Nur keine Angst – nach dem Update auf OS X 10.10.3 sind iPhoto und die alte Mediathek weder gelöscht noch verschwunden. Sie liegen an gewohnter Stelle auf der Festplatte und können (auch parallel) weiter verwendet werden. Irgendwann wird sich der Umstieg wegen fehlender Systemunterstützung nicht vermeiden lassen.
Auch beide Programme parallel einzusetzen, wäre auf Dauer nicht sinnvoll, denn sie können nicht – wie es zum Beispiel mit iPhoto und Aperture funktionierte – gemeinsam eine Mediathek pflegen. Fotos legt nach dem ersten Programmstart eine eigene Mediathek an und dupliziert dabei die alte iPhoto-Mediathek komplett. Wenn es mehrere Mediatheken auf der Festplatte gibt, fragt Fotos beim ersten Programmstart, welche künftig verwendet werden soll. Es ist wichtig, vor dem ersten Programmstart für ausreichend Platz zu sorgen, denn nicht selten erreichen iPhoto-Mediatheken stattliche Größen.

Seitenleiste einblenden Beim ersten Start sieht Fotos extrem aufgeräumt aus, für den iPhoto-Fan und Umsteiger fast zu aufgeräumt. Die gesamte Oberfläche besteht eigentlich nur aus einem Fenster, das Fotominiaturen zeigt. Einziges Navigationselement sind ein paar Knöpfe in der Titelleiste des Fensters. Für viel bessere Orientierung und die erste Umgewöhnung sorgt es gleich dafür über „Darstellung > Seitenleiste einblenden“, die Seitenleiste wieder zu holen. Sie zeigt die gewohnte Navigationsstruktur mit Alben.

iPhoto-Ereignisse zurückholen Die gewohnten Ereignisse aus iPhoto gibt es in Fotos nicht mehr. Wer sie gerne nutzt, kann aber unter „Alben“ den Ordner „iPhoto-Ereignisse“ öffnen und seine Fotos danach anordnen lassen. Nur künftige Importe werden nicht mehr derart sortiert. Hier empfiehlt es sich, Fotoalben zu nutzen. iCloud-Fotostream einschalten Die nächste Frage ist, wo eigentlich der iCloud-Fotostream geblieben ist. Über „Fotos > Einstellungen …“ kann er mit „Mein Fotostream“ eingeschaltet werden. Dann findet er sich wieder an gewohnter Stelle in der Seitenleiste. Der Fotostream importiert Fotos von Geräten ohne iCloud-Fotomediathek. Ob man diese einschaltet, ist eine Platzfrage. Alle Fotos und Videos auf allen Geräten verfügbar zu haben, ist natürlich reizvoll, doch ausreichenden iCloud-Speicher lässt sich Apple teuer bezahlen und mit den fünf Gigabyte, die es gratis gibt, kommt man nur aus, wenn man die Bibliothek radikal schlank hält. Ein Kompromiss ist es, auf dem Mac und allen Geräten die iCloud-Fotomediathek weiterhin ausgeschaltet zu lassen und über den Fotostream die aktuell hinzugefügten Bilder auf dem Mac zu versammeln. Wie es mit dem Platz bei iCloud aussieht, lässt sich übrigens prima über „Systemeinstellungen > iCloud“ nachsehen.
Umstieg oder Parallelbetrieb? Nach dem Einrichten von Fotos lässt sich iPhoto immer noch öffnen, weist aber darauf hin, dass die Mediathek nach Fotos übertragen wurde. Das bedeutet, dass Änderungen ab sofort in der alten und getrennten iPhoto-Mediathek gespeichert und auch nicht synchronisiert werden. Daher ist der Parallelbetrieