Grundsätzlich nimmt Fotos bei der Bearbeitung von Bildern alle Änderungen nicht am Originalbild vor, sondern erstellt eine Kopie und bearbeitet diese, damit man jederzeit wieder zum Original zurückkehren kann, wenn man mit dem Ergebnis der Bearbeitung nicht zufrieden ist. Fotos merkt sich für die Kopie aber nur die Bearbeitungsschritte, damit man diese auch einzeln zurücknehmen kann. Erst beim Export werden die Einstellungen in das Bild übertragen, ausgenommen, man exportiert das Originalbild. Man erkennt dieses Verhalten daran, dass beim erneuten Bearbeiten eines Fotos alle Regler auf den vorherigen Bearbeitungspositionen stehen. Deshalb lassen sich die Einstellungen jederzeit wieder verändern, was auch für das Beschneiden, Entzerren und Begradigen eines Bildes gilt.
Der Bearbeitungsmodus
Am einfachsten aktiviert und deaktiviert man den Bearbeitungsmodus, indem man die Zeilenschaltung drückt, wenn ein Bild in einer Bildübersicht markiert ist oder groß im Fenster dargestellt wird. Alternativ nimmt man den Button „Bearbeiten“, der in der Symbolleiste erscheint, wenn ein Bild groß im Fenster eingeblendet ist. An die Stelle von „Bearbeiten“ tritt dann der Button „Fertig“, um den Bearbeitungsmodus wieder zu verlassen. Um mehrere Bilder nacheinander zu bearbeiten, muss man den Bearbeitungsmodus aber nicht bei jedem Bild verlassen, sondern kann über die Pfeiltasten der Tastatur zum nächsten oder zum vorhergehenden Bild wechseln.
Im Bearbeitungsmodus gibt es drei Abteilungen. Unter „Anpassen“ findet man die Bearbeitungswerkzeuge für den Bildinhalt, unter „Zuschneiden“ die Optionen zum Begradigen, Entzerren und zum Festlegen eines Bildausschnitts, und unter „Filter“ sind einige von Apple vorgefertigte Effekte zu finden, die sich in der Intensität einstellen lassen. Man kann diese Abteilungen auch mit den Tasten „A“, „C“ und „F“ aktivieren. Links oben im Bearbeitenfenster gibt es einen Schieberegler, um die Bilddarstellung zu vergrößern, maximal sind es 200 Prozent. Um schnell zwischen der Originalgröße und der Darstellung „100 Prozent“ zu wechseln, drückt man die Taste „Z“. Der Mauszeiger verwandelt sich bei vergrößertem Bild in eine Hand, wenn man klickt und die Maustaste gedrückt hält, um dann den Bildausschnitt verschieben zu können.
Sobald man ein Bild mit einem der Werkzeuge bearbeitet hat, erscheint links oben im Fenster der Button „Zurück zum Original“. Drückt man ihn, werden alle Bearbeitungsschritte gelöscht und der Button verschwindet wieder. Einzelne Arbeitsschritte beziehungsweise Einstellungen lassen sich bei den jeweiligen Werkzeugen zurücknehmen. Links neben dem Button „Zurück zum Original“ blendet sich ein Symbol mit einem gefüllten und einem ungefüllten Quadrat ein. Klickt man es an, wird der unbearbeitete Zustand des Bildes im Fenster gezeigt. Alternativ drückt man die Taste „M“ auf der Tastatur, um den unbearbeiteten Zustand des Bildes zu sehen. In der Abteilung „Zuschneiden“ sind diese Optionen jedoch inaktiv.
Die meisten Einstellungen lassen sich von einem Bild zu einem anderen Übertragen. Hat man beispielsweise eine Serie von Fotos, die dieselben Licht- und Farbkorrekturen benötigen, nimmt man die Einstellungen bei einem Bild vor. Dann macht man einen Sekundärklick (rechte Maustaste) in das Bild und wählt „Anpassungen kopieren“ im Kontextmenü aus. Danach wechselt man zum nächsten Bild und wählt im Kontextmenü „Anpassungen einsetzen“ aus. Um die Einstellungen auf mehrere Bilder zu übertragen, beendet man den Bearbeiten-Modus, markiert dann die Bilder in der Übersichtsdarstellung und wählt im Kontextmenü „Änderungen einsetzen“ aus. Alternativ gibt es diese Befehle auch im Menü „Bild“, oder man nimmt die dort angezeigten Tastenkürzel.

