Die neue App Disk Sensei stammt von den Entwicklern des SSD-Tools Trim Enabler und bietet ein ganzes Tool-Paket für die Messung und Optimierung der SSD-Geschwindigkeit. Die interessanteste Option ist wohl die Aktivierung der so genannten TRIM-Funktion. Baut man in einen Mac eine herkömmliche SSD ein, sinkt bei dieser nämlich nach längerer Nutzung die Schreib-Performance. Grund dafür ist, dass Apple nur bei eigenen SSDs eine SSD-Optimierungs-Funktion namens TRIM aktiviert. Tools wie Trim Enabler, Chameleon SSD und Disk Sensei können diese Option auch für SSDs von Drittherstellern aktivieren. Leider müssen diese Tools dazu sehr tief in das System eingreifen und unter Mac OS X Mavericks und Yosemite das so genannte „ Kext signing “ deaktivieren. Unter ungünstigen Umständen kann dieser Eingriff aber das Booten des Rechners verhindern, weshalb wir die Aktivierung nicht mehr empfehlen.

Schreibleistung verbessert, Leserate ändert sich kaum
Disk Sensei bietet mit der Option „Manual Trim“ deshalb eine Alternative: Um die volle SSD-Geschwindigkeit wiederherzustellen, löscht das Tool gezielt den freien Speicher einer SSD, was durch die so genannte Garbage Collection -Funktion einer SSD das Speichermedium automatisch optimiert. Noch bessere Ergebnisse erzielt man, wenn man vor der Optimierung die TRIM-Funktion aktiviert. Nach der Optimierung, die man alle paar Wochen durchführt, kann man Trim über das Tool wieder deaktivieren. Der Vorgang dauert bei wenig freiem Speicher nur eine knappe Viertelstunde, danach steigert sich bei unserer Test-SSD THNSNH256GBST von Toshiba die Schreibleistung von 161 auf 206 MB/s. Die Optimierung funktioniert offensichtlich, für Endanwender ist die Verbesserung aber in der Praxis wohl kaum spürbar. So ist die im Alltag wichtigere Leseleistung vom Performanceverlust kaum betroffen.
Weitere Funktionen
Die App bietet aber noch mehr Funktionen: So kann sie SMART-Daten einer Festplatte auslesen und so auf potenzielle Ausfälle hinweisen. Das Tool löscht außerdem Caches und Log-Dateien und bietet die Suche und Löschung großer Dateien an. Das können aber andere Tools besser. Interessanter finden wir eine Benchmark-Funktion, die umfangreiche Tests durchführt und sogar Zugriffszeiten misst. Leider bietet sie keinerlei Einstellungsmöglichkeiten und ein Durchlauf dauert recht lange. Wenig überzeugen kann uns die Funktion „Visual“ die eine Grafik der Festplattenbelegung liefert. Die aufwendig animierte Funktion arbeitet recht langsam und scheint noch einige Fehler aufzuweisen – laut Hersteller ist bereits ein Update dieser Funktion in Arbeit. Für optimale Performance kann die App außerdem einig Systemeinstellungen ändern, etwa das so genannte Sleep-Image deaktivieren. Zu guter Letzt listet das Tool alle aktuellen Speicherzugriffe auf, wahlweise als Liste oder Grafik. Externe SSD-Speicher werden unterstützt, allerdings kann man hier weder SMART-Daten abrufen noch die TRIM-Funktion aktivieren. Für Nicht-SSDs ist das Tool nur beschränkt sinnvoll. Auch ein Fusion Drive wird nicht unterstützt. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die Manual Trim-Funktion, die sonst nur das teure Tool Disktester von Diglloyd bietet.
Empfehlung interne SSD optimieren mit Disk Sensei
Disk Sensei bietet ein interessantes Tool-Paket, wenn auch nicht jedes der Werkzeuge überzeugen kann. Die SSD-Optimierung funktioniert, ist aber kompliziert und nicht ganz ungefährlich. Einsteigern empfehlen wir, den leichten Geschwindigkeitsverlust ihrer SSD einfach zu akzeptieren.
Disk Sensei
Cindori, www.cindori.com
Preis: US$ 20
Leistung (50%) 1,8
Ausstattung (30%) 2,0
Bedienung (10%) 2,0
Dokumentation (10%) 2,0
Vorzüge: Guter Funktionsumfang, gute Analysefunktionen
Nachteile: Trim-Aktivierung riskant, Fusion Drives nicht unterstützt
Ab OS X 10.9
Alternativen: Chameleon SSD Optimizer , Disktester
1,9 Note: gut