Das FBI wirft dem Computersicherheits-Forscher Chris Roberts vor, bei einem Flug von Denver nach Chicago die Software des Flugzeugs gehackt zu haben. Anschließend sei infolge dessen das Flugzeug höher geflogen. Die Ermittler hatten Chris Roberts (CEO des Sicherheitsunternehmens One World Labs) am 15. April verhört, nachdem er einen Tweet veröffentlicht hatte, der den Eindruck erweckte, er habe kurz vorher während seines Fluges das Flugzeug gehackt. Zwei Tage später erwirkten die Ermittler vor Gericht einen Durchsuchungsbeschluss gegen Roberts, wie aus diesen Gerichtsakten hervorgeht.
Bisher wird Roberts noch nichts konkretes vorgeworfen. Die betroffene Fluggesellschaft hat ihm aber untersagt, deren Flugzeuge zu betreten. Unklar ist den Unterlagen zufolge, was genau mit den Motoren des Flugzeugs passierte und ob zu irgendeinem Zeitpunkt eine Gefahr für das Flugzeug bestand. Es gibt aber einen Verdacht, was wohl passiert ist.
Roberts ist ein Spezialist für die Sicherheit von Computersystemen, die in Flugzeugen zum Einsatz kommen. Das FBI hat die Vermutung, Roberts habe während seines Flugs mit seinem Laptop das Entertainment-System des Fliegers gehackt und anschließend so Zugriff auf andere Computersysteme des Fliegers erhalten. Auf diese Weise soll er dem Flugzeug-Computersystem das Kommando “CLB” für “Climb” (“Steigen”) gegeben haben.
Roberts selbst weist die Vorwürfe zurück. “In den letzten fünf Jahren war mein einziges Interesse die Flugzeug-Sicherheit zu verbessern. Angesichts der momentanen Situation wurde mir geraten, nicht viel zu sagen”, schrieb Roberts in einem Tweet am Wochenende.
Das FBI hat aber offenbar Beweise gefunden, die die Behauptungen von Roberts widerlegen. Nach der Landung des Fliegers am 15. April wurde der Sitz der ersten Klasse kontrolliert, auf dem Roberts gesessen hatte. Die so genannte SEB (Seat Electronic Box) unter Roberts Sitz wies Spuren einer Manipulation hin.