Update 9. Juli: Inzwischen hat mStore offiziell in einer Pressemeldung bestätigt, dass ein Großteil der Filialen schließen wird. Nur der Onlineshop und die Ladengeschäfte in Hamburg und Berlin bleiben bis auf Weiteres geöffnet. Geschäftsführer Martin Willmann: “Ich bin sehr enttäuscht vom Ausgang des Verfahrens. Unsere Mitarbeiter haben das Unternehmen bis zum letzten Tag unterstützt und im Sinne der Kunden agiert. Dass wir nun voraussichtlich nach 25 Jahren Tätigkeit alle Läden schließen müssen und damit Arbeitsplätze vernichten, ist für mich ein schwerer Schritt.”
Usprüngliche Meldung vom 8. Juli:
Nachdem der Apple Premium Reseller mStore im März 2014 Insolvenz angemeldet hatte, zeichnet sich immer deutlicher das Ausmaß der wirtschaftlichen Probleme ab, unter denen die Kette gegenwärtig leidet. Die Schließung mehrerer Filialen steht unmittelbar bevor. Sprecherin Charlotte Erdmann bestätigte auf Anfrage von Macwelt, dass bis Ende August weitere Filialen geschlossen würden. Betroffen sind dem Vernehmen nach die mStore-Ladengeschäfte in Oldenburg und Bochum.
Nach Angaben vom mStore war 2013 mit einem Jahresumsatz von 75 Millionen Euro das erfolgreichste Jahr der Unternehmensgeschichte. Allerdings hätten die geringe Marge auf Apple-Produkte und Rabattaktionen die Kette seit 2013 in die roten Zahlen getrieben. Zunächst hatte mStore versucht, die wirtschaftliche Schieflage durch eine sogenannte Insolvenz in vorläufiger Eigenverwaltung zu korrigieren. Ziel war es, das Unternehmen mit seinen damals knapp 20 Ladengeschäften selbständig über den Zeitraum eines halben Jahres zu sanieren. Ein strategischer Investor, der Interesse an einem Engagement bekundet hatte, konnte sich mit den zuständigen Personen nicht einigen.
Insolvenzverwalter entscheidet über Schließungen
Anfang Juni wurden die Ladengeschäfte richterlich aus der Eigenverwaltung herausgenommen und in eine Regelinsolvenz überführt. Kurz darauf wurden die mStore-Filialen in Essen, Leuna / Günthersdorf (zwischen Leipzig und Halle) und Berlin-Spandau geschlossen. Als Gründe verweist mStore vorrangig auf externe Faktoren wie Besucherrückgang, steigende Mieten oder anstehende Umbaumaßnahmen. Während dieser laufenden Regelinsolvenz entscheidet nicht mehr die Geschäftsführung darüber, welche Filialen geschlossen werden, erklärte Unternehmenssprecherin Erdmann.

©mStore
Stattdessen läge die Entscheidung bei der Sachwalterin Sylvia Fiebig von der Insolvenzfirma White & Case Insolvenz GBR. Diese prüfe gegenwärtig, welche Filialen wirtschaftlich nicht mehr tragbar seien und geschlossen werden müssten. Eine Umverteilung zwischen mehr und weniger profitablen Filialen sei nicht möglich. Die Gerüchte, es handele sich bei den zu schließenden Filialen um die Geschäfte in Bochum und Oldenburg , konnte Erdmann nicht bestätigen.
Für die mStore-Dachgesellschaft, M&M:Trading, hat die Gläubigerversammlung nach dem Scheitern der Verhandlungen mit dem Investor die Empfehlung ausgesprochen, die Eigenverwaltung aufzuheben. Spätestens dann wird sich herausstellen, wie es um die Zukunft der Kette bestellt ist, die seit 25 Jahren aktiv ist.