Die am Montag beginnende WWDC bringt nicht nur Neuheiten für iPhone und Mac, zu erwarten sind auch Updates für die Betriebssysteme von Apple TV und Apple Watch. Dies berichtet 9to5Mac unter Berufung auf informierte Quellen . Demzufolge plant Apple, seiner Smartwatch erweiterte Sicherheitsfunktionen zu spendieren, bessere Konnektivität mit anderen Apple Geräten (iPad? oder gar Mac?), mehr Funktionen für Gesundheit und Fitness und die Wi-Fi-Kapazitäten auszubauen. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Anwendungen Dritter gestärkt werden – Entwickler also schon bald native Apps für die Uhr programmieren können. Mit Hilfe von “Complications” genannten Benachrichtigungen sollen Entwickler auch Informationen aus ihren Apps auf ausgewählte Ziffernblätter schicken können, zum Beispiel die Anzahl ungelesener Twitternachrichten oder Wetterwarnungen.
Was die WWDC für OS X bringt
OS X 10.11 oder nur OS X 11? Malibu, Golden Gate oder Napa Valley? Bekommt das Mac-Betriebssystem von 2015 wesentliche neue Funktionen oder konzentrieren sich die Entwickler wieder mehr auf die Basis? Alles über OS X 10.11 lesen Sie hier.
Die verlorene Uhr ausfindig machen, nie das iPhone vergessen
Wie schon iPhone, iPad und Mac soll sich auch die Apple Watch in Zukunft über “Find my Watch” aufspüren und aus der Ferne sperren oder löschen lassen. Zuletzt hatte es Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen der Uhr gegeben , eine verlorene oder gestohlene Apple Watch lässt sich mit einem Griff auf Werkseinstellungen zurücksetzen und somit von Unbefugten neu einrichten. Noch ist die Apple Watch bekanntlich auf das iPhone angewiesen, um mehr zu können, als nur die Uhrzeit anzuzeigen und Schritte zu zählen. Eine intern angeblich “Smart Leashing” genannte Funktion soll im ersten Update für Watch OS den Benutzer darauf hinweisen, wenn er die Uhr außerhalb der Reichweite des gekoppelten Telefons bewegt, sprich, sein iPhone irgendwo liegen lässt.
Bessere Gesundheit mit mehr Sensoren – und einigen Komplikationen
Der Pulsmesser soll nach dem Update in der Lage sein, den Träger der Apple Watch auf unregelmäßigen Herzschlag aufmerksam zu machen. Das Feature ist aber mit Vorsicht zu genießen, die Quelle von 9to5Mac hält es für möglich, dass Apple es aufgrund von drohenden Problemen mit der Haftbarkeit weglässt. Der Herzrhythmus auch eines gesunden Menschen ist nicht immer so regelmäßig wie man es sich vorstellen mag, im Gegenteil ist eine leichte Unwucht ein Zeichen eines gesunden Herzens. Und gelegentliche Herzstolperer meist harmlos – eine unpräzise Messung mag den Träger der Apple Watch unter Umständen ins Bockshorn jagen oder einem Herzkranken falsche Sicherheit vorgaukeln. In naher Zukunft werde Apple weitere Sensoren in die Apple Watch einbauen, mit denen man den Blutdruck und den Sauerstoffgehalt des Blutes wird messen können. Schon bald soll auch ein Schlafmonitor die Funktionalität der Uhr ergänzen – all das wird das aktuelle Modell aber nicht leisten können, mit der zweiten Generation ist aber kaum vor Frühjahr 2016 zu rechnen.
Neues Apple TV – aber noch nicht am Montag
Ginge es nach dem Analysten Gene Munster, müsste Apple schon seit mindestens zwei Jahren einen eigenen Fernsehapparat verkaufen. Weit und breit ist nichts davon zu sehen, laut Wall Street Journal hat Apple aber tatsächlich an einem solchen Projekt gearbeitet , dieses aber schon vor mehr als einem Jahr auf Eis gelegt. Stattdessen werde Apple sich auf die Settopbox Apple TV konzentrieren und einen Streamingservice errichten. Für das Apple TV wird es zur WWDC ebenfalls ein signifikantes Update auch für die Hardware geben, verrät die Quelle von 9to5Mac. Wesentliche Neuerungen: Das neue Apple TV gehorcht dank Siri dem Nutzer aufs Wort und lässt endlich auch Apps von Drittentwicklern zu – zur WWDC integriert Apple demnach in die neue Fassung der Entwicklungsumgebung Xcode ein TVKit für diesen Zweck. Auch die Apple Watch soll sich als Fernbedienung einsetzen lassen, Apple liefert zum Apple TV aber nach wie vor eine dezidierte Remote dazu, die jedoch erstmals ein Touchpad mitbringt und mit der bisherigen Fernbedienung nicht mehr viel gemein haben soll. Gut möglich, dass Apple von dem bisherigen Design ein wenig abweicht und Farboptionen anbietet – im Web kursieren zahlreiche Designstudien für das Apple TV in gold, silber oder spacegray. Vermutlich wird Apple aber die neue Hardware fertig haben, bevor der Streamingservice Live TV an den Start gehen kann – die Verhandlungen über die Verwertungsrechte ziehen sich noch hin, zur WWDC ist keine Ankündigung zu erwarten.
Nach dem letzten Stand der Dinge wird Apple jedoch ein eigenes Event für die Präsentation eines neuen Apple TV im Herbst ansetzen müssen . Der Montag dürfte in Sachen neuer Hardware und Streaming TV nichts bringen: Die Verhandlungen mit den Rechteinhabern stocken, Schwierigkeiten – auch technischer Art – bestehen vor allem bei der Integration lokaler Sender. Interesse für das Apple TV hat jedoch CBS angekündigt, andere Big Player dürften nachziehen. Ein neues Apple TV steckt aber zumindest in den Planungen. So hat Apple in einem Support-Dokument beschrieben, wie das Apple TV als Zentraleinheit für die Steuerung von Homekit-Geräten zum Einsatz kommt. Darin steht bei der Hardwarevoraussetzung: “Apple TV 3 oder höher”. So gut wie sicher scheint jedoch der Start des generalüberholten Musikstreamingdienstes Apple Music auf Basis von Beats Music. Auch hier laufen Verhandlungen noch bis zuletzt, Knackpunkte sind der Preis für das Montasabo, der Anteil für die Musikindustrie und der Zeitraum für kostenloses Probehören. Da Apple mit dem Dienst aber vor allem Spotify unter Druck setzen möchte, solle Apple Music schon ab dem am Montag genannten Starttermin nicht nur in den USA sondern in allen wichtigen Märkten verfügbar sein.