Der Video-on-Demand-Anbieter Netflix ist in Deutschland vergleichsweise spät an den Start gegangen und muss sich erst noch gegen die etablierten Anbieter durchsetzen. Da macht es Sinn durch provokante Thesen auf sich aufmerksam zu machen. Das ist dem Netflix-Gründer Reed Hastings jetzt gelungen. Mit der Aussage: „ARD und ZDF braucht kein Mensch“.
Hastings sagte das in einem Interview mit der FAZ am Sonntag. Und schob gleich noch nach: „In zehn Jahren gucken Sie nicht mehr Sonntagabend Ihren Tatort”. Hastings findet es „kurios“, dass die deutschen Fernsehzuschauer sich zu einer festen Zeit vor dem Fernseher versammeln würden. Er glaubt nicht, dass sie das in zehn Jahren auch noch tun werden. Weil Video-on-Demand- beziehungsweise Streaming-Dienste wie Netflix jederzeit alle Filme und Serien zur Verfügung stellen. Gerade bei Serien bedeutet das, dass man nicht mehr den nächsten Ausstrahlungstermin abwarten muss, sondern sich sofort alle Folgen hintereinander anschauen kann.
Hastings meint, dass die jüngere Generation das gar nicht mehr anders kennen würde. Und eben jeder schauen würde, wenn man Zeit und Lust habe.
Video on Demand: Filme und Serien streamen: Netflix und Co im Vergleich
Auf die Frage, ob man in diesem Fall noch traditionelle Fernsehsender wie ARD, ZDF oder RTL bräuchte, zieht Hastings eine Parallele zum Festnetzanschluss. So ein Festnetztelefon würde zwar in jedem Hotelzimmer noch herumstehen, doch niemand würde er mehr benutzen.
International bekannt wurde Netflix mit der Serie House of Cards mit Kevin Spacey in einer der Hauptrollen.