Mit jeder Iteration von iOS wird das Backupen von iOS-Geräten komfortabler – mittlerweile klappt ein iCloud-Backup automatisch und im Hintergrund, sobald man richtige Einstellungen getroffen hat. Die Option per iTunes gibt es nach wie vor – das verschlüsselte iTunes-Backup sichert auch alle lokal gespeicherten Passwörter.
Wer keinen Rechner besitzt und dennoch iCloud nicht nutzen will oder etwa Cloud-Dienste auf dem Firmen-iPad generell nicht nutzen darf, riskiert den totalen Datenverlust, wenn das iOS-Gerät komplett streikt. Etwas besser aufgestellt sind Benutzer, die zumindest die Synchronisation von Terminen, Adressen und Mail-Accounts über iCloud regeln.
1) Synchronisation mit iCloud
Wichtige Daten mit Apples Cloud-Dienst abgleichen
Wer keine Vorbehalte gegen iCloud hegt, sollte auf jeden Fall die wichtigsten Daten des iPad mit Apples Servern synchronisieren. Damit verfügen Sie immer über ein Backup in iCloud, auf das Sie zurückgreifen können, falls das iOS-Gerät wiederherstellt werden muss. Auch bei der Anschaffung eines neuen Geräts haben Sie Adressen, Termine, Erinnerungen und sogar Ihre WhatsApp-Chats sofort im Zugriff. Sie benötigen eine Apple-ID und müssen „iCloud“ in den Einstellungen aktivieren – aber eine Apple ID ergibt generell Sinn.

Wir empfehlen, falls nicht schon bei der Einrichtung von iOS geschehen, die Synchronisation mit den wichtigsten Apps zu aktivieren. „Fotos“ sowie „iCloud Drive“ sollten Sie ebenfalls aktivieren, bei Fotos auch die komplette Nutzung von Fotostream oder gleich die iCloud Fotos, die Apple seit dem Frühjahr 2015 anbietet. Muss das iPhone neu aufgesetzt werden, gelangen die wichtigen Daten so nach der Wiederherstellung automatisch wieder auf das Gerät.
iCloud-Synchronisation
Diese Daten werden mit iCloud synchronisert:
Fotos
Mail
Kontakte
Kalender
Erinnerungen
Notizen
Nachrichten
Safari
Aktien
Home
Health
Wallet
Game Center
Siri
Schlüsselbund
iCloud Drive
Bücher
Garage Band
iMovie
Clips
Karten
Sprachmemos
etl. Dritt-Apps, deren Entwickler CloudKit implementiert haben.

Seit iOS 11 lässt sich auch die Schlüsselbunddatei mit in iCloud sichern, sie enthält neben den wichtigen Zugangsdaten optional sensible Informationen wie Bankzugänge – falls sie der Benutzer eingetragen hat. Laut Apple wird die Datei vom Benutzer am iPhone verschlüsselt, Apple hat nach eigenem Bekunden keine Möglichkeit, den Schlüsselbund auf dem Server einzusehen. Die zusätzliche Option war überfällig, allerdings sichert iCloud beim Backup nicht alle Daten. So müssen Sie etwa nach dem Wiederherstellen Ihres Smartphones oder Tablets via iCloud erst noch alle Apps wieder über das Internet auf das Gerät laden – das dauert meist deutlich länger als die eigentliche Wiederherstellung.
Backup mit iCloud
Diese Daten werden im Backup mit iCloud gespeichert:
Angaben über die gekauften Apps, Musik und Bücher (aber nicht die Medien selbst)
Fotos und Videos
App-Daten
Organisation des Home-Bildschirms und der Apps
iMessages und SMS
Klingeltöne
Visual Voicemail Passwort
Apple Watch Backups
HomeKit-Konfiguration
Geräteeinstellungen
Backup-Gespann: iCloud und iTunes
Bestehen keine Vorbehalte gegen Cloud-Nutzung und ist kein Rechner im Haushalt vorhanden, empfehlen wir die Nutzung aller iCloud-Optionen zur Datensicherung. Das Anlegen des ersten Backups dauert einige Zeit, ab dann werden inkrementelle Backups in wenigen Minuten auf die iCloud-Server übertragen. Im Schadensfall oder beim Neukauf eines iPhones ist das dann schnell wieder einsatzbereit, mit fast allen Daten.
Wer das iCloud-Backup einschaltet, wird darauf hingewiesen, dass ab sofort beim optionalen Synchronisieren des iPhone via iTunes keine lokalen Backups mehr angelegt werden. Steht im Haushalt oder der Firma ein Rechner zur Verfügung, raten wir dringend dazu, auch unter iOS 12 lokale, verschlüsselte Backups anzulegen. Unterwegs kann dann eine Basiswiederherstellung im Notfall per iCloud erfolgen, zurück am Rechner das komplette Backup über iTunes eingespielt werden. Wir zeigen die optimale Backup-Strategie in diesem Workshop.
2) Backup in iCloud
iPhone komplett sichern
Wem der Basisschutz nicht reicht, dem empfehlen wir die Backup-Option von iCloud. Dann stehen neben den Terminen, Adressen und Ähnlichem auch Ihre Apps mit deren Dateien, Bücher oder gekaufte Musik nach einer Wiederherstellung zur Verfügung. In der Einstellung „iCloud“ finden Sie unten „iCloud-Backup“, hier lässt sich das Anlegen einer iPhone-Sicherheitskopie in iCloud starten. Ihr iPhone oder iPad erstellt automatisch jede Nacht Backups, sofern es an den Strom angeschlossen, gesperrt und in ein bekanntes WLAN eingebucht ist. Falls Sie bei der Einrichtung Fotostream oder iCloud Fotos aktiviert haben, raten wir an der Stelle, Fotos aus dem iCloud-Backup auszuschließen. Die Bilder belegen sonst doppelt den iCloud-Speicher, der in der kostenlosen Version eh schon so knapp bemessen ist.
3) Lokales Backup
Optionen zum Sichern auf dem Rechner
Nutzen Sie iCloud für das Komplett-Backup Ihres iPhones und verbinden das Gerät mit Ihrem Rechner, finden Sie unter „Übersicht“ die wichtigsten Informationen, in unserem Fall zeigt iTunes an, dass das Backup über iCloud erledigt wird und wann das letzte Backup erfolgte. Wenn Sie iCloud nicht für das Backup einsetzen, ist hier unter „Automatisch sichern“ die Option „Dieser Computer“ aktiviert, das Backup erfolgt automatisch beim Synchronisieren des iPad im Hintergrund – über Kabelverbindung oder optional Ihr WLAN.

