mit dem Inventar oder den Rätseln sowie der Performance auf schwächeren Macs wünschen – insgesamt ist das aber ein gelungenes und auf seine Weise einmaliges Abenteuerspiel auch für Apple-Rechner.
Der Nachfolger von Deus Ex: Human Revolution ist schon der vierte Hauptteil der so innovativen wie dystopischen Cyperpunk-Shooter-Serie mit Rollenspiel-Flair und spielt diesmal im Jahr 2029 primär in Prag. Erneut muss Adam Jensen zwischen verschiedenen Seiten ermitteln und sich entscheiden. Dabei nutzt er sowohl seine umfangreichen Stealth- und Hacker-Fähigkeiten wie auch Dialoge und natürlich die übermenschlichen Kräfte durch die Bio-Implantate. Wenn es gar nicht anders geht, kommen auch futuristische Waffen zum Einsatz. Allerdings hat sich die Stimmung inzwischen klar gegen die technologisch aufgerüsteten ”Augmentierten” gewendet, weil sie der ”Normalbürger” und Regierungsstellen als vermeintliche Gefahr erkannt haben. Unser Held selbst ermittelt als Doppelagent einer UN-Sondergruppe gegen (ebenfalls augmentierte) Terroristen und kann dabei all seine wachsenden Funktionen ausspielen. Zwar hat man auch bei Teil 4 der Serie nie das Gefühl, dass es storymäßig an das ursprüngliche Deus Ex von 2000 herankommt. Trotzdem ist es für Fans ein hervorragendes Game, das man, genügend Mac-Power inklusive dezidierter Grafikkarte, nicht verpassen sollteDeus Ex: Mankind Divided im Steam Store
Die älteren Mac-User werden sich noch an das damals fulminant erscheinende Weltraum-3D-Spiel Descent 1 (1995) und kurz darauf Version 2 erinnern sowie an die damals noch kaum bekannte Bewegungsfreiheit von 360 Grad im virtuellen Raum. In engen Minen und selten auf der Planetenoberfläche wurde auf gegnerische Drohnen und feindliche Schürfroboter geballert, was das Zeugs hielt. Descent 3 machte zwar grafisch einen klaren Sprung nach vorn und bot noch mehr räumliche Freiheit, spielerisch aber blieb es hinter den Vorläufern zurück. Overload, von den ursprünglichen Descent-Machern selbst konzipiert, will an das originale Spielgefühl anknüpfen und mit moderner Grafik und aktuellen Effekten für intensive Kämpfe gegen die Roboterwelt in den unterirdischen Minen sorgen. Dafür steht eine Einzelspielerkampagne mit insgesamt fünfzehn Levels zur Verfügung, dazu ein Herausforderungs- sowie ein Online-Multiplayer-Modus. Das eigene Schiff lässt sich mit diversen Waffen ausbauen, und auch die üblichen Ausrüstungen und Power-Ups gehören wieder zum Spielerlebnis. Der eigens programmierte Soundtrack soll ebenfalls für Spannung und Stimmung sorgen. Schwindelfreie und nicht von Orientierungslosigkeit geplagte Gamer können bei recht gemäßigten Systemvoraussetzungen (Unterstützung für Shader Model 3.0) zugreifen.Overload bei GOG.com
Gravel
Rennsimulationen sind auf dem Mac nicht allzu sehr verbreitet, deswegen freut man sich über jedes derartige Spiel. Gravel, was so viel wie Kies bedeutet, ist ein Game auf Grundlage der Unreal Engine 4 mit viel Rennpower quer durch verschiedene Szenarien. Das Offroad-Rennspiel bietet Herausforderungen auf verschiedenen Terrains in vier Disziplinen: Cross Country, Wild Rush, Stadium Circuit und Speed Cross. Dabei geht es beispielsweise durch australische Staubwüsten, oder man kämpft gegen seine Konkurrenz im Sonnenuntergang einer pazifischen Insel. Auch verschiedene Auto- und Motortypen stehen zur Verfügung. Der Fahrstil ist trotz einiger Differenzierungen eher Arkade-mäßig geprägt, Geschwindigkeit ist Trumpf. ”Haarsträubende Kurven, Rempeleien, extreme Sprünge und trügerisches Terrain sorgen für eine abwechslungsreiche und immer gefährlichere Spielerfahrung”, so der Entwickler. Dazu gibt es neben den Offline-Herausforderungen auch Challenges gegen Online-Gegner. Vorausgesetzt wird eine Metal-2-kompatible Grafikkarte und mindestens macOS 10.13. Gravel im Mac App Store
Unforeseen Incidents ist ein beeindruckendes Verschwörungs-Adventure im klassischen Point-and-Click-Stil vom deutschen Entwickler Backwoods Entertainment in Zusammenarbeit mit Application Systems Heidelberg. Dabei kämpft man gegen die Verursacher einer gefährlichen Epidemie, die ein geldgieriger Konzern zusammen mit einer machthungrigen Senatorin zum Ausbruch gebracht hat. Um am Ende gegen die Bösen zu siegen, löst man zahlreiche Rätsel und führt ebenso vielfältige wie ausführliche Dialoge mit den unterschiedlichsten Charakteren. Trotz etwas holpriger Animationen der Figuren ist der liebevolle, von Hand gezeichnete 2-D-Adventurestil sehr ansehnlich. In insgesamt vier Kapiteln ist man an diversen Locations unterwegs. Das dystopische Abenteuer bietet auch immer wieder unterhaltsame Minispiele. Da auch die Systemvoraussetzungen relativ niedrig sind und der Preis bei gerade 20 Euro liegt, spricht für Adventure-Freunde alles dafür, dieses Game mit vielen Stunden Spielspaß auf der eigenen Mac-Festplatte zu installieren. Unser ausführlicher Spieltest findet sich hier.Unforeseen Incidents im Mac App Store
Rise of the Tomb Raider
Auch in diesem Teil ist Lara Croft, wiederum als junge Frau wie im Relaunch, auf der Suche nach geheimnisvollen Artefakten und Schätzen. In diesem Fall von Syrien aus nach Sibirien, wo sie nicht weniger als das Mittel zur Unsterblichkeit sucht. Ihr größter Widersacher ist Trinity, eine geheime weltweite Verschwörungsorganisation. Wie üblich hüpft, klettert und kämpft Lara in unwegsamem Gelände und setzt dabei ihre diversen Gadgets ein. Dazu kommen verschiedene Herausforderungen und Belohnungen sowie die unterschiedlichen Erweiterungen, die an weiteren Orten spielen und Challenges sowie Outfits für die Abenteurerin bieten. Rise of the Tomb Raider bei Steam
Without Escape
Laut Spielbeschreibung kommt man an einem kalten Winterabend nach Hause, die Eltern sind auswärts zu einem Besuch. Als man aber mitten in der Nacht um 2:45 Uhr durch seltsame Geräusche geweckt wird, geht der Albtraum um ein Netz aus Steinen, Fleisch und Flammen los. Das Haus verändert sich, welches erschreckende Geheimnis steckt dahinter? Herausfordernde Rätsel und Puzzle im klassischen Point-and-Click-Stil, spielbar sowohl mit Gamepad oder Tastatur und Maus, so taucht der Spieler in die bedrückende Atmosphäre des an sich vertrauten Hauses ein. Die Hintergründe sind ebenfalls traditionell vorgerendert, allerdings mit einer Auflösung von 1080p (Full HD). Zu entdecken gibt es laut Entwickler verschiedene Lösungsenden, Geheimnisse und Easter Eggs, auf Steam auch Achievements. Without Escape bei Steam
The Station
In diesem Indie-Game erkundet man eine verlassene Raumstation, die ursprünglich eine neu entdeckte Alienart erforschen sollte. Dabei gilt es, diese Raumstation im First-Person-Modus zu erkunden und Rätsel zu lösen. Nachdem die ursprüngliche Crew nicht mehr erreichbar ist, wird ein Aufklärungsspezialist beauftragt, um auf der Station herauszufinden, was dort passiert ist. Was der Spieler dabei entdecken wird, soll seine Sichtweise auf Überwachung, Imperialismus und moralisches Gesetz herausfordern, versprechen die Entwickler. Mit AR-Unterstützung könne man auf intuitive Weise Probleme lösen, wenn sich etwa eine Tür nicht öffnet. Man entdeckt Geheimnisse und vor den Augen des Spielers entfaltet sich mit jedem weiteren Raum eine zusammenhängende Geschichte. The Station bei Steam
Kona
