Welche Prozesse laufen auf dem Mac? Wieviel CPU-Leistung nehmen sie in Anspruch und wie kann man hängende Programme ausfindig machen und beenden? Auf genau diese und viele weiteren Fragen liefert Aktivitätsanzeige die passenden Antworten. Wer häufig Programme startet und wieder beendet oder mit vielen Programmen gleichzeitig arbeitet, wird bei Problemen kaum darum herumkommen, die Übeltäter eindeutig ausfindig zu machen.
CPU-Last in der Aktivitätsanzeige
Startet man Aktivitätsanzeige das erste Mal, zeigt das Tool eine Liste mit Prozessen an, die unter dem aktuellen Benutzer gestartet wurden, also die „eigenen“ Programme. Selbst wenn kein anderes Programm läuft, tauchen hier schon einige Prozesse auf. Das System startet im Hintergrund stets einige Programme, die dem aktuellen Benutzter zugeordnet sind. Darunter sind zum Beispiel die Suchmaschine Spotlight oder das bekannte Dock. Auch die Mitteilungszentrale läuft unter dem aktuellen Benutzer.
Darüber hinaus gibt es noch jede Menge Systemprozesse, die hier erst mal nicht erscheinen. Will man alle laufenden Prozesse sehen, muss man das im Menü „Darstellung“ einschalten. Anschließend tauchen Prozesse wie zum Beispiel „kernel_task“ oder „WindowServer“ auf. Hier sieht man ganz gut, welche Prozesse in macOS ständig im Hintergrund laufen, doch keine Angst vor der hohen Anzahl, die meisten Prozesse nutzen kaum CPU-Leistung, sie warten schlicht darauf, dass sie gebraucht werden.

Tipp: Sortiert man die Liste nach „% CPU“, erscheinen die leistungshungrigsten Programme ganz oben.
Dadurch können Sie schnell feststellen, welches Programm gerade die CPU belastet und dafür sorgt, dass der Lüfter hochfährt. Wenn Sie dieses Programm gerade nicht brauchen, sollten Sie es zunächst auf dem normalen Weg beenden. Falls das nicht geht (das Programm reagiert nicht mehr), können Sie es in Aktivitätsanzeige auch zwangsbeenden. Wählen Sie es dazu in der Liste an und klicken Sie dann links oben auf das Symbol mit dem Kreuz.
Aber Achtung: Beenden Sie mit diesem Trick nur Prozesse, von denen Sie sicher sind, dass Sie das zugehörige Programm gerade nicht brauchen und alle Dokumente gesichert sind. Beim Zwangsbeenden werden keine Daten mehr gespeichert. Geöffnete und ungesicherte Dokumente – etwa von Word – gehen verloren.
Aktuelle CPU-Auslastung
Aktivitätsanzeige gibt auch einen Gesamtüberblick über die gerade abgerufene CPU-Leistung. Unten mittig gibt das Programm dazu ein Grafik aus, die die CPU-Last der letzten Minuten repräsentiert. Links daneben finden sich drei konkrete Prozentwerte: System, Benutzer und Inaktiv.
Diese Zahlen beziehen sich auf alle im System befindlichen Rechenkerne. 100 Prozent bedeuten also, das beispielsweise bei einem Vierkern-Mac alle vier Kerne unter Volllast laufen.

In der Prozessliste jedoch sind die Prozentangaben zu jedem einzelnen Prozess anders zu lesen. Hier bedeuten 100 Prozent: Eine CPU ist voll ausgelastet. Aus diesem Grund können hier auch Zahlen von über 100 Prozent auftauchen. Wenn beispielsweise ein Programm mit 350 Prozent CPU-Last in der Liste erscheint, bedeutet das, dass es derzeit fast vier CPU-Kerne voll auslastet.
Tipp: Wenn Sie wissen wollen, welcher Prozess in den letzten Stunden die meiste CPU-Zeit benötigt hat, sortieren Sie die Liste nach CPU-Zeit. Das ist nützlich, um Leistungsfresser zu entlarven, die nur zu bestimmten Zeiten aktiv werden, beispielsweise Synchronisierungsprogramme wie Dropbox oder Backup-Systeme wie Time Machine (Prozess „backupd“) aber auch Fotos.
Speicherfresser entlarven
Aktivitätsanzeige liefert auch Informationen über die Belegung des Arbeitsspeichers. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Mac plötzlich zäh wird, Programme sich nur noch quälend langsam öffnen und das Umschalten zwischen zwei geöffneten Programmen immer etliche Sekunden dauert, kann es sein, dass der Arbeitsspeicher knapp wird. In solchen Fällen versucht macOS zunächst, aktuell nicht benutzten Speicher (beispielsweise von Programmen, die gerade im Hintergrund liegen) zu komprimieren und den dadurch gewonnenen Speicher den gerade aktiven Programmen zuzuweisen. Wenn das nicht mehr geht, lagert das System Speicher auf der Festplatte aus. Besonders der zweite Fall führt dazu, dass der Mac deutlich langsamer reagiert.