Im Modus Bearbeiten gibt es auch vorgefertigte Filter für schnelle Bildeffekte.
Thomas Armbrüster
Ausrichten und Ausschnitt
Ist bei der Aufnahme der Horizont etwas schief geraten, lässt sich dies in der Abteilung „Zuschneiden“ korrigieren. Dort klickt man rechts unten im Fenster auf „Autom.“ Oder nimmt den Schieberegler bei „Begradigen“. Hat man zuvor schon einen Bildausschnitt festgelegt, geht dieser beim Klick auf „Autom.“ jedoch verloren. Die manuelle Horizontkorrektur kann man aber auch dann noch machen, wenn schon ein Bildausschnitt festgelegt wurde. Bei einem Bild mit stürzenden Linien lässt sich mit den Reglern „Vertikal“ und „Horizontal“ das Bild entzerren. Dabei werden aber Bildteile außen abgeschnitten, sodass man die Regler gefühlvoll und nicht zu stark einsetzen sollte.
Um den Bildausschnitt zu verändern, zieht man entweder an einer der Ecken des an den Bildrändern eingeblendeten Rahmens oder an einer der Seitenlinien. Die Ecken kann man beliebig in jede Richtung ziehen, da standardmäßig „Freiform“ aktiviert ist. Um eine Beschränkung auf ein Bildformat einzuschalten, wählt man eines der vorgegebenen Seitenverhältnisse aus. Nimmt man „Original“, wird das Seitenverhältnis der Aufnahme beibehalten, wenn man den Ausschnitt verändert. Man kann auch zwischen einem horizontalen und einem vertikalen Ausschnitt wechseln, wenn ein Seitenverhältnis (ausgenommen das Quadrat) ausgewählt ist, und markiert dazu eines der sich einblendenden Symbole. Über „Eigene“ bestimmt man ein Verhältnis manuell. Ist ein Ausschnitt definiert, lässt sich der Bildinhalt innerhalb des Rahmens verschieben.
Die letzte Option in dieser Abteilung ist das Spiegeln des Bildinhalts. Um horizontal zu spiegeln, klickt man auf das Symbol „Spiegeln“. Hält man die Option-Taste (⌥) gedrückt, spiegelt Fotos vertikal, was durch die geänderten Pfeile am Symbol signalisiert wird. Um alle Änderungen unter „Beschneiden“ zurückzunehmen, klickt man rechts unten im Fenster auf „Zurück“. Um einzelne Arbeitsschritte rückgängig zu machen, drückt man Command (⌘) -Z auf der Tastatur. Diese Tastenkürzel funktioniert auch bei allen anderen Anpassungen und man kann beliebig viele Schritte zurückgehen, bis man wieder beim Originalbild angelangt ist.

Stürzende Linien lassen sich mit den Werkzeugen „Vertikal“ und „Horizontal“ korrigieren.
Thomas Armbrüster
Werkzeugoptionen
In der Abteilung „Anpassen“ bietet Fotos 13 verschiedene Werkzeuge an, um den Inhalt eines Bildes zu bearbeiten und zu verändern. Leider lassen sich nicht benötigte Werkzeuge nicht ausblenden, und man kann auch nicht die Reihenfolge ändern. Vor jedem Werkzeugnamen ist ein Dreieck zu sehen, über das man die Werkzeugoptionen einblendet. Mit Ausnahme der Werkzeuge „Retuschieren“ und „Selektive Farbkontrolle“ gibt es bei jedem Werkzeug eine Automatikoption. Um den dafür zuständigen Button „Auto“ einzublenden, bewegt man den Mauszeiger auf den Werkzeugnamen, ohne zuvor das Dreieck anklicken zu müssen. Sobald man ein Werkzeug verwendet hat, egal ob über die Automatikfunktion oder manuell, blendet sich ganz rechts neben dem Werkzeugnamen ein blauer Kreis mit einem Häkchen ein. Dieser signalisiert, dass mit diesem Werkzeug Einstellungen vorgenommen wurden. Klickt man den Kreis an, werden die Änderungen des jeweiligen Werkzeugs im Bild ausgeblendet und das Häkchen verschwindet, ein weiterer Klick blendet die Änderungen wieder ein. Ausgeblendete Bildkorrekturen werden nicht berücksichtigt, wenn man ein Bild aus Fotos exportiert. Um alle Bearbeitungsschritte eines Werkzeugs zurückzunehmen, klickt man auf den geschwungenen Pfeil links neben „Auto“. Den Pfeil zum Zurücknehmen und den blauen Kreis mit dem Häkchen zum Ausblenden der Einstellungen gibt es bei allen Werkzeugen, auch bei denjenigen ohne Automatikfunktion. Um sämtliche unter „Anpassen“ vorgenommenen Bearbeitungsschritte zurückzunehmen, klickt man rechts unten im Fenster auf „Anpassungen zurücksetzen“. Andere Bearbeitungsschritte wie Beschneiden und Ausrichten bleiben davon unberührt.

