Neben der in Apples Hauptquartier in Cupertio vorgestellten neuen Hardware – dem quietschbunten iPhone 5C und dem eleganten iPhone 5S – durfte natürlich mit iOS 7 auch die Software in Apples Präsentation nicht fehlen. Apples Senior Vice President of Software Engineering, Craig Federighi, übernahm diesen Part der Keynote – konnte aber angesichts der weit fortgeschrittenen und gut dokumentierten Beta-Phase von iOS 7 naturgemäß nicht allzu viele neue Informationen präsentieren. Immerhin: Apple nannte mit dem 18. September 2013 endlich einen finalen Releasetermin für iOS 7, das wie gewohnt den kompatiblen Geräten – iPhone 4, 4S, 5, 5C und 5S, iPod Touch (5. Generation), sowie iPad 2, 3, 4 und Mini – via Over-the-Air-Update und völlig gratis zur Verfügung gestellt wird.
Was wir schon wussten
Dass iOS 7 mit einem deutlich flacheren Design und über 200 Neuen Funktionen daherkommen würde, haben wir schon auf der WWDC gehört und ausführlich behandelt. Dennoch ließ es sich Federighi nicht nehmen, nochmals Designaspekte von iOS 7 hervorzuheben, so zum Beispiel die neue Mitteilungszentrale mit ihrer praktischen Tagesansicht oder das Kontrollzentrum, das künftig Funktionen wie den Bluetooth-Schalter oder Shortcuts zur Kamera oder Airdrop beherbergt. Zudem erhält Apples Sprachassistent Siri neue und verbesserte Stimmen sowie eine Vielzahl an neuen funktionalen Verbesserungen. Dass Apple viel Wert auf den Bereich der Fotografie legt, wurde ebenfalls einmal mehr deutlich.

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Denn neben den hardwareseitigen Verbesserungen der Kamera des iPhone 5C hat Apple iOS 7 komplett neu gestaltete und deutlich aufgebohrte Versionen der Apps “Kamera” und “Fotos” spendiert. Die Kamera-App beispielsweise kann künftig neben den bekannten Standard-Formaten bei Foto und Video auch quadratische Aufnahmen à la Instagram schießen und die Bilder mit Filtern ergänzen. Die App zur Foto-Anzeige wurde von Apple mit neuen, auf Zeit und Ort der Aufnahme basierenden Sortiermöglichkeiten ergänzt – „Momente“, „Sammlungen“ und „Jahre“. Auch das Datei-Sharing-Tool Airdrop wurde nochmals den wartenden Journalisten gezeigt. Genauso übrigens, wie das heiß erwartete Musik-Streaming-Angebot iTunes Radio, das – soviel wissen wir jetzt – erst mal bis auf Weiteres dem US-amerikanischen Markt vorbehalten bleiben wird.

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Das ist neu
Soweit, so bekannt – doch Apple wäre nicht Apple, wenn man nicht doch noch ein paar Neuigkeiten zu vermelden gehabt hätte. Neben dem bereits von der WWDC bekannten Katalog an Neuerungen konnte Craig Federighi noch den systeminternen Umzug von Spotlight vorführen: Die Suchfunktion von iOS ist nämlich aus einem eigenen Homescreen (iOS 6) in ein per Wischgeste einblendbares Menüelement umgewandelt worden, das von jedem Homescreen aus aufgerufen werden kann. Dafür genügt eine Wischgeste von Oben nach unten, schon zieht man das Suchfeld auf den Bildschirm. Außerdem präsentierte Apple noch neue Klingel- und Hinweistöne von iOS 7, was allerdings wenig spektakulär war.
Spannend dagegen sind die an Safari 7 in Mavericks angelehnten neuen Browser-Features. Neben dem bereits bekannten iCloud-Schlüsselbund hat Apple auch die Leselisten und geteilten Links in den neuen mobilen Safari eingebaut. Und auch das lange wenig beachtete Thema iWork und iLife wurde aufgegriffen – zwar nicht so umfassend, wie es manch einer erwartet hatte, aber immerhin. Apple wird künftig die drei iWork-Apps Pages, Keynote und Numbers, sowie die beiden iLife-Apps iMovie und iPhoto für neue iOS-Geräte gratis verfügbar machen. Nach der ersten Inbetriebnahme sollen neue iOS-Geräte dem Nutzer dafür eine kostenlose Downloadmöglichkeit anbieten (im Kleingedruckten nennt Apple als qualifizierte Geräte alle mit iOS 7kompatiblen Geräte, die nach dem 01. September 2013 gekauft wurden). Für iOS-7-Upgrader dagegen bleiben die Apps kostenpflichtig im App Store. Was Apple ebenfalls nicht thematisiert hat, sind mögliche neue Funktionen oder Anpassungen von iWork und iLife an iOS 7. Während der Präsentation zeigten sich die genannten Apps im bekannten Design – möglicherweise behält Apple sich das für eine Neuauflage der Desktop-Versionen von iLife und iWork vor, die während der Keynote mit keinem Wort erwähnt wurden.

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Einschätzung
Apple hat heute deutlich gemacht, dass iOS 7 voll und ganz auf die neu vorgestellte Hardware zugeschnitten ist – wie sich die Performance dann mit dem iPhone 4 oder dem iPad 2 darstellt, müssen wir bis zum finalen Release abwarten. Und da der nicht mehr allzu weit weg ist, hat Apple den Golden-Master-Build von iOS 7, also die turnusmäßig letzte Beta-Version, direkt nach dem Event an registrierte Entwickler verteilt – dem Release am 18. September sollte also nichts mehr im Wege stehen.