Tipp: Es gibt viele Möglichkeiten, mit knappem Arbeitsspeicher umzugehen. Einmal hilft es natürlich die Hardware aufzurüsten, also mehr Speicher zu installieren. Das geht allerdings nicht mehr bei allen Macs. Gerade neuere Modelle lassen sich nicht mehr aufrüsten. Sie sollten sich daher schon beim Kauf darüber im Klaren sein, wie viel Speicher Sie benötigen. Unter aktuellen macOS sollte es nicht weniger als acht Gigabyte sein.
Weiterhin ist es ein gutes Verhalten, immer nur die Programme zu starten, die man wirklich gerade benutzt und alle anderen zu beenden. Das verhindert in den meisten Fällen, dass das System Arbeitsspeicher komprimieren oder gar auslagern muss.
Akku überwachen
Macbooks (inklusive Pro und Air) werden für Apple immer wichtiger, daher führt die Aktivitätsanzeige auch einen Reiter “Energie”. Wie auch beim “Speicher” oder “CPU” kann man hier nachsehen, welche Programme gerade am meisten Strom verbrauchen. Meistens sind das die Programme, die im Vordergrund arbeiten. Sehr hilfreich ist die Anzeige ganz unten im Bildschirm. Diese zeigt die aktuelle Ladung des Akkus sowie die restlichen Laufzeiten (bei ähnlicher Nutzung des Rechners).
Diese Aktivitäten überwacht das Dienstprogramm außerdem
Der Bildschirm Speicher zeigt die Menge an Arbeitsspeicher an, die jede der laufenden Apps verwendet, sodass Sie feststellen können, ob eine App mehr als ihren gerechten Anteil verbraucht. Der untere Teil des Bildschirms zeigt den gesamten und den belegten Arbeitsspeicher auf Ihrem Mac an. Anhand der Statistik für den verwendeten Auslagerungsspeicher können Sie feststellen, ob Ihr Mac zu viele Daten zwischen dem physischen Speicher und der Auslagerungsdatei Ihrer Festplatte kopiert, was ein Zeichen dafür ist, dass Ihr Rechner möglicherweise mehr RAM benötigt.
Die Registerkarte Energie ist vor allem bei Laptops von großem Wert, da hier zu sehen ist, welche Anwendungen die meiste Ladung aus der Batterie ziehen. Im unteren Teil des Bildschirms werden der Gesamtenergieverbrauch und die Akkuladung angezeigt.
Der Bereich für die Festplatte zeigt Ihnen an, wie viel Festplattenaktivität eine Anwendung in Form von Daten, die auf die Festplatte geschrieben oder von ihr gelesen werden, erzeugt.
Der Bildschirm für das Netzwerk präsentiert schließlich, wie viel Netzwerkbandbreite eine App verbraucht.
So gehen Sie auf Fehlersuche
Für die Fehlersuche bei langsamen oder instabilen Anwendungen sind die Bereiche für CPU und Speicher im Allgemeinen am hilfreichsten. Wenn eine Anwendung so viele Ressourcen beansprucht, dass sie Ihren Computer verlangsamt, versuchen Sie, sie zu schließen. Wenn sich danach Ihr Mac erholt, haben Sie den Übeltäter identifiziert.
Tipp: Mac beschleunigen mit CleanMyMac X
Wenn die Anwendung sich weigert, auf dem normalen Weg innerhalb der Anwendung herunterzufahren, wählen Sie sie in der Aktivitätsanzeige aus und klicken Sie oben auf die Schaltfläche “Stopp” (das Achteck mit einem X). Klicken Sie dann in dem daraufhin angezeigten Popup-Fenster auf “Beenden”, um zu sehen, ob die Anwendung ohne Probleme heruntergefahren werden kann. Falls nicht, klicken Sie auf die Schaltfläche “Sofort beenden”, um das Schließen der Anwendung zu erzwingen.

Darstellung für die schnelle Diagnose optimieren
Aktivitätsanzeige ist eine der wenigen Apps, die ein wirklich interaktives Icon haben kann. Nach Wunsch kann der Nutzer im Dock eine Echtzeitdarstellung der aktuellen CPU-Auslastung oder der Festplattenaktivität anzeigen lassen. Dafür muss man im Reiter “Darstellung” in der Menü-Leiste “Symbol im Dock” anklicken und die gewünschte Option auswählen. Alle vier möglichen Darstellungen sind selbsterklärend. Der “Verlauf der CPU-Auslastung” wird jedoch schnell unübersichtlich und für unseren Geschmack zu klein, wenn der Mac mehr als zwei Kerne in der CPU hat.