Dreizehn Werkzeuge stehen zur Verfügung, um den Bildinhalt zu bearbeiten.
Thomas Armbrüster
Automatik für Licht und Farbe
Die Basiswerkzeuge zur Bildverbesserung sind diejenigen für Licht und Farbe, es sind dies die beiden obersten Einträge in der Werkzeugliste. Man kann Fotos diese Aufgaben auch selbst übernehmen lassen, wozu man auf den Zauberstab (Verbessern) rechts oben im Fenster klickt. Der Zauberstab ist auch das einzige Anpassungswerkzeug, dass man verwenden kann, ohne den Bearbeitungsmodus zu aktivieren, denn er wird in der Symbolleiste eingeblendet, sobald ein Bild groß im Programmfenster dargestellt wird. Ist die Symbolleiste im Vollbildmodus nicht sichtbar, bewegt man den Mauszeiger an den oberen Bildrand, um sie einzublenden. Dauerhaft lässt sie sich im Vollbildmodus über das Menü „Darstellung“ aktivieren, aber nur zusammen mit der Seitenleiste. Gefällt die Verbesserung mithilfe des Zauberstabs nicht, klickt man ihn nochmals an, alle Einstellungen werden zurückgenommen. Alternativ zum Zauberstab nimmt man den Button „Auto“ bei „Licht“ und bei „Farbe“. Das Ergebnis ist dasselbe wie beim Klick auf den Zauberstab.
Um mehr Kontrolle über Licht und Farbe zu haben, klickt man auf die beiden Dreiecke vor den Werkzeugnamen, woraufhin sich jeweils kleine Vorschaubilder mit unterschiedlichen Abstufungen einblenden. Bewegt man den senkrechten Strich aus der Mitte nach links oder rechts, wird das Bild entsprechend dem Vorschaubild verändert. Bei „Licht“ wird es heller oder dunkler, bei „Farbe“ werden die Farben kräftiger oder verschwinden ganz aus dem Bild. Um die Einstellungen zurückzusetzen, klickt man doppelt auf die Vorschaubilder. Es wird aber in beiden Fällen nicht nur ein Aspekt im Bild geändert, sondern Fotos dreht an verschiedenen Reglern. Um die Einstellungen zu sehen, klickt man jeweils auf das Dreieck vor „Optionen“.

Mit dem Zauberstab überlässt man es Fotos, die Einstellungen für Licht und Farbe vorzunehmen.
Thomas Armbrüster
Lichteinstellungen
Bei den Lichteinstellungen hat man sieben Regler zur Verfügung, wenn man manuelle Einstellungen vornehmen möchte. Eine gute Ausgangsbasis für die Änderungen bietet die Automatik. Dann sieht man, wie diese bei den einzelnen Reglern eingreift und kann dann manuell die Feineinstellungen vornehmen. „Brillanz“ hellt unter anderem zu dunkle Bereiche auf, stellt Details in hellen Bereichen wieder her und fügt in mittleren Tonbereichen Kontrast hinzu. Bei „Belichtung“ werden alle Tonwerte im Bild entweder nach hell oder nach dunkel verschoben, was im Extremfall dazu führt, dass Bildinformationen im hellen oder im dunklen Bereich wegfallen. Ein stark unter- oder überbelichtetes Bild kann man mit „Belichtung“ aber nicht retten. Mit dem Regler „Helligkeit“ ändert man die Helligkeit aller Bildinformationen, alle Bildpunkte werden im gleichen Maß aufgehellt oder abgedunkelt. „Glanzlichter“ und „Schatten“ dienen dazu, Details in den ganz hellen beziehungsweise in den ganz dunklen Bildbereichen hervorzuholen, wozu diese entweder aufgehellt oder abgedunkelt werden. Mit dem Regler „Kontrast“ verändert man den Abstand zwischen den hellsten und den dunkelsten Bildpunkten des Fotos. Nach links wird der Abstand kleiner und das Bild flauer, nach rechts wird er größer und das Bild kräftiger. Der letzte Regler „Schwarzpunkt“ bestimmt, ab wann die dunkelsten Stellen im Bild vollständig schwarz sind. Auch damit erhöht oder verringert sich der Kontrast im Bild. Es werden aber nur Informationen in den dunklen Bildteilen verändert und nicht wie beim Kontrast auch in den hellen. Um einen Regler wieder auf Null (0,00) zu stellen, genügt ein Doppelklick in den Regler. Mit Ausnahme der Regler für Glanzlichter und Schatten kann man durch Drücken der Option-Taste (⌥) den Bereich der Regler vergrößern. Die Maximalwerte liegen dann jeweils bei 2,00 anstatt bei 1,00, beim Kontrast ändert sich aber nur der positive Maximalwert.

