Das Besondere an der Seagate Backup Plus Fast ist ihre Kapaziät. Vier Terabyte in einem mobilen externen Laufwerk, noch dazu Bus-powered (also ohne externe Stromversorgung), das ist schon ungewöhnlich. Der Trick: In dem schwarzen Plastik-Gehäuse arbeiten zwei Festplatten mit je zwei Terabyte Kapaziät. Die beiden Laufwerke sind über einen integrierten Raid -Controller fest zu einem Raid-0-Verbund vorkonfiguriert. Die Daten werden also zu gleichen Teilen auf beide Festplatten verteilt. Dabei addiert sich die Kapazität und auch die Schreib- und Lesegeschwindigkeiten liefern nahezu die doppelten Werte eines Einzellaufwerks. Lediglich bei der Zugriffszeit gibt es keine Verbesserung, denn die Schreib/Leseköpfe der magnetischen Festplatten müssen nach wie vor mechanisch bewegt werden und das braucht Zeit.

Der Raid-Level lässt sich nicht ändern, man kann also nicht auf doppelte Sicherheit (Mirroring) statt doppelter Kapazität umschalten. Das finden wir schade, denn zwei Terabyte Kapazität bei doppelter Sicherheit dürfte für viele Anwender ein ebenso reizvolles Szenario sein.
Das Gehäuse ist lüfterlos und das merkt man – positiv wie negativ. Positiv: Die Geräuschentwicklung ist quasi gleich Null. Die beiden Laufwerke bleiben stets flüsterleise. Negativ: Das Laufwerk wird spürbar warm, besonders im Dauerbetrieb. Wir messen nach etwa 30 Minuten Volllast eine Laufwerkstemperatur von 62 Grad Celsius. Das ist klar an den Grenzen der Spezifikationen von mechanischen Festplatten , die üblicherweise zwischen 55 und 60 Grad liegen. Die Platten fallen zwar nicht sofort aus, aber je höher die Temperatur, desto stärker wirkt sich das negativ auf die Lebensdauer der Festplatten aus. Als Arbeitslaufwerk für den täglichen Dauerbetrieb sollte man die Backup Plus Fast daher nicht benutzen.

Angeschlossen wird die Festplatte per USB 3.0. Rückwärtskompatibilität zu USB 2 ist gegeben, macht aber kaum Sinn, da die Datenraten dann für einen sinnvollen Einsatz zu niedrig wären. Um die vollen vier Terabyte per USB 2 zu schreiben, müsste man gut 27 Stunden warten. Per USB 3 geht das deutlich flotter, denn hier bilden die Platten selbst den Flaschenhals und den messen wir mit über 200 MB/s – im besten Fall, also wenn die Platten noch leer sind. Im Durchschnitt erreicht die Backup Plus gut 170 MB/s, hier wäre die Platte bereits nach sechseinhalb Stunden voll geschrieben.
Ab Werk kommt das Laufwerk im Windows-üblichen Format NTFS . Mit dem Festplattendienstprogramm kann man es aber innerhalb weniger Mausklicks auf das Mac-übliche Format HFS + umkonfigurieren. Seagate stellt allerdings einen Mac-Treiber für das NTFS-Format zum Download zur Verfügung . Zum Datenaustausch mit Windows-Systemen ist der NTFS-Treiber die bessere Wahl, als das Umformatieren. Will man die Platte jedoch ausschließlich am Mac nutzen, sollte man besser das HFS+Format verwenden.
Empfehlung
Backup und Datentausch, das sind die idealen Anwendungen für die Seagate Backup Plus Fast. Mit vier Terabyte und den ordentlichen Datenraten am USB-3-Port kann man unterwegs schon eine Menge Time-Machine-Backups wegschreiben. Schade, dass man den Raid-Level nicht ändern kann. Wegen der hohen Temperaturwerte unter Dauerlast, sollte man die Platte zudem nicht als Boot- oder Arbeitslaufwerk verwenden.
Seagate Backup Plus Fast 4 TB
Hersteller: Seagate
Preis: € 300, CHF 366
Note: 1,6 gut
Leistung (60 %) 1,4
Qualität/Ausstattung (20 %) 1,1
Handhabung (10 %) 1,5
Ergonomie (10 %) 4,0
Vorzüge: Sehr hohe Kapazität, Kompakte Abmessungen, Stromversorgung über USB, hohe Transferraten, sehr leise
Nachteile: Raid-Level nicht änderbar, wird im Dauerbetrieb heiß
Größe (L x B x H) 116,9 x 82,5 x 22,35 mm; Gewicht 307 g; Anschlüsse 1x USB 3.0 Mini; Garantie 3 Jahre
Alternativen: WD My Passport Pro