“Oktober 1970. W. Hamilton, ein reicher Industrieller, der sich ein Jagdhaus in Nordkanada zugelegt hat, meldet mehrere Fälle von Vandalismus gegen seinen Besitz. Nachdem nicht ermittelt werden kann, wer es wagt, sich derart gegen ihn aufzulehnen, engagiert Hamilton den bekannten Privatdetektiv Carl Faubert. In Kona gerät Carl in einen so unerwarteten wie heftigen Schneesturm. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Detektivs Faubert und muss die mysteriösen Geschehnisse aufklären, die sich dort hoch oben im kanadischen Norden ereignet haben.” So heißt es in der Spielbeschreibung des französisch-kanadischen Entwicklers Studio Parabole. Ab OS X 10.8 und einer dezidierten Grafikkarte von Nvidia oder ATI, 6 GB RAM Arbeitsspeicher sowie mindestens einem i5-Prozessor ab 2,5 GHZ (2014 oder neuer) kann man sich auf die unheimliche Suche machen, die einerseits im klassischen Point-and-Click vorangeht. Andererseits muss man in dem anhaltenden Schneesturm auch mal mit einem schwergängigen Auto fahren und sich im Survival-Stil selbst am Leben erhalten. Kona bei Steam
Dirt Rally
Das Spiel als solches ist zwar schon über zwei Jahre alt, doch bringt es Feral erst jetzt auf den Mac. Das Warten hat sich aber gelohnt, Dirt Rally ist eine der realistischsten Rennsimulationen überhaupt und Dank des komplett anderen Prinzips der Streckenführung auch abwechslungsreicher als Formel-1-Simulationen. Bei Steam und im Mac App Store für 35 Euro erhältlich.Dirt Rally im Mac App Store
Tannenberg
Weltkriegssimulationen gibt es vor allem über den Zweiten Weltkrieg zuhauf, der Erste Weltkrieg kommt in der Spielewelt kaum vor. Eine erste Ausnahme hatte vor zwei Jahren das Multigamer-Spiel mit First-Person-Shooter-Perspektive Verdun gemacht. Mit dem Nachfolger Tannenberg geht es nun in das Jahr 1915 an die Ostfront. Wie die Schlacht ausging und welchen Verlauf der Erste und der Zweite Weltkrieg nahmen, wissen wir aus den Geschichtsbüchern. Darauf kommt es beim Zocken aber eher nicht an. Tannenberg ist derzeit bei Steam im Early Access erhältlich, die Software ist unter Umständen noch nicht ganz ausgereift. Die Vorabfassung kostet dafür nur 18 Euro.Tannenberg bei Steam
Football Manager
Manche Leute meinen ja, beim Fußball ginge es auf Leben und Tod. Dabei ist es doch viel schlimmer, meinte einst der legendäre Liverpool-Manager Bill Shankley. Ganz ohne Lebensgefahr kann man den Football-Manager 2018 betreiben. Und wenn wir Football schreiben, meinen wir auch Fußball und nicht das, was die Amerikaner darunter verstehen. Spielszenen gibt es im Football Manager nicht zu sehen, es geht hier einzig und allein darum, virtuell ein Team bei Laune zu halten, es optimal aufzustellen und mit Rückschlägen wie Verletzungen oder Niederlagen umzugehen und Wege aus der Krise zu finden. Der Titel ist voll lizenziert, man hat es also mit echten Namen zu tun, wie wir hier am Beispiel des Watford FC sehen.Football Manager bei Steam
F1 2017
Noch vor der Sommerpause sah es so aus, als könnte Sebastian Vettel im Jahr 2017 den Fahrer-Titel holen, ebenso die Scuderia Ferrari den der Konstrukteure. Seit dem Grand Prix von Belgien Ende August und den nachfolgenden Rennen war klar: Lewis Hamilton und Mercedes waren auch diesmal wieder unschlagbar. Also in der Realität. Wer im Virtuellen in die Rennen eingreifen will, kann das auch auf dem Mac tun. Erstmals bringt Feral Interactive zeitgleich mit der von Codemasters für Windows und Konsolen produzierten Fassungen seinen Port für den Mac. F1 2016 war noch Monate nach dem Original erschienen, als der neue Weltmeister Nico Rosberg längst zurückgetreten war, F1 2015 und 2014 waren auf dem Mac komplett ausgefallen, gewissermaßen nach Vorbild von Fernando Alonso. Dessen Boliden kann man natürlich auch über die Pixelstrecken zwischen Adelaide und Abu Dhabi schicken, wenn halt langsamer als die virtuellen roten Renner. Auch sehr schön: Klassikautos der Rennserie, welche die neuen Strecken etwa in Texas oder Bahrain nie gesehen haben. Das älteste Auto ist hier ein McLaren, mit dem sich im Jahr 1988 Ayrton Senna und Alain Prost auf’s Härteste bekämpften. F1 2017 im Mac App Store
Crowntakers
Eines der vielen schönen Beispiele für die Verzahnung der Systemwelten ist das rundenbasierte Strategie- und Roll-Playing-Game Crowntakers des deutschen Entwicklers Kalypso. Die Story ist so einfach wie fesselnd: Ein böser Herzog hat den König entführt, um seinerseits den Thron zu besteigen. Daraufhin brechen Unruhen in dem einst friedlichen Land aus, als Spieler begibt man sich auf die abenteuerliche Suche nach dem König und versucht ihn zu befreien.Crowntakers: Steam Key bei Gamesplanet
James Bond ist ja eigentlich nur ein alkoholsüchtiger und von Sex besessener Auftragskiller, dem seine Majestät Straffreiheit zugesichert hat, also nicht wirklich ein Vorbild. Begleiten wir also Agent 47 in dem von Feral und IO herausgegebenen Shooter Hitman. Seine Aufträge sind klar: Mord. Die Ziele aufzuspüren und auszuschalten, ohne selbst enttarnt zu werden, ist hingegen eine Herausforderung. Und das alles ganz ohne Girls oder Wodka Martini…Hitman bei Steam
Serial Cleaner
Nein, Ego-Shooter führen nicht dazu, dass die Spieler die auf dem Bildschirm erlebten Taten im echten Leben nachspielen, solche pauschale Unterstellungen sind Unfug. Dennoch sind Ballerspiele nicht nach jedermanns Geschmack. Hier haben wir aber ein Spiel, das erst da beginnt, wo Unreal, CoD und Konsorten aufhören. Denn Blut verspritzen ist die eine Sache, der wahre Horror kommt erst beim Aufräumen. Als Tatortreiniger ist man daher in Serial Cleaner unterwegs, um die Hinterlassenschaften von Serienmördern aufzuräumen und wegzuwischen. Bestimmt auch nicht nach jedermanns Geschmack, aber irre lustig. Und mit 15 US-Dollar auch längst sich so teuer wie die Shooter.Serial Cleaner bei Gamesplanet
Micraft Story Mode Season Two
Vielleicht sind Sie ja nicht vom Klötzchenfieber gepackt und bauen alleine oder in Gruppen fantastische Gebäude in unendlichen Klötzchenwelten, von Minecraft haben Sie gewiss schon gehört. Gibt es natürlich auch für den Mac. Worauf wir aber hier die Aufmerksamkeit lenken wollen, ist die von Telltales herausgebrachte, lineare Adaption. Im Story Mode müssen Sie als Klötzchenfigur mit ihren ebenfalls recht eckigen Mitstreitern virtuelle Welten retten. In der ersten Saison ist das bereits geglückt, in Season Two stehen weitere Herausforderungen in mehreren Episoden an. Alle zusammen kosten 20 Euro und sind daher durchaus erschwinglich.Minecraft Story Mode bei Gamesplanet
Memoranda
Schlaflos aus dem Mac: Der Plot des Point-and-Click-Abenteuers basiert auf mehreren Kurzgeschichten des japanischen Schriftstellers Haruki Murakami. Die Hauptfigur ist ein von intensiver Schlaflosigkeit gequälte Frau, die zuem ihren Namen vergessen hat. In einer Welt voller kaputter Charaktere begibt sie sich nun auf die Suche nach ihrer Identität.Memoranda bei Steam
Owlboy
Die Kombination aus Rätsel und Action macht Owlboy so faszinierend. Die Hauptfigur Otus, ein zur Eule mutierter Junge, muss sich in dem Sidescrolling-Spiel immer wieder Piraten der Lüfte zur Wehr setzen. Die 2D-Grafik des Independent-Titels sieht aus wie für Konsolenklassiker gemacht, Owlboy ist aber ein neueres Spiel, das es nun auch für den Mac gibt.Owlboy bei Steam
Yuri
Nein, einen Mac braucht man nicht für Yuri, das Spiel ist auch für iOS-Geräte und sogar für das Apple TV erhältlich, jeweils für ca. 3 Euro. Der Titelheld nutzt wie der kleine Hävelmann sein Bett zur Fortbewegung durch ein seltsames Land, voller zu entdeckender Kreaturen. Die Steuerung des Gefährts geschieht aber nicht per Puste, sondern mit Kicks wie auf einem Skateboard. Und hier liegt auch die Herausforderung für den Spieler, der das Skateboardbett erst zu steuern lernen muss. Yuri im Mac App Store