Mit den Schiebereglern für die Lichteinstellungen lassen sich gezielt Einstellungen vornehmen.
Thomas Armbrüster
Farbeinstellungen
Bei der Farbe hat man drei Einstellungen. Mit „Sättigung“ erhöht oder vermindert man die Farbintensität im Bild. Zieht man den Regler ganz nach links, erhält man ein Graustufenbild. Eine weitere Möglichkeiten, um aus einem Farbbild ein Graustufenbild zu machen, bekommt man mit dem Werkzeug „Schwarzweiß“. Mit „Lebendigkeit“ wird der Kontrast zwischen ähnlichen Farben im Bild erhöht oder vermindert, die sichtbaren Auswirkungen im Bild sind oft aber nur minimal. Auch bei diesen beiden Reglern lässt sich der Wertebereich durch Drücken der Option-Taste (⌥) verdoppeln, jedoch nur beim positiven Wert. Mit dem Regler „Farbstich“ macht man das Bild wärmer, wenn man ihn nach rechts zieht, und kälter, wenn man ihn nach links bewegt. Genauer lässt sich ein Farbstich mit dem Werkzeug „Weißabgleich“ bearbeiten.
In ein Graustufenbild lässt sich ein Bild mit dem Werkzeug „Schwarzweiß“ entweder anhand der Miniaturbilder oder mit einem Klick auf „Auto“ umwandeln. Nach einem Klick auf das Dreieck vor „Optionen“ kann man über die vier Regler weitere Einstellungen vornehmen. Anders als bei „Licht“ und „Farbe“ werden die Regler durch die Automatik nicht verändert. Mit „Intensität” erhöht oder verringert man die Farbtöne, standardmäßig steht dieser in der Mitte bei 0,50, was in den meisten Fällen die sinnvollste Einstellung ist. Der Regler „Neutral“ ist für die Helligkeit zuständig, der Regler „Ton“ für den Kontrast. Und mit „Körnung“ lässt sich dem Bild eine Körnung hinzufügen, um es wie eine analoge Fotografie aussehen zu lassen.

Um aus einem Farbbild ein Schwarzweiß-Foto zu machen, gibt es ein darauf spezialisiertes Werkzeug.
Thomas Armbrüster
Weitere Verbesserungen
Ein nützliches Werkzeug zur Verbesserung eines Bildes ist „Auflösung“. Anders als man vermuten könnte, verändert man damit nicht die Anzahl der Bildpunkte (Pixel) pro Zoll wie beispielsweise mit der gleichlautenden Funktion in Graphic Converter, sondern man verbessert die Klarheit des Bildes, reduziert Trübungen und erhöht den Kontrast in einigen Teilen des Fotos. In der englischen Version von Fotos heißt das Werkzeug „Definition“. Auch bei diesem Regler erhöht die Option-Taste (⌥) den Maximalwert von 1,00 auf 2,00.

