Darauf muss man erstmal kommen: The Talos Principle wurde erschaffen vom kroatischen Croteam , den Machern des ultrabrutalen Serious Sam. Von herber Gewalt ist man in The Talos Principle weit entfernt. Hier spielt man – was man erst nach dem Umschalten in die Third-Person-Perspektive eindeutig sieht – als eine hochintelligenter Roboter, der mit einem gewissen Elohim konfrontiert ist, welcher die künstliche Intelligenz auf eine zunächst gutmütig-patriarchalische Weise durch die Aufgaben führt, aber zugleich vor dem Betreten eines geheimnisvoll, riesigen Turms warnt. Elohim – das ist in der hebräischen Bibel eine Bezeichnung für Gott, zudem in der Pluralform. Im Spiel findet man sich jedoch in einer anfangs antik-griechisch, später auch ägyptisch inspirierten Umgebung wieder, die freilich durchzogen ist von Hightech wie Terminals, die wiederum gespickt sind mit mysteriösen und philosophischen Texten über das Geheimnis des Seins und künstlichen Intelligenzen. Es gibt elektrisch gesteuerte Schalter, Laserstrahlen und verschiedene Gerätschaften, mit denen sich – geschickt miteinander kombiniert – flirrende Energiebarrieren öffnen lassen. Dabei sammelt man Objekte, die wie bunte Bausteine wirken. Man benötigt sie, um andere Türen zu öffnen, die ihrerseits die Lösung eines Puzzles mit diesen Bausteinen voraussetzen. Dabei beginnen die Rätsel relativ leicht und steigern sich dann in sehr komplexe Varianten.
Es wurde öfter der Vergleich mit den ebenfalls sehr intelligenten und erfolgreichen Valve-Spielen Portal 1 und 2 gezogen. Was den erforderlichen Hirnschmalz zur Lösung der komplexen Rätsel betrifft, ist das sicherlich richtig. Freilich benötigt man in The Talos Principle selten Actioneinlagen wie in Portal, obgleich man gelegentlich auch mal eine Aufgabe flott erledigen muss. Bei Talos ist übrigens nicht an den legendären Planeten aus Star Trek zu denken, sondern an den griechischen Mythos des gleichnamigen Riesen.
Es ist jedenfalls sehr erfreulich, dass es dieses auch geistig herausfordernde Spiel ebenfalls für den Mac gibt, und zwar ab mindestens Mac-OS X 10.5.8 auf einem Intel-Rechner. Die Kritiken sind größtenteils herausragend. Erhältlich ist The Talos Principle bei Steam zum Preis von 40 Euro – und, keineswegs mehr selbstverständlich, vor dem Kauf kann man sich sogar eine Demo dazu herunterladen.