Es soll ja Menschen geben, die in der realen Welt schwedische und andere bei Lieferung in Einzelteile zerlegte Möbel mit Freude, flott und trotz unverständlicher Anleitung fehlerfrei zusammenbauen. Für solche Zeitgenossen dürfte das Spiel Höme Improvisation (ja, mit ö und ja, durchaus mit einer Konnotation an Tim Allen’s Sitcom “Home Improvement”) eher langweilig sein. Alle anderen haben ihren Spaß, die wildesten Möbel aus den zur Verfügung stehenden Einzelteilen zusammenzubasteln, ganz ohne Anleitung und Ziel – muss ja nicht halten. Höme Improvisation ist gleichermaßen Puzzle wie Simulation, via Steam können auch mehrere Spieler gemeinsam an einem virtuellen Einrichtungsgegenstand basteln.Höme Improvisation Website
Push Me Pull You
Erinnern Sie sich an Dr. Dolittle und seine Tiere, insbesondere die Gazelle mit den beiden Köpfen, die im deutschen Stoßmich-Ziehdich heißt? Im Original lautet der Name des seltsamen Geschöpfes Pushmi-Pullyu. Und so ein ähnliches Wesen müssen die Spieler im Indie-Titel Push Me Pull You steuern: Über ein Gamepad kontrollieren zwei Spieler jeweils ein Ende der wurmähnlichen Figur, mit der sie gegen ein anderes Zweierteam in einem Ringkampf um einen Ball antreten können. Ein “Spiel über Freundschaft und Ringen” eben, wie es der Publisher auf seiner Seite beschreibt. Ein bisschen Ballsport ist dann aber auch dabei.Push Me Pull You Website
Breached
Das Setting erinnert gewissermaßen an den Marsianer Mark Whatney, der alleingelassen auf dem roten Planeten keine andere Wahl hat als “to science me out of this shit”. In Breached hingegen erwacht der Spieler nach einem Kälteschlaf auf einem verlassenen Planeten voller einstmals blühender Zivilisation. Die Sauerstoffvorräte in der Überlebenskapsel reichen für acht Tage, als was tun, um diesen Zeitraum zu verlängern und einen Ausweg aus der Situation zu finden? Breached stellt den Spieler vor die Herausforderung aus den mitgelieferten Manualen Wege zu finden, um Treibstoff und Sauerstoff zu gewinnen, andererseits soll auch die Action nicht zu kurz kommen, wenn man eine Drohne durch die 3D-Umgebung steuert, um weitere Hinweise auf Rohstoffe zu gewinnen. Breached kostet gerade einmal 7 US-Dollar.Breached Website
Eon Altar
In Eon Altar ist weniger das Setting von Interesse, sondern die Steuerung. Nicht mit Maus oder Tastatur oder einem anderen, spezialisierten Eingabegeräten, sondern via iOS-Gerät, für das es eine Companion-App gibt. Das rundenbasierte Missionsspiel ist so auch für bis zu vier Spiel lokal spielbar – und kostet bei Steam 7 US-Dollar.Eon Altar Website
Pac Man 256
Nun auch auf dem Mac: Die Adaption des Arcade-Klassikers, die es im vergangenen Jahr auch schon auf iPhone und iPad geschafft hat. Anders als die US-Version verstört Pac Mac 256 nicht mit In-App-Käufen: Einmal 5 US-Dollar gezahlt, ewig gespielt. Bis zu vier Geisterjäger können sich parallel durch die Labyrinthe jagen.Pac Man 256 Website
Offworld Trading Company
Das Strategiespiel des Designers Soren Johnson, der auch wesentliche Beiträge zu Civilization IV geliefert hat, war mehr als ein Jahr als Early-Access-Version über Steam verfügbar. Nun gibt es die ausgereifte Version für rund 20 Euro zu kaufen. Offworld Trading Company spielt ein paar Tage in der Zukunft: Da es auf der Erde immer ungemütlicher wird, auf dem Nachbarplaneten aber allmählich lebenswerter, kolonisieren die Erdlinge den Mars. Der Spieler ist einer der auf dem Mars tätigen CEOs und muss sich nun mit seinen Ressourcen und seinen Mitarbeitern darum bemühen, die Geschäfte aufzubauen. Kein vollkommen neues Spielprinzip, aber ein interessantes Setting.Offworld Trading Company Website
Sleeping Dogs
Auch hier ist das Prinzip nicht völlig neu, das Setting aber anders. Wie in Grand Theft Auto geht es um kriminelle Machenschaften und Rasereien durch die Großstadt, doch diese ist in Sleeping Dogs Hongkong und nicht dem Los Angeles nachempfundenen Los Santos. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle des Undercover-Polizisten Wei Shen, der sich in die Verbrechensorganisationen der Triaden einschleusen will. Dazu hat er etliche Missionen zu erfüllen, Karaoke gehört auch dazu. Na, dann.Sleeping Dogs Website
1979 Revolution: Black Friday
Oder darf’s ein bisschen Geschichtsunterricht sein? 1979 Revolution: Black Friday führt inmitten die iranische Revolution zum Sturz des restriktiven Schah-Regimes, an deren Ende die Rückkehr von Ajatolla Ruhollah Musawi Chomeini aus dem Pariser Exil und in seinem Gepäck die Verfassung der Islamischen Republik stand. Als Fotojournalist nimmt man teil an den seit 1978 brodelnden Unruhen, jede Entscheidung des Spielers treibt die Geschichte voran. Das Spiel ist zwar nur kurz, aber knackig – und womöglich lehrreicher als ein Geschichtsbuch.1979 Revolution: Black Friday bei Steam
Carcassonne für den Mac
Für iPhone und iPad gibt es das ursprüngliche Brett- und Legespiel aus deutschen Landen (Spiel des Jahres 2001) schon länger: Vor einiger Zeit bereits erschien es auch als PC-Version und schließlich als Ausgabe für iOS-Geräte. Jetzt können sich auch Mac-Anwender auf das Strategiespiel freuen. Auch hier legt man mit Kärtchen eine mittelalterliche Landschaft, setzt seine Gefolgsleute ein und sammelt Punkte. Man spielt gegen den Computer (enthalten sind neun unterschiedliche KI-Spieler) oder mit bis zu fünf Freunden auf demselben Gerät, die Mac-Variante ist zudem kompatibel mit der iOS-Version (Unterstützung für Continuity), sodass man auf dem Mac ein Spiel starten und auf dem iPhone fortsetzen kann. Auch eine Multiplayer-Option gehört zum Umfang. Geboten werden zusätzlich alle Erweiterungen, die Spieler bereits vom iOS-Carcassonne kennen, darunter “Der Fluss”, “Burgfräulein und Drache” oder auch “Winter”. Für kleinere Spieler gibt es einen leichteren Modus. Selbstverständlich besteht Anbindung an Apples Game Center. Für den Spielüberblick gibt es ein digitales Handbuch und Regelwerk. Vorausgesetzt wird mindestens OS X 10.10 (64 Bit-Prozessor), der Download ist fast 300 MB groß. Der Preis liegt bei 15 Euro, als Sprachen werden Deutsch und Englisch unterstützt. Erfahrungen von Usern mit der Mac-Variante konnten wir noch nicht sammeln – aber die iOS-Version erhält im App Store beste Bewertungen, sodass für diese Mac-App vom selben Entwickler ebenfalls gute Ergebnisse zu erwarten sind.Carcassonne im Mac App Store
Thief
Nun hat es das Schleichspiel und Adventure Thief in der letzten Version von 2014 dank der Übertragung durch Feral Interactive auch auf den Mac geschafft. Puristen ärgern sich zwar über Mängel in der Story gegenüber den Vorgängern sowie Schwächen im Storydesign. Dennoch bietet die Mischung aus Schleichen (Stealth), Stehlen und Ausschalten von Gegnern mit dem Hauptprotagonisten Garrett auf vielfältige Weise auch im letzten Tief noch ausreichend Spaß in einer coolen mittelalterlichen Fantasy-Optik. Obwohl unsere Kollegen von der Gamestar in ihrem Test am Ende nur 78 Prozent Spielspaß vergaben mit dem Fazit “Solides Schleichspiel, aber kein Thief“. Nun, wie sich Thief auf dem Mac anfühlt, können Apple-Fans jetzt selbst ausprobieren. In der Spielbeschreibung von Feral heißt es unter anderem: ”Bewege dich ungesehen durch die Dunkelheit und schleiche unhörbar an den Feinden vorbei, wenn du Garretts außerordentliche Tarneigenschaften nutzt, um die Stadt zu deiner Stadt zu machen. Entdecke die Geheimnisse der Stadt”. Die Systemmindestanforderungen liegen bei OS X 10.10.5, einem Intel-Prozessor ab 1,8 GHz, 4GHz RAM und einer Grafikkarte ab 1GB VRAM. El Capitan wird unterstützt. Welche Grafikkarten und Dateisystemeinstellungen sich mit dem Spiel nicht vertragen, erfährt man hier. Das First-PersonSpiel (USK: ab 16 Jahre) gibt es hier für 33 Euro. Die Thief: Master Thief-Edition enthält ein digitales Kunstbuch, ein Comic-Heft und einen Soundtrack. Der spielbare DLC mit den Missionen “Der Bankraub”, “Die Verlassenen” und drei Booster-Packs ist separat über Steam erhältlich. Dort kann man ebenfalls das komplette Spiel und auch die etwas günstigere Standard-Version erwerben.
