Für einfache Videotelefonate stattet Apple OS X mit der App Facetime aus. Schon seit Jahren haben jedes Macbook und fast jeder Mac eine Kamera und ein Mikrofon dabei. Damit ist man nach Installation von Mavericks und Eingabe der Apple-ID praktisch sofort gesprächsbereit. So kann man nicht nur Verbindung zu anderen Mac-Nutzern aufnehmen, sondern auch zu Besitzern von iPhone und iPad, die ebenfalls Facetime unterstützen. Verlässt man diesen Kreis, stößt Apples Lösung allerdings an ihre Grenzen. Um auch Windows-PCs oder Android-Geräte einzubinden, muss man andere Wege gehen und Dienste von Drittfirmen nutzen. Das gilt auch, wenn man mit mehr als einer Person gleichzeitig sprechen will.
Im Folgenden stellen wir mit Facetime, Google Hangouts und Skype die drei wichtigsten Lösungen für den privaten Bereich und kleine Arbeitsgruppen einander gegenüber. Alle drei erlauben es, Freunde, Verwandte oder Mitarbeiter live im Video-Chat zu kontaktieren, ohne dafür extra Gebühren zahlen zu müssen. Ein Internetzugang reicht. Wir zeigen die richtige Konfiguration, den Einsatz in der Praxis und geben Tipps, worauf man bei Video-Chats unbedingt achten sollte. Im ersten Teil unseres Ratgebers betrachten wir Facetime.
Drei Dienste für Video-Chats

©2015
Facetime: Telefonate mit und ohne Bild über Apples Server (30.7.)
Skype: Mehr Flexibilität dank kostenpflichtiger Features (31.7.)
Facetime nutzen
Wir beginnen mit dem einfachsten Fall für Mac-Anwender – der Nutzung von Facetime. Falls Sie den Dienst nicht ohnehin schon bei der Installation und Einrichtung von Mavericks aktiviert haben, können Sie dies leicht nachholen. Dabei ist es vielleicht ein gute Idee, sich eine separate, zusätzliche ID zuzulegen. Die Haupt-Apple-ID, die Sie für viele persönliche Dinge verwenden, auch für Facetime zu nutzen, funktioniert zwar, hat aber zwei große Nachteile. Für die Kommunikation über Apples Dienst müssen Sie anderen Ihre ID mitteilen. Dadurch machen Sie sie eventuell einem großen Personenkreis bekannt, was bei weniger nahe stehenden Kontakten gewöhnlich nicht erwünscht ist. Mit einer zweiten Facetime-ID haben Sie mehr Möglichkeiten zu steuern, wer Sie wann anrufen kann. Sie können sich auch eine Art „Gäste-ID“ zulegen, die Sie nur bei Bedarf aktivieren. Ist die Facetime-ID dann doch einmal in falsche Hände geraten, können Sie Kontakte in der App aufrufen und mit „Anrufer blockieren“ sperren. Dann werden Anrufe nicht mehr angenommen.
Telefonieren mit Facetime
1. Dienst aktivieren
Haben Sie Facetime noch nicht benutzt, können Sie beim ersten Start des Programms Ihre Apple-ID und das zugehörige Kennwort eingeben und dann auf „Anmelden“ klicken Über „Neuen Account erstellen“ lässt sich direkt in der Facetime-App eine neue Apple-ID anlegen. Haben Sie sich angemeldet, zeigt das Programm die mit der ID verbundenen E-Mail-Adressen und fragt, über welche davon Sie per Facetime auf diesem Mac erreichbar sein wollen. Haben Sie Facetime am iPhone eingerichtet, erscheint auch die Handynummer. Per Klick schalten Sie die Adressen ein und aus. Die aktiven Accounts sind mit einem blauen Häkchen markiert.
2. Absender und weitere IDs

Über die Facetime-Einstellungen passen Sie die Konfiguration an. Ganz oben finden Sie einen Schalter, um die Funktion komplett auszuschalten und wieder einzuschalten.
Das geht allerdings schneller über den Kurzbefehl „Befehlstaste-K“ („cmd-K“). Außerdem finden Sie in den Einstellungen die genutzte Apple-ID und die ihr zugeordneten Mail-Adressen, um neu festzulegen, auf welche der Mac bei Anrufen reagieren soll. Spannender sind die beiden Einstellungen darunter. In „Weitere EMail hinzufügen“ können Sie eine neue Adresse eingeben, um sie mit der für Facetime genutzten Apple-ID zu verknüpfen. Das ist meist der beste Weg, um sich eine zusätzliche Facetime-ID zuzulegen, die weitergegeben und bei Bedarf aktiviert werden kann. So lässt sich die normale Apple-ID weiterhin ungestört nutzen. Die zweite sehr nützliche Funktion bietet „Anrufer-ID“. Hier wählen Sie die Adresse, die als Absender übertragen wird, wenn Sie jemanden per Facetime anrufen.
3. Videoanruf starten

Schließen Sie die Einstellungen, erscheint das normale Bereitschaftsfenster der App. Hier können Sie über die drei Tasten unten im rechten Fensterteil zwischen Favoriten, Anrufliste und den Kontakten im Adressbuch wählen.
Unter Favoriten können Sie wichtige Kontakte speichern. Um einen Videoanruf zu starten, muss der gewünschte Gesprächspartner in den Kontakten oder in der Anrufliste gespeichert sein. Dort wählen Sie ihn aus. Sie können nun direkt auf eine der Nummern und Mail-Adressen klicken, um diese anzurufen. Oder Sie klicken darunter auf „Facetime“ zum Aufbau einer Videoverbindung. Dabei prüft Facetime selbst, ob einer der Einträge registriert ist.
4. In Bereitschaft

Wurde Facetime auf einem Mac aktiviert, muss die App übrigens nicht ständig laufen, um für Verbindungswünsche erreichbar zu sein Meldet der Facetime-Server einen eingehenden Anruf, erscheint unter Mavericks eine Benachrichtigung der Mitteilungszentrale. Über diese können Sie den Anruf annehmen oder ablehnen. Im ersten Fall, wird die Facetime-App geöffnet und die Verbindung hergestellt. Ist der Mac im Ruhezustand, wird er durch den Anruf allerdings nicht aufgeweckt und ist daher nicht erreichbar.
5. Während der Verbindung

Steht die Verbindung, zeigt Facetime in einem Fenster den Gesprächspartner, wobei in einem kleinen Bereich darin das eigene Bild zur Kontrolle eingeblendet wird Durch Ziehen an den Kanten lässt sich das Fenster proportional skalieren. Ziehen Sie den Zeiger auf das Fenster, erscheinen Tasten zum Stummschalten des Mikrofons und für den Vollbildmodus. Mit „Befehlstaste-R“ oder durch Klicken in Ihr Vorschaubild können Sie zwischen Hoch- und Querformat Ihrer Ansicht wechseln.