Zusätzlich zum neuen Force-Touch-Trackpad , das unter anderem neue Druck-Gesten ermöglicht, stattet Apple das Macbook Pro 15-Zoll mit Retina-Display ab sofort auch mit noch schnellerem Flash-Speicher, einer längeren Akkulaufzeit und einer schnelleren dedizierten Grafikkarte (beim High-End-Modell) aus.
Das Force-Touch-Trackpad kombiniert eingebaute Drucksensoren mit der neuen Taptic Engine, die dem Nutzer eine haptische Rückmeldung liefert. Durch die neue Technologie ist es möglich, überall auf dem Trackpad mit einem einheitlichen Gefühl zu klicken und bei Bedarf die Empfindlichkeit des Trackpads zu individualisieren. Der im Macbook integrierte Flash-Speicher soll Apple zufolge in den neuen 15-Zoll Macbook Pros Durchsatzraten von bis zu 2,0 GB/s erreichen und somit bis zu 2,5 mal schneller als bei den Vorgängern ausfallen. Desweiteren konnte Apple nach eigenen Angaben auch die Akkulaufzeit um eine Stunde auf nun bis zu neun Stunden beim Abspielen von Filmen über iTunes verlängern. Im Macwelt-Testhatte das 13-Zoll-Modell bereits mit seiner langen Akku-Laufzeit begeistert.
Bei dem Topmodell des 15-Zoll Macbook Pro mit Retina Display aktualisiert Apple zudem die dedizierte Grafikkarte. Ab sofort kommt eine AMD Radeon R9 M370X-Grafik zum Einsatz, die eine bis zu 80 Prozent schnellere Leistung für die Videobearbeitung mit Final Cut Pro X und bei Spielen erzielen soll.
Die neuen Macbook Pro mit 15-Zoll-Retina-Display sind ab sofort im Apple Online Store , den Apple Retail Stores und bei ausgewählten Händlern verfügbar. Die Preise beginnen bei 2.249 Euro für das Basismodell und reichen bis zu 2.799 Euro für das Top-Modell mit dezidierter GPU.
Zeitgleich hat Apple auch ein neues iMac-Modell vorgestellt, einen iMac 27 Zoll Retina 5K für 2.300 Euro.
Kommentar: 15 Zoll Macbook Pro noch mit Haswell-Chips
Auch das ist eine Überraschung: Die neu vorgestellten 15-Zoll-Macbook-Pro-Modelle mit Retina-Display kommen noch mit den alten Haswell-Chips, die bereits über ein Jahr auf dem Markt sind. Darauf deuten die technischen Spezifikationen hin, nach wie vor liegt der Speichertakt bei 1600 MHz (Broadwell 1866 MHz) und im Einstiegsmodell findet sich eine integrierte Grafikeinheit mit dem Namen Iris Pro. Bei den Broadwell-Chips heißt die Grafikeinheit Iris Graphics 6100. Die 13-Zöller hingegen laufen bereits mit Intels neuester Chip-Generation, Codename Broadwell.
Warum entschließt sich Apple zu so einem Schritt? Der Grund dürfte in Fertigungsproblemen der Quadcore-Broadwell-CPUs liegen. Intel hat den Start der Broadwell-Generation bereits generell etwas verschieben müssen und dann zunächst nur die Dual-Core-Varianten auf den Markt gebracht, die sich von den Stückzahlen her weit besser verkaufen. Die finden sich bereits im 13-Zoll Macbook Pro und in den Macbook-Air-Modellen. Die Quadcore-Varianten mussten da hinten anstehen. Nun ist Intel bei den Quadcore-Chips aber so weit im Zeitplan zurück, dass schon die nächste Chip-Generation, Codename „Skylake“ vor der Tür steht. Die dürfte bereits im August oder im September 2015 verfügbar sein. Apple wollte sicher nicht so lange warten, denn das 15-Zoll-Modell sollte so schnell wie möglich auch das neue Force-Touch-Trackpad bekommen. So kommt es nun zu dieser eigenartigen Konstellation, dass die kleineren Macbooks mit moderneren CPUs ausgestattet sind, als die Top-Modelle. Chris Möller