Soma (griechisch, zu deutsch: Körper) ist laut Entwickler Frictional Games, von dem auch das viel beachtete Horror-Adventure Amnesia: The Dark Descent stammt, ein Horrorspiel in Science-Fiction-Umgebung. Anstelle eines Raumschiffes spielt es ähnlich wie die Bioshock-Serie unter Wasser, und zwar in der Forschungsanlage Pathos-II. Dort haben die Computer angefangen sich selbst für Menschen zu halten und die Unterwassereinrichtung isoliert. Nun muss sich der Spieler durch verschlossene Terminals und geheime Dokumente wühlen, um die Wahrheit hinter dem Chaos aufzudecken. Es kommt zu Begegnungen mit den letzten verbliebenen Bewohnern der Anlage. Dabei sollen auch philosophische Fragen wie Identität, Bewusstsein oder was es bedeutet, ein Mensch zu sein, thematisiert werden. Dies immer unter dem Druck von horrorartigen Begegnungen und Ereignissen mit umgedrehten Menschen, verrückten Robotern und der allgegenwärtigen, bedrohlichen künstlichen Intelligenz unter Wasser.
Das klaustrophobisch anmutende Horrorspiel gibt es für verschiedene Plattformen, darunter Apple-Rechner ab OS X 10.10. Erhältlich ist es beispielsweise bei Gog.com zum Preis von 25 Euro. Die Kollegen von Gamestar haben bereits die Windows-Version getestet und kommen zum Ergebnis: “Atmosphärische Unterwasser-Odyssee mit cleverer und vielschichtiger Story, deren Horror-Momente jedoch baden gehen”. Als Spielspaß vergeben sie insgesamt eine Wertung von 80 Prozent. Andere Tester wie PC Games kommen zu deutlich besseren Bewertungen, in diesem Fall zu 86 Prozent Spielspaß mit dem Fazit: “Ein intelligenter Science-Fiction-Thriller mit Grusel-Garantie”.
Das Talos-Prinzip ist laut Steam ein “First-Person-Puzzlespiel im Stil von philosophischer Sci-Fi”. Es lässt sich aber auch in der sogenannten Third-Person-Perspektive spielen. Erst dann erkennt man, wer man tatsächlich ist … nämlich ein hochintelligenter Roboter, der mit einem gewissen Elohim konfrontiert ist, welcher uns zunächst gutmütig-patriarchalische Weise durch die Aufgaben führt, aber zugleich vor dem Betreten eines geheimnisvollen, riesigen Turms warnt. Elohim – das ist in der hebräischen Bibel eine Bezeichnung für Gott, eigentlich in der Pluralform. Im Spiel findet man sich in einer anfangs antik-griechisch, später auch ägyptisch inspirierten Umgebung wieder, die freilich durchzogen ist von Hightech wie Terminals. Diese sind ihrerseits gespickt mit mysteriösen und philosophischen Texten über das Geheimnis des Seins und künstlicher Intelligenzen. Später im Spiel tritt man sogar in einen Dialog mit einer anderen unbekannten Intelligenz, die uns als Robotspieler geradezu bedrängende existenzielle Fragen stellt, auf die wir möglichst gescheit aus einer Auswahlliste antworten. Im Spielverlauf durch die Welten stoßen wir auf elektrisch gesteuerte Schalter, Laserstrahlen und verschiedene Gerätschaften wie Würfel, mit denen sich – geschickt miteinander kombiniert – vorwiegend flirrende Energiebarrieren öffnen lassen. Dabei sammelt man ”Siegel”. Man benötigt sie, um andere Türen zu öffnen oder Hilfsgeräte freizuschalten, die ihrerseits die Lösung eines Puzzles mit diesen Bausteinen voraussetzen. Dabei beginnen die Rätsel relativ leicht und steigern sich zu recht komplexen Varianten. Es wurde öfter der Vergleich mit den ebenfalls sehr intelligenten und erfolgreichen Valve-Spielen Portal 1 und 2 gezogen. Was den erforderlichen Hirnschmalz zur Lösung der komplexen Rätsel betrifft, ist das sicherlich richtig. Freilich benötigt man in The Talos Principle selten Actioneinlagen wie in Portal, obgleich man gelegentlich auch mal eine Aufgabe flott und durch die Luft katapultiert erledigen muss. Es ist sehr erfreulich, dass es dieses auch geistig herausfordernde Spiel für den Mac gibt, und zwar ab mindestens Mac-OS X 10.5.8 auf einem Intel-Rechner. Die Kritiken sind größtenteils herausragend. Auch unsere Kollegen beim Schwestermagazin Gamestar zeigen sich mit 85 Prozent Spielspaß für die ”fordernde Puzzlephilosophie” beeindruckt. Erhältlich ist The Talos Principle zum Preis von 40 Euro. The Talos Principle bei Steam
Das ursprünglich 2005 veröffentlichte Adventurespiel ”Fahrenheit: Indigo Prophecy” galt als ein bahnbrechendes Beispiel für eine interaktive Story. Während es damals nur für Windows und Konsolen erschien, können sich jetzt auch Mac-Gamer auf das mysteriöse Abenteuer einlassen.Der Bankangestellte Lucas Kane erwacht aus einer Art Trance auf einer Restauranttoilette und sieht vor ihm eine Leiche mit Stichwunden. Das blutige Messer in seiner Hand sowie eingeritzte Symbole in seinen Unterarmen machen ihm klar, dass er diesen Mann getötet haben muss. Lucas flüchtet, kurz bevor die Leiche von einem Polizisten gefunden wird. Dieser ruft die beiden Detectives Carla und Tyler auf den Plan, die den Tatort untersuchen.Die Neuauflage verfügt über eine verbesserte Grafik, volle Controller- und Gamepad-Unterstützung und basiert auf der ungekürzten und bezüglich der erotischen Szenen unzensierten internationalen Version des Spiels. Das Spiel im Noir-Stil ist an sich mehr ein interaktiver Film denn ein herkömmliches Spiel – Actionszenen beeinflusst man beispielsweise durch das flotte und korrekte Drücken der auf dem Bildschirm angezeigten Tasten. Vier unterschiedlich spielbare Figuren beleuchten jeweils einen anderen Bereich der Story, was den Filmcharakter noch verstärkt. Wie bei vergleichbaren remasterten Games üblich, ist auch bei Fahrenheit HD ein Grafikvergleich in Echtzeit möglich: Spieler können per Tastendruck zwischen der ursprünglichen und der überarbeiteten Grafik umschalten.Die Systemanforderungen liegen bei mindestens OS X 10.9, die Kosten für das ab 16 Jahre freigegebene Adventure im Download bei 11 Euro. Um das Spiel zu aktivieren, ist eine Internetverbindung sowie ein Steam-Account erforderlich. Fahrenheit:Indigo Prophecy Remasterd im Mac App Store
Apple-Rechner und die frühen Macs galten einmal als Refugium für grafische Adventures, dabei muss man nicht nur an die legendäre Myst-Reihe denken. Doch mit der Verbreitung und den Fähigkeiten von Windows-PCs änderte sich das, und bald gab es legendäre Abenteuer-Spiele vornehmlich für die Microsoft-Plattform – Mac-Gamer sahen oft genug in die Röhre. Erst seitdem Steve Jobs auf Intel-Prozessoren setzte und sich Macs wieder besser verkauften, kommen nicht nur neue, sondern auch ältere Spiele zunehmend wieder auf die OS X-Maschinen. Dazu gehört auch das Spiel Grim Fandango Remastered, das wie schon 1998 von Tim Schafer als Chef des Entwicklungsstudios Double Fine mitgestaltet wurde. Die Geschichte aus der Welt der Verstorbenen mit mythologischen Hintergründen aus dem aztekischen Totenkult setzte damals Maßstäbe. Kritisiert wurde unter anderem die umständliche Tastatursteuerung – jetzt klappt es bestens auch mit der für Adventures traditionellen Maus. In punkto Grafik ist dagegen nicht überwältigend viel geschehen: Die Render-Hintergründe wurden 1:1 übernommen, dafür aber die Polygon-Charaktere höher aufgelöst, wodurch diese schärfere Texturen bieten. Zudem hat der Entwickler die Beleuchtung dynamisch überarbeitet und Interface und Untertitel verbessert. Per Taste lässt sich leicht zwischen dem alten und neuen Erscheinungsbild hin und her schalten. Beim Spielen hat man die Wahl zwischen dem 4:3-Bildformat, wobei links und rechts Balken in Kauf zu nehmen sind. Dennoch ist dies deutlich empfehlenswerter als das hässlich wirkende 16:9-Format mit unnatürlich gestrecktem Bild. Die Rätsel selbst sind zwar weitgehend logisch aufgebaut, eine Hilfe für alle Fälle gibt es auch in der Remastered-Version nicht – dafür bei Bedarf jede Menge Walkthroughs im Netz, der Spielverlauf seit 1998 ist schließlich unverändert geblieben. Grim Fandango Remastered gibt es unter anderem auf der Online-Spieleplattform Gog.com für knapp 14 Euro DRM-frei per Download auch mit deutscher Sprachausgabe und setzt auf dem Mac mindestens OS X 10.7 voraus – 4,5 GB Speicherplatz sollte man auf der Festplatte ebenfalls frei haben. Gamestar schreibt im Test der Neuauflage als Fazit: ”Witziger, aber grafisch altbackener Adventure-Klassiker” und vergibt dennoch 85 Prozent Spielspaß für zirka 15 Stunden Rätselzeit. Grim Fandango Remastered bei Gog