Unter „Infos“ wird unabhängig von der Backup-Option angezeigt, ob Sie wichtige Daten lokal oder wie im Bild per iCloud synchronisieren. Nutzen Sie iCloud auch am Rechner, werden die Daten mit ausgewählten Programmen oder über das Webinterface von iCloud synchronisiert. Wer ganz auf iCloud verzichten will, wählt hier dann die Programme am Rechner zur Synchronisation.
Backup erzwingen
Ob Sie iCloud für Backups und iTunes als zweite Schutzebene nutzen oder nur lokale Backups wollen: Wählen Sie „Lokales Backup verschlüsseln“, nur dann ist es sicher. Ist das geschehen, wählen Sie die Schaltfläche „Jetzt sichern“.

4) Wiederherstellung
iPhone neu aufsetzen und Backup einspielen
Falls das iPhone seinen Dienst versagt und sich nicht mehr zur normalen Arbeit bewegen lässt, können Sie es jetzt unterwegs zurücksetzen und dann das iCloud-Backup einspielen. Dabei wird ein „sauberes iOS“ genutzt, dann werden die Daten aus iCloud geladen. Das kann einige Stunden dauern, Sie benötigen eine WLAN-Verbindung und natürlich Stromversorgung. Um das Restore manuell auszulösen, wählen Sie „Einstellungen > Allgemein > Zurücksetzen > Inhalte & Einstellungen löschen“.

Nach der Löschaktion führt iOS 12 Sie durch die Wiederherstellung aus dem iCloud-Backup. Am Rechner nutzen Sie das lokale Backup. Wählen Sie zunächst „Wiederherstellen“, um das aktuelle iOS zu laden. Dann spielen Sie das letzte manuell erstellte Backup wieder ein.
iTunes-Backups verwalten
Wenn Sie nicht nur das Backup, sondern auch iOS-Updates über iTunes erledigen, haben Sie vermutlich haufenweise alte Backups am Rechner, die viele Gigabyte Speicherplatz benötigen. Bei jeder Wiederherstellung oder einem großen iOS-Update legt iTunes ein neues Backup an, löscht das alte aber nicht. Wählen Sie „Geräte“ in den Einstellungen zu iTunes, und räumen Sie auf.
iCloud-Backups verwalten
Auch in iCloud bleiben alte Backups liegen, etwa von iOS-Geräten, die Sie verkauft haben. Wählen Sie die Einstellung „Apple ID > iCloud > Speicher verwalten“. Hier finden Sie die Backups Ihrer iOS-Geräte sowie Speicherplatz, den Dokumente von Apps benötigen, die iCloud nutzen. Sie können Backups anderer iOS-Geräte und der genannten Apps hier komplett löschen.