Die Option „Auflösung“ sorgt dafür, dass die Klarheit des Bildes verbessert wird und Trübungen verschwinden.
Thomas Armbrüster
Um die Schärfe in einem Bild zu verbessern, nimmt man das Werkzeug „Scharfzeichnen“. Damit werden die Kanten zwischen den Objekten verstärkt, was den Schärfeeindruck erhöht, ein unscharfes Bild kann man dadurch aber nicht retten. Öffnet man das Werkzeug, ist für „Kanten“ und „Nachlassen“ jeweils ein Standardwert vorgegeben. Mit „Kanten“ legt man fest, ab welchem Schwellenwert Fotos Pixelbereiche als Ränder ansehen soll, und mit „Nachlassen“ verstärkt (rechts) oder verringert (links) man den Effekt. Der Regler „Intensität“ legt die Stärke der Ränder fest. Um den Effekt besser zu beurteilen ist es sinnvoll, sich das Bild vergrößert in der Ansicht „100 %“ anzeigen zu lassen. Das gilt auch für das Werkzeug „Störungen reduzieren“. Mit diesem Regler verringert man die vor allem in gleichmäßigen Flächen sichtbaren Unreinheiten wie Körnungen und Flecken, das Bild wird dadurch aber weichgezeichnet, weshalb man es nicht übertreiben sollte. Die gedrückte Option-Taste (⌥) erhöht den Maximalwert des Reglers auf „5,00“, der Standardwert ist „2,00“. Bei Bildern in den Formaten Apple Pro RAW und RAW hat man anstatt eines Reglers drei. Dann kann man separat das Farb- und das Luminanzrauschen bearbeiten und mit „Details“ die Weichzeichnung verringern.
Hat ein Foto einen Farbstich, lässt sich dieser am besten mit dem Werkzeug „Weißabgleich“ entfernen. Man kann über den Regler „Wärme“ ein Bild kälter (links) oder wärmer (rechts) machen, genauso wie mit dem Regler „Farbstich“ des Werkzeugs „Farbe“. Besser verwendet man aber die Pipette. Zuerst stellt man im Aufklappmenü eine der drei Alternativen ein. Bei „Neutrales Grau“ klickt man das Pipettensymbol an und dann im Bild auf einen Punkt, der eigentlich weiß oder neutral grau sein soll. Wählt man „Hautton“, klickt man im Bild mit der Pipette auf eine Stelle, die eine Hautfarbe haben soll. In beiden Fällen passt Fotos alle anderen Farben im Bild entsprechend an. Wählt man „Temperatur/Farbton“, hat man separate Regler für die Farbtemperatur und den Farbton. Auch in diesem Fall klickt man aber besser mit der Pipette auf eine Stelle im Bild, die neutral weiß oder grau sein soll. Bei Bildern in den Formaten Apple Pro RAW und RAW zeigen die beiden Regler die tatsächliche Farbtemperatur und den Farbton der Aufnahme an. Bei HEIC und JPEG sind nur die Standardwerte „5,000“ und „0,00” zu sehen.

Hat ein Bild einen Farbstich, lässt sich dieser mit dem Werkzeug „Weißabgleich“ entfernen. Bei RAW-Bildern werden zudem die Werte für Farbtemperatur und Farbton angezeigt.
Thomas Armbrüster
Spezialwerkzeuge
Mit „Rote Augen” lassen sich die durch eine Blitzaufnahme geröteten Augen korrigieren. Man kann es zuerst mit der Automatik versuchen, die oft selbst die Augen findet und korrigiert. Ansonsten legt man über den Schieberegler die Werkzeuggröße fest, klickt auf das Pinselsymbol und dann auf die zu korrigierenden Augen, am besten in der vergrößerten Bilddarstellung. Mit einem erneuten Klick auf den Pinsel deaktiviert man das Werkzeug wieder. Um bei der vergrößerten Darstellung des Fotos den Bildausschnitt zu verschieben, wenn das Werkzeug aktiviert ist, drückt man die Leertaste. Dann verwandelt sich der Mauszeiger in die Verschiebehand.
Analog arbeitet man mit dem Retuschierwerkzeug, mit dem sich kleinere Fehler im Bild wie beispielsweise Flecken entfernen lassen. Auch hier legt man die Werkzeuggröße fest, am besten, wenn das Bild vergrößert dargestellt wird, und klickt dann auf das zu entfernende Detail. Zum Retuschieren lässt sich auch ein Bildbereich auf einen anderen übertragen. Dazu aktiviert man das Werkzeug, klickt zuerst mit gedrückter Option-Taste (⌥) auf den Bereich im Bild, der übernommen werden soll, und bewegt dann das Werkzeug über das zu löschende Detail. Mit einem Profiprogramm zum Retuschieren kann das Werkzeug aber nicht mithalten, für größere Korrekturen ist die Qualität nicht ausreichend.