Im zweiten Spiel zu The Walking Dead, das sich wieder aus aus insgesamt fünf nacheinander erschienenen Episoden zusammensetzt, muss die kleine Clementine sich diesmal ohne ihren großen Beschützer Lee durch die hochgefährlichen Zombiezonen schlagen. Dieser ist nun nämlich tot, nachdem er sich selbst infiziert hatte. An ihre Seite treten neue, aber auch altbekannte Spielfiguren. Zu ”spielen” im traditionellen Sinn gibt es in The Walking Dead Teil 2 freilich eher noch weniger als im ersten. Die Geschichte wird spannend erzählt, mit vielen Dialogen, bei denen man immer wieder die Auswahl hat, aber echte Rätsel oder Herausforderungen sind Mangelware. Trotz der Animationstechnik ist The Walking Dead zudem nichts für zartbesaitete Charaktere, es geht in einigen Szenen ganz schön blutig zur Sache. Die Sprachausgabe gibt es samt Untertiteln nur auf Englisch, bei dem erzähllastigen Stil sollte man damit gut klar kommen. Übrigens lässt sich der Spielstand aus der ersten Staffel importieren, aber so großartig unterschiedlich fällt der Spielverlauf als Konsequenz der getroffenen Entscheidungen nicht wirklich aus. Dennoch ist auch The Walking Dead: Season Two ein gelungenes Episoden-”Adventure” für Mac-User, die dem gruseligen Zombie-Szenario etwas abgewinnen können. Diese erhalten dafür ein interaktives Comic-Abenteuer, das trotz der nicht mehr taufrischen Spiele-Grafik dennoch stimmungsvolle bis unheilvolle Bilder hervorzaubert. The Walking Dead: Season 2 bei Steam
Tropico 5
Ein Jahr ohne El Presidente? Kaum vorstellbar! Auch im Jahr 2014 hat uns Kalypso wieder mit einer Portierung von Tropico beglückt. Dabei ”unternimmt Tropico 5 spürbar den Versuch, die tendenziell eher in ihrer Tradition verhaftete Serie in eine neue Richtung zu führen – kein Tropico 4,5 soll es sein (…), sondern ein waschechter Nachfolger”, schreibt Gamestar im PC-Test dazu und vergibt satte 88 Prozent Spielspaß. Die größte Neuerung ist dabei die Einführung von Epochen mit vier Zeitaltern, die in jedem Spielmodus zum tragenden Element werden. Auch in der neuesten Variante das wohl beste Aufbaustrategiespiel für den Mac!Tropico 5 im Mac App Store
Sid Meier’s Civilization: Beyond Earth
In Sid Meier’s Civilization: Beyond Earth gehen die Entwickler vom Setting her neue Wege und verlegen praktisch Civilisation 5 in den Weltraum: So lassen sich in diesem Science-Fiction-orientierten Beitrag zur Civilization-Serie Dschungel-, Wüsten- oder Pilzplaneten mit unterschiedlichen Völkern besiedeln, erobern und verteidigen. Ausgangspunkt für das Rundenstrategiespiel ist, dass in der Zukunft globale Ereignisse die Welt destabilisiert haben, die zu einem Zusammenbruch der modernen Gesellschaft führten. Im Kampf ums Überleben der menschlichen Rasse konzentrieren die neu geformten Nationen ihre Ressourcen nun auf die Raumfahrt. So erstellt man sein Wunschvolk aus einer von acht Nationalitäten, kolonisiert eine fremde Welt, entwickelt neue Technologien, befördert fortschrittliche militärische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Satelliten in den Orbit und verbessert seine unterschiedlichen Einheiten. Die neuen Quests motivieren den Spieler zusätzlich. Auch ein Mehrspielersystem bietet Civilization: Beyond Earth. Eine genaue Beschreibung des Spielkonzepts samt instruktivem Video dazu bietet Gamestar. Dort hätte man sich angesichts des Weltraumszenariums einen Hauch mehr vom legendären Alpha Centauri gewünscht. Trotzdem ist die gestrenge Spieleredaktion mit einer Bewertung von insgesamt 82 Prozent Spielspaß mit dem Civilzation-Ableger recht zufrieden und lobt unter anderem dessen Abwechslungsreichtum, die gelungenen Animationen sowie beeindruckende Kampfeffekte und das Erscheinungsbild (Interface) des Games insgesamt. Civilization: Beyond Earth
Wasteland 2
Einen spielerischen Nostalgie-Trip, der inhaltlich in die düstere Zukunft führt, bietet Wasteland 2 mit aktualisierter Technik. Dessen Vorgänger erschien 1988 als eins der ersten Rollenspiele überhaupt, und zwar zunächst für Apple II-Rechner. Dieses post-apokalyptische, aber spannende Alptraum-Szenario diente später als Vorlage und Inspiration für die frühen Fallout-Spiele. Mitentwickelt wurde das rundenbasierte Rollenspiel auch diesmal wieder von Brian Fargo, der bereits beim ersten Teil an Bord war und zur Neuauflage für eine Finanzierung via Kickstarter sorgte, was den Entwicklern von InXile Entertainment immerhin drei Millionen US-Dollar einbrachte. Damit ließ sich das Game in Retro- und Old-School-Manier mit zahlreichen popkulturellen Anspielungen eindrucksvoll umsetzen. Es bietet in Draufsicht (Perspektive von schräg oben) weite, frei erkundbare Ödland-Szenarien, individuell konfigurierbare Ranger aus sieben Attributen und 29 Fertigkeiten, rollenbasierte Schlachten und vielfältige Dialoge. Gamestar lobt zwar das ”Comeback”, kritisiert aber die schwache Technik (etwa detailarme Charaktermodelle und mäßige Animationen) des Spiels ohne deutsche Sprachausgabe. Dennoch, für Rollenspieler auch auf dem Mac ein Muss.Wasteland 2 bei Gog
Tales from the Borderlands
Wieder einmal bedient Telltale Games (Back to the Future, The Walking Dead)) die Spieler mit fünf zusammenhängenden Episoden zu einem Titel, die erst nacheinander erscheinen. Dies ist den Telltale-Tüftlern offenbar in Stimmung und Atmosphäre wieder ausgezeichnet gelungen: Der Spieler wird einmal mehr förmlich in die Dialoge und Szenen hineingezogen. Freilich, der Vorrang der Storyline geht auf Kosten der eigenen Interaktion, echte Rätselkost etwa ist Mangelware. So gleicht auch Tales from the Borderlands wieder mehr einem animierten Spielfilm mit gelegentlichen Einflussoptionen für den Spieler, wobei die getroffenen Entscheidungen sich in künftigen Episoden auf das weitere Spielgeschehen auswirken sollen. Wer den Stil, das Look-and-Feel der Telltale-Entwickler mag, kann auch hier unbesehen zugreifen. Tales from the Borderlands bei Steam
The Elder Scrolls Online
Es ist ein Mammut-Projekt, das Zenimax Online sich da mit The Elder Scrolls Online vorgenommen hat – und es ist den Entwicklern vortrefflich gelungen, die Atmosphäre der Einzelspieler-Vorgänger Oblivion oder Skyrim einzufangen und in die Form eines Funktionierenden MMOs zu gießen.Elder Scrolls Online bei Steam
Star Trek Online
Nach den Kinoerfolgen der jüngsten Filme von Regisseur J.J. Abrams ging Ende April 2017 das MMO-Game im Star-Trek-Universum in die 9. Staffel – und das erstmals auch mit einem nativen Client für OS X. Wer also nur im geringsten etwas mit Star Trek anfangen kann, sollte unbedingt einen Blick riskieren. Vor allem, weil das Spiel komplett kostenlos gespielt werden kann!Star Trek Online Website
Tomb Raider
Laras neueres Abenteuer war zugleich ein Neustart für die etwas in die Jahre gekommene Adventure-Serie. Statt klassischer Erforschung von Höhlen und Tempeln gibt es jetzt geradlinigere Action – die ist aber so toll inszeniert, dass das kaum ins Gewicht fällt. Beide Daumen hoch, vor allem für die Neuinterpretation der Hauptdarstellerin!Tomb Raider im Mac App Store
Dank einer überaus intelligenten und hervorragend erzählten Geschichte kann Bioshock Infinite fast auf der ganzen Linie überzeugen. Columbia, die Stadt in Wolken, löst im dritten Bioshock-Teil das altgediente Rapture ab und eröffnet dem Genre neue Möglichkeiten. Das vielleicht beste Mac-Spiel 2013 und – ein entsprechend leistungsstarker Mac vorausgesetzt – ein absoluter Plicht-Kauf! Bioshock Infinite bei Steam
Kleiner Korse ganz groß? Im Strategie-Hit Napoleon: Total War dürfen Sie in der Rolle des Kaisers der Franzosen ganz Europa unterwerfen. Die Schlachtfelder sind riesig, genauso wie die taktischen Möglichkeiten. Strategiefans greifen zu.Napoleon: Total War bei Steam
Goodbye Deponia
Das große Finale der Deponia-Trilogie, Goodbye Deponia, bringt wie schon die beiden Vorgänger Deponia und Chaos auf Deponia alles mit, was ein fantastisches Point-and-Click-Adventure braucht: liebevoll von Hand gezeichnete Hintergründe, tolle und charmante Sprecher, eine aberwitzige Story und: Rufus! Goodbye Deponia bei Steam
LIMBO
Nie war die Suche nach der eigenen Schwester spannender inszeniert. Der Sidescroller LIMBO des Indie-Studios Playdead ist athmosphärisch einer der stärksten und dichtesten Titel der vergangenen Jahre und mittlerweile auch für iOS-Geräte zu haben. Limbo bei Steam
Nachdem der enorm atmosphärische Vorgänger nur PC- und Xbox-360-Spielern vorbehalten war, kommt der zweite Teil Metro Last Light auch auf den Mac. Wie der Vorgänger entführt uns auch Last Light in die Tiefen der Moskauer Metro und eine postapokalyptische Welt. Sehr stimmungsvoll. Bei der Redux Version handelt es sich um eine überarbeitete Version von Metro Last Light inklusiver aller DLCs.Metro Last Light Redux bei Steam
The Cave
Weiterer Nachschub aus der Indie-Ecke: Mit The Cave hat Ron Gilbert einen kurzweiligen Plattformer geschaffen, den es im App Store zum Schnäppchenpreis gibt.The Cave im Mac App Store
So geht Rundenstrategie! In toll präsentierten Taktik-Gefechten gegen fiese Aliens geht es richtig zur Sache – und um die Rettung der Welt. Das Spiel zeigt das Geschehen während der Gefechte aus einer übersichtlichen isometrischen Perspektive und wechselt bei Kampfszenen in eine 3rd-Person-Ansicht um besonders nahe dran zu sein. Trotz des derzeit hohen Preises von knapp 45 Euro eine eindeutige Kaufempfehlung! Mehr zum Spiel lesen Sie im Macwelt-Test.XCOM Enemy Unknown – Elite Edition im Mac App Store
Batman: Arkham City Game of the Year Edition
Wow. Was Entwickler Rocksteady da auf die Beine gestellt hat, schlägt den Vorgänger Arkham Asylum in allen Belangen. Tolle Spielbarkeit, eine riesige und frei erkundbare Spielwelt und eine fesselnde Story machen Batman zum Hit. Mit dabei sind übrigens auch alle Addons und Zusatzinhalte, die seit dem PC- und Konsolenrelease dazu gekommen sind. Mehr zum Spiel lesen Sie im Macwelt-Test.Batman Arkham City GOTY im Mac App Store
Lego Der Herr der Ringe
An Humor sind die Lego-Versionen berühmter Franchises wie Indiana Jones, Star Wars oder Harry Potter selten zu überbieten – so auch die Adaption des Herr der Ringe-Stoffes. Die Geschichte um den “Einen Ring” ist so dermaßen spaßig und charmant umgesetzt, dass man eine klare Kaufempfehlung aussprechen kann. Mehr zum Spiel lesen Sie im Macwelt-Test.Lego Der Herr der Ringe bei ASH
GRID
Rennspiel-Festwochen auf dem Mac. So sieht es zumindest im Moment aus: Denn neben F1 2012 hat es mit GRID ein weiterer Rennspiel-Klassiker auf den Mac geschafft. Auch nach 5 Jahren sieht GRID noch toll aus und spielt sich erstaunlich frisch. Dafür sorgen die innovative Rückspulfunktion und nicht zuletzt das grandiose Schadensmodell. Mehr zum Spiel lesen Sie im Macwelt-Test.GRID im Mac App Store
Borderlands 2
Gearbox ist mit dem zweiten Teil von Borderlands eine konsequente Verbesserung des Vorgängers gelungen, die Portierung für den Mac durch Aspyr ist technisch gut gelungen. Dank total abgefahrenem Humor, einem stimmigen Grafikstil und einer wendungsreichen Geschichte hält Borderlands 2 lange bei der Stange und bietet mit seinem Koop-Modus auch noch Spaß zu Mehreren. Wenn Sie also über die stillen Tage ein wenig Lust auf schrille Shooter-Rollenspiel-Action haben dürfen Sie bei Borderlands 2 zugreifen. Mehr zum Spiel lesen Sie im Macwelt-Test.Borderlands 2 bei Steam
Blizzards Strategie-Meisterwerk darf natürlich nicht fehlen. Wie Diablo III ist auch das Echtzeitstrategiespiel von Haus aus auch Mac-kompatibel.Star Craft II Website
The Witcher 2: Assassins of Kings Enhanced Edition
Das polnische Entwicklerstudio CD Project Red hat mit dem zweiten Teil des Fantasy-Rollenspiels eine glaubwürdige und vor Detailreichtum strotzende Umsetzung des Romanstoffes um den Hexer Geralt von Riva des polnischen Autors Andrej Sapkowsi geschaffen. Dabei schlüpfen wir in die Haut des Besagten Hexers Geralt und werden beschuldigt, den König des Fantasy-Landes Temerien, König Foltest, ermordet zu haben. Das Ziel heißt also zunächst, den eigenen Namen reinzuwaschen. Darüber entspinnt sich eine Geschichte von politischen Intrigen, Gewalt, Rassismus und einer Prise Sex – das Geralt-Universum bietet also weitaus mehr Tiefgang als die Geschichten anderer 08/15-Fantasy-Rollenspiele. Um es kurz zu machen: Wer ein erwachsenes Rollenspiel für seinen Mac sucht, darf bedenkenlos zugereifen!The Witcher 2 bei Steam
The Walking Dead
Telltale Games hat mit der Videospiele-Serie „The Walking Dead“ das kleines Kunststück geschafft, eine Videospieleserie abseits der gleichnamigen TV-Serie erfolgreich zu platzieren. In insgesamt fünf Episoden erleben Sie eine stark an die Comics von Robert Kirkman angelehnte Geschichte in einer zombieverseuchten Welt. Anfangs eher kritisch gesehen, erfüllte die Aufteilung in Episoden ihren Zweck, nämlich die Spieler bei der Stange zu halten.The Walking Dead bei Steam
Gerade hat es der Nachfolger Black Ops 2 in die Läden bzw. auf Xbox 360 und Playstation 3 geschafft, da kommt für den Mac der Vorgänger in die Stores. Inmitten des Kalten Krieges sollen Sie und Ihre Spezialeinheit weit hinter den feindlichen Linien kämpfen. Auch Black Ops erfindet das Shooter-Rad nicht neu, kann aber vor allem bei der Präsentation und der Inszenierung punkten.CoD: Black Ops bei Steam
Alleine schon wegen dem genialen Abspann müssen Sie unbedingt Portal 2 gespielt haben! Das Spin-Off der beliebten Shooter-Serie Half-Life kommt zwar nicht ganz ohne Ballern aus, dafür benötigt man für den Umgang mit der Portal-Gun einiges an Hirnschmalz: Um beispielsweise einen Abgrund zu überwinden, werfen wir ein Eingangsportal in unserer Nähe an die Wand, während wir in einem zweiten Schritt ein Ausgangsportal jenseits des Abgrundes projizieren. Das Ergebnis: Beide Portale sind miteinander verbunden und wir können hindurch schlüpfen. Im späteren Verlauf werden die Aufgaben immer komplexer und Sie werden sich mehr als nur einmal das Hirn zermatern! Genial! Portal 2 bei Steam
Viele jüngere Spieler erinnern sich kaum noch an die frühen Spieleperlen aus der Feder von Lucasarts und Legende Ron Gilbert. Monkey Island? Klingelt da was? Die Monkey-Island-Spiele gehören zu den vielleicht besten und komischsten Point-and-Klick-Adventures aller Zeiten. Das Genre ist inzwischen fast komplett eingeschlafen – mit einer angenehmen und urkomischen Ausnahme: Die beiden Spiele aus der Deponia-Reihe von Deadalic Entertainment. Der zweite Teil, Chaos auf Deponia , ist heuer erschienen und an Charme und Wortwitz kaum noch zu überbieten. Wenn Sie mal wieder in Nostalgie schwelgen und ein klassisches Adventure genießen wollen, sollten Sie UNBEDINGT auf Deponia vorbeischauen. Wir jedenfalls haben Tränen gelacht.Chaos of Deponia bei Steam