Einen besonderen Effekt kann man mit dem Vignettenwerkzeug erzeugen.
Thomas Armbrüster
Mit dem Vignetten-Werkzeug lassen sich Bildränder abdunkeln oder aufhellen. Der Regler „Stärke“ bestimmt die Helligkeit des Rands. Nach links gezogen wird der Bildrand heller, nach rechts gezogen wird er dunkler. Über „Radius“ legt man den Durchmesser der Vignette fest, das heißt wie weit sie in die Bildmitte hineinreichen soll. Und „Weichheit“ regelt, ob der Übergang zwischen Vignette und Bild hart ist oder abgestuft als Verlauf.
Profi-Werkzeuge
Mit den Reglern links und rechts unterhalb des Histogramms von „Tonwerte“ stellt man den Schwarzpunkt (links) und den Weißpunkt (rechts) des Bildes ein. Reicht die Verteilung der Farben beispielsweise nicht bis an den rechten beziehungsweise linken Rand des Histogramms, verfügt das Bild über keine echten Schwarz- beziehungsweise Weißtöne. Man zieht dann die Regler jeweils bis zu der Stelle, an der das Histogramm die ersten Werte anzeigt und setzt damit die dunkelste Farbe im Bild auf Schwarz und die hellste auf Weiß. Mit dem mittleren Regler hellt man die Mitteltöne im Bild auf (nach links) oder dunkelt sie ab (nach rechts), ohne die Schatten- und Lichtbereiche der Aufnahme zu verändern. Über das Aufklappmenü legt man noch fest, ob alle Farben im Bild (RGB) oder nur Rot, Grün oder Blau bearbeitet werden sollen. Alternativ kann man nur die Leuchtkraft des Bildes mit dem Werkzeug verändern.

Die dunkelsten und hellsten Stellen kann man mit dem Tonwertewerkzeug sowohl für alle Farben als auch für Rot, Grün und Blau separat festlegen.
Thomas Armbrüster
Auch mit dem Kurvenwerkzeug lassen sich entweder alle oder nur eine der drei Farben bearbeiten. Mit den drei Pipetten wählt man jeweils durch einen Klick im Bild den Weiß- und den Schwarzpunkt sowie den Punkt für ein neutrales Grau aus. Außerdem lässt sich die Kurve bearbeiten. Dazu klickt man auf die Gerade, um einen Punkt zu bestimmen, den man dann verschieben möchte. Setzt man beispielsweise einen Punkt auf die Mitte und zieht den Punkt nach oben oder unten, hellt man die mittleren Töne im Bild auf oder dunkelt sie ab. Um beispielsweise die mittleren Töne nicht zu verändern, sondern nur die helleren und dunkleren, setzt man zusätzlich zum mittleren Punkt zwei weitere ober- und unterhalb und verändert nur diese. Der mittlere Ton dient dann sozusagen als Anker. Um gezielt bestimmte Bereiche im Bild zu verändern, aktiviert man das Werkzeug rechts neben den Pipetten und klickt im Bild an eine Stelle. Dann wird an der entsprechenden Stelle auf der Gradationskurve ein Punkt gesetzt, den man dann verändert.

Besonders gezielt lassen sich einzelne Bereiche im Bild im Bild mit dem Kurvenwerkzeug anpassen.
Thomas Armbrüster
Das Werkzeug „Selektive Farbkorrektur“ ermöglicht es, ganz gezielt bestimmte Farben im Bild zu verändern. Dazu wählt man zuerst entweder eines der sechs vorgegebenen Farbfelder mit einem Mausklick aus, oder bestimmt durch einen Klick mit der Pipette eine Farbe im Bild. Über die Regler ändert man anschließend die gewählte Farbe. Mit „Farbton“ verändert sich der Farbton, mit „Sättigung” erhöht oder verringert sich die Farbintensität. Der Regler „Leuchtkraft” passt die Helligkeit der Farbe an, und mit „Bereich” bestimmt man, wie viele ähnliche Farben im Foto ebenfalls verändert werden sollen. Mit diesem Werkzeug lässt sich beispielsweise ein blauer Himmel intensiver machen, oder man kann die rote Farbe der Golden Gate Bridge hervorheben.

Soll eine Farbe in einem Bild besonders hervorgehoben oder geändert werden, nimmt man die selektive Farbkontrolle.
Thomas Armbrüster