Wie so oft steckt der Teufel im Detail … Kaum auf dem Markt sah sich Diablo III teils heftiger Kritik ausgesetzt, die teilweise berechtigt war. Seit den letzten Patches hat Blizzard deutlich das Balancing verbessert und den Inferno-Frust gelockert. Neben den Problemen auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad bietet Diablo III aber auch für weniger masochistisch veranlagte Spieler einiges an Gegenständen zu holen, zig Aufträge zu erfüllen und viele Areale zu erkunden. Diablo III wurde von Blizzard löblicher Weise von Vorne herein als Hybrid-Spiel ausgeliefert. Diablo III Website
Obwohl Valve mit Global Offensive das Rad nicht neu erfindet, darf der Titel keinesfalls in unserer Liste fehlen. Warum? CS: GO ist Mehrspieler-Spaß vom allerfeinsten! Selten konnte ein so einfaches Konzept so dermaßen fesseln. Der neue Ableger knüpft dabei an die Tugenden der Vorgänger an, ohne zu viel zu verändern. Einziger Wehrmutstropfen: Das Cross-Play-Feature, mit dem Playstation-, Xbox-, PC- und Mac-Spieler gegeneinander antreten können sollten, konnte der restriktiven Gestaltung der Online-Dienste von Sony und Microsoft wegen nicht realisiert werden. Counter-Strike: Global Offensive bei Steam
Wollten Sie nicht auch schon immer mal über die Welt herrschen? Bestimmen, in welche Richtung sich Ihre Zivilisation entwickelt? In Civilisation V von Design-Legende Sid Meier können Sie Ihren Traum erfüllen. Rundenbasiert bestimmen Sie dabei jeden einzelnen Entwicklungsschritt ihres Volkes: Soll es eine Kriegerrasse werden? Oder der Hort von Wissenschaft und Muse? Sie bestimmen. Civilisation V steht in Sachen Suchtfaktor seinen Vorgängern in absolut nichts nach, ganz treu dem Motto „Eine Runde geht noch …“!Civilisation V bei Steam
Im Independent-Titel FTL: Faster Than Light übernehmen Sie das Kommando über Ihr eigenes Raumschiff. Dabei haben Sie für die einzelnen Missionen unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten: Kampf, Flucht oder Geschickte Manöver entscheiden darüber, ob Sie ihre Ziele erreichen.FTL: Faster than Light bei Steam
Echtzeitstrategie für den Mac? Immer her damit. In Wargame löst ein fiktiver Zwischenfall an der innerdeutschen Grenze einen großen Europäischen Konflikt aus, geführt mit konventionellen Waffen. Technisch beeindruckend!Wargame: European Escalation bei Steam
id-Software steht vor allem für eines: Shooter. Die Väter von Doom haben sich mit Rage an einem Open-World-Ballertitel mit Rennspielelementen versucht und eine glaubwürdige Postapokalypse geschaffen.Rage im Mac App Store
Apropos: Ähnlich erstaunliches entdecken wir im Bildungssystem. Eigentlich würden wir ja annehmen, dass unsere Sims erst die Grundschule besuchen, dann aufs Gymnasium wechseln und schließlich an die Universität gehen. Aber Pustekuchen! Die wandern auch direkt von der Grundschule in den Hörsaal, das sündhaft teure Gymnasium (60.000 Simoleons) ist reine Staffage. In der Praxis genügen auch zwei Grundschulen (je 16.000 Simoleons), um die Universität freizuschalten. Das Spiel sagt uns aber nicht, dass Grundschule und Gymnasium widersinnigerweise genau den gleichen Zweck erfüllen – es gaukelt uns stattdessen ein stufenweises Bildungssystem vor, das in der vermeintlichen Komplexität gar nicht existiert. Diese fehlende Transparenz zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Wie viele Einwohner in ein Hochhaus passen? Sagt uns SimCity nicht; es sagt uns bloß, wie viele Einwohner gerade drin sind. Wie viele Arbeiter maximal in eine Fabrik passen? Sagt uns SimCity nicht; es sagt uns bloß, wie viele Arbeiter dort zum aktuellen Zeitpunkt arbeiten. Warum Laden A über mangelnde Kundschaft klagt, während Laden B nebenan die tollen Geschäfte lobt? Bleibt ein Rätsel. Wieso Laden C ebenfalls über zu wenige Kunden lamentiert, sich aber gleichzeitig freut, dass er so viele Kunden hat? Houston, wir brauchen einen Metaphysiker.
Gerade bei Nacht versprüht die Glassbox-Engine einen sehr stimmungsvollen Charme.
Hinzu kamen in unserer Testversion noch eine Reihe von kleinen Bugs: Müllwagenkolonnen, die im Gänsemarsch durch die Stadt tuckern und sich beim Leeren der Tonnen quasi im Bocksprung überholen; Sims, die zur Abwechslung mal nicht den kürzesten Weg zur Arbeit nehmen, sondern einen herrlich bekloppten, inklusive Umweg über die Regionalkarte; ein Industrieviertel, das aus völlig unersichtlichen Gründen plötzlich zum Touristenmagnet mutiert; ein Chemie-Löschzug, der sich beharrlich weigert, die Feuerwehr zu verlassen, obwohl in den Fabriken gleich mehrere Chemie-Brände gleichzeitig wüten.
Dem Wahnsinn folgt das Genie
Jetzt könnte man argumentieren: Zusammenhänge undurchsichtig, Karten zu klein, Spiel im Eimer. Aber das wäre gelogen, denn auch das zweite Griesheim wächst uns richtig ans Herz. Es mag sich wie ein Darmstadt anfühlen, aber es ist unser Darmstadt – und wenn es wächst und gedeiht und wir manchmal nicht so wirklich verstehen, warum eigentlich, dann sind wir tatsächlich stolz drauf. Die große Leistung von SimCity besteht darin, eine liebenswerte Spielwelt zu simulieren; eine Spielwelt mit Charme, eine Spielwelt, in der wir uns trotz der objektiven Mängel gerne bewegen, die sich persönlicher und unmittelbarer anfühlt als SimCity 4.
Auf der Regionalkarte dürfen wir nicht frei zoomen – und uns auch nur eingeschränkt bewegen.
Aber SimCity wäre nicht SimCity, wenn auf das Genie nicht gleich wieder der Wahnsinn folgte – diesmal in Form des Zonenberaters. Im Baumenü gibt’s nämlich zu jedem Aspekt (Energie, Feuerwehr, Wasserversorgung usw.) einen eigenen Berater, der sich entweder mit kolossalen Schnapsideen meldet – oder wartet, bis das Kind schon längst in den Brunnen gefallen ist. Läuft beispielsweise unsere Kläranlage auf Anschlag, dann schlägt der Abwasser-Berater unter Garantie erst dann Alarm, wenn einige Haushalte schon in der selbst produzierten Jauche duschen. Sein Zonenkollege aber schießt den Vogel ab. Obwohl die Stadt bis zum letzten Winkel vollgebaut ist und wir ohnehin nicht mehr wissen, wohin mit den zusätzlichen Klärbecken oder dem dringend nötigen AKW, alarmiert uns der Schlaubi-Schlumpf tatsächlich mit folgenden Worten: »Hoher Bedarf an Wohnflächen. Weise mehr Wohnflächen aus«. WÜRDEN WIR JA GERNE!
Bauen wie Bottrop
Stellt sich also die Frage: Kann das neue Regionalsystem dieses Manko ausgleichen? Klare Antwort: jein! Natürlich macht es Spaß, neben der Hauptstadt noch weitere Siedlungen hochzuziehen, in denen wir dann wie J.R. Ewing nach Öl bohren oder wie Bottrop nach Kohle schürfen oder reiche Touristen mit Kasinos anlocken – oder alternativ mit Sehenswürdigkeiten wie dem Kölner Dom. Und natürlich macht es Spaß, auf der regionalen Karte dabei zuzugucken, wie Kohle-Trucks zwischen den Städten pendeln, Flieger landen oder Passagier- und Güterzüge ihre Kreise ziehen. Und natürlich ist es spannend, mit anderen Spielern die gewonnen Rohstoffe zu tauschen, ihnen Strom zu liefern oder ihre Polizeistreifen einzukaufen, um nicht selbst ein Revier bauen zu müssen, und ihnen die einkaufswütigen Einwohner abzugraben, weil wir das coolere Shopping-Paradies gebaut haben. Das direkte Zusammenspiel mit ein oder zwei Freunden funktioniert dabei wunderbar. Während sich der eine um die Energieversorgung kümmert, baut der andere die nötigen Ressourcen ab, und der dritte zieht unterdessen eine gewaltige Arbeiterstadt nach oben. Wenn wir uns entsprechend abstimmen, dann klappt das astrein – wenn nicht, dann folgt schnell die Katastrophe.
Baut ein Spieler nämlich Unsinn, also lässt zum Beispiel sein Kernkraftwerk in die Luft gehen, damit seine Stadt auch ohne Strom im Dunkeln leuchtet, dann leiden die Nachbargemeinden mitunter so gravierend unter diesen Flausen, dass sie quasi unspielbar werden. Wer den Multistädten eine Chance geben will, dem raten wir also dringend, bei der Wahl der Mitspieler vorsichtig zu sein. Oder einfach die komplette Region im Alleingang zu besiedeln, das geht nämlich auch. Dann kann bespielsweise Stadt A ihrem Nachbardorf B im Notfall mit Polizei-, Kranken- und Feuerwehrwagen aushelfen – nützlich. Blöd allerdings, dass die Städte über getrennte Budgets verfügen: Während Stadt A mehr Geld hat als eine Apotheke zur Grippezeit, muss Dorf B jeden Penny umdrehen. Wir können zwar Geldgeschenke austauschen, aber warum lassen sich die Konten nicht zusammenlegen – wenigstens optional? Der große Haken am Multistadt-System: Es fühlt sich längst nicht so organisch an wie die Stadtgebiete selbst. Das liegt zum einen an der unspektakulären Regionskarte, über der wir immer viel zu hoch schweben, weil wir nicht ranzoomen dürfen. Wie gerne würden wir einfach den Weg eines Trucks quer über die ganze Karte verfolgen; wie er durch Tunnel rumpelt oder über wahnwitzig hohe Brücken.
Die feuerspuckende Riesenechse steht total auf Abfall – und macht auf dem Weg zur Müllkippe alles kaputt, was sie vor das Maul kriegt.
Indes: Das Spiel legt uns Steine in den Weg, wir müssen die Kamera immer wieder von Hand nachjustieren, um den Truck im Blick zu behalten. Und weil wir auch hier – wie in den Städten selbst – ständig mit rechteckigen Kartengrenzen konfrontiert werden, fühlen sich auch die Regionen sehr beengt an. Wie viel besser löst das zum Beispiel ein Anno, egal welches, in dem wir ebenfalls verschiedene Städte und Produktionsketten aufbauen können – aber eben auf einer einzigen Karte, ohne Ladezeiten beim Stadtwechsel, ohne ständig Geld hin- und herzuschieben, weil sich die Inseln sinnvollerweise ein Budget teilen. SimCity hingegen kopiert einfach das System aus Die Sims, so dass mehrere Städte eben nicht zu einer gewaltigen Metropole verschmelzen, sondern immer eigene kleine Mikrokosmen bleiben.
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Spezialisieren? Ja gerne!
Die Spezialisierungen wiederum gefallen uns richtig gut. Wir können beispielsweise eine Stadt auf Bergwerke spezialisieren und eine zweite auf Ölbohrungen, eine auf den Gütertransport und die nächste auf Elektronikproduktion. Oder auf Kasinos. Oder auf Kultur. Oder aber wir kombinieren wild durcheinander: Eine Stadt, in der wir Erz und Kohle ausgraben, Öl absaugen, alles zu Metall, Treibstoff und Legierungen weiterverarbeiten, während in einer anderen Ecke die Kasinos nach Touristen fischen? Geht alles – auch wenn’s nicht sonderlich effizient ist, weil Touris nun mal nicht auf Luftverschmutzung abfahren und wir den Bauplatz für die Kasinos eigentlich besser in Umschlagplätze stecken sollten, um Prozessoren und Fernseher per Frachtschiff oder Güterzug an den Weltmarkt zu verkaufen.
Aber es ist eine Stadt wie keine andere, und genau das ist das Schöne an den Spezialisierungen. In der einen Siedlung kümmern wir uns penibel um das Wohlergehen unserer Sims, in der anderen geht’s nur ums Ressourcen-Rupfen, in der nächsten darum, den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Und jede spielt sich tatsächlich anders. Das mag für alteingesessene Metropolenbauer vielleicht kein Ersatz für die beengten Stadtkarten sein – aber Spaß macht’s allemal.
Großprojekt? Kleinkartiert!
Völlig enttäuschend sind dagegen die vier Großprojekte: Mit Unmengen an Ressourcen und Arbeitskraft (sprich: überschüssige Arbeiter aus unseren Städten) können wir auf der Regionskarte eine Solaranlage errichten, einen Weltraumbahnhof, einen Großflughafen und natürlich die gute, alte Arkologie (sozusagen der SimCity 2000-Klassiker). Doch was gibt’s als Belohnung, wenn das Mammut-Werk endlich vollbracht ist? Dann entsteht auf der Regionskarte ein viel zu kleines und detailarmes Modell, mit ein bisschen Feuerwerk drumherum, das die angrenzenden Städte künftig mit mehr Touristen, Energie oder anderen laschen Boni versorgt. Langweilig! Und kein Vergleich zu den Monumentalbauten eines Age of Empires, Pharao, Anno, in denen Arbeiter das Baumaterial tatsächlich heranschaffen, verlegen – und wir am Schluss in unserer eigenen Stadt eine Pyramide oder eine Kathedrale stehen haben.
Die Großprojekte (hier der internationale Flughafen) sehen auf der Regionalkarte beinahe billig aus.
In SimCity hingegen füllen sich grüne Baubalken, und am Schluss sehen wir den »Monumentalbau« allenfalls dann groß und wenigstens leidlich hübsch, wenn wir eine nahegelegene Stadt haben, an deren Horizont das Großprojekt emporragt. Fast wirken die Prestigeprojekte so, als sei Maxis kurz vor Schluss noch eingefallen, dass Konkurrenzspiele ja auch so grooooße Bauten haben – und schnell selbst noch welche in die Region quetschte. Anders ist kaum zu erklären, warum ein Spiel, das selbst die kleinste Wohnhütte so schön modelliert und ausleuchtet, ausgerechnet seine Prestigebauten wie eine unwichtige Nebensache behandelt. Zumal sie ja gewissermaßen das Endziel des ganzen Multistädte-Konzepts darstellen.
Zwischen Freude und Frust
Womit wir beim springenden Punkt wären: Wer dem neuen Ansatz trotzdem eine Chance gibt und einfach drauflosbaut, wer Statistiken ohnehin links liegen lässt und sich lieber an einer wunderschönen und (zumindest auf den ersten Blick) glaubhaften Spielwelt erfreut, der kann mit dem neuen SimCity sehr viel Spaß haben. Denn im Gegensatz zum Societies-Vorgänger spielt sich der Reboot wirklich wie ein SimCity. Auch nach 40 oder 50 Stunden ertappen wir uns noch dabei, dass wir eine neue Stadt aus dem Boden stampfen, weil wir eine bestimmte Taktik ausprobieren wollen – oder weil uns eine Idee für eine besonders schöne Straßenführung kam.
Gleichzeitig aber ärgern wir uns: über die viel zu kleinen Karten, die uns nahezu ständig gängeln; über den Umstand, dass die Wünsche und Bedürfnisse der Sims nie vollständig nachvollziehbar sind; über eine streckenweise missratene Bedienung, bei der wir Gebäude und Erweiterungen vor dem Bau nicht drehen dürfen und beim Upgraden von Straßen auch wirklich jeden Abschnitt einzeln anklicken müssen, was bei vollgebauten Schachbrett-Städten in eine absurde Klick-Orgie ausartet. Was genau davon beim Spielen überwiegt, Frust oder Freude, hängt nicht zuletzt von der eigenen Messlatte ab. Hardcore-Strategen, die wochen- oder monatelang an einer Mega-Metropole tüfteln wollen und eine nachvollziehbare Simulation mit aussagekräftigen Zahlen erwarten, werden mit diesem SimCity nicht glücklich – und sich beim Bau einer klassischen Einzelstadt fühlen, als sollten sie eine Geburtstagsparty in der Telefonzelle ausrichten.
Steckbrief: Sim City
Hersteller:Electronic Arts
Preis: 59,99 Euro (nur über EA-Origin)
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Note: 3,0 Befriedigend
Grafik (25%): 2,3
Sound (25%): 2,3
Umfang (25%): 3,5
Bedienung (25%) 4,0
Vorzüge:in der Stadt ist immer was los, teils komplexe Spezialisierungen und Produktionsketten, haufenweise liebevolle Details
Nachteile: viele Zusammenhänge nicht nachvollziehbar, kein freies Speichern, Karten viel zu klein, vermeintlich glaubhafte Simulation die vieles gar nicht simuliert, gelegentliche Totalaussetzer der KI
Alternative: Cities in Motion
Anforderungen:
Prozessor: Intel® Core™ 2 Duo
Betriebssystem: Mac® OS X 10.7.5 oder höher (bei Nutzung von Intel HD Graphics 3000 ist mindestens Version 10.8.4 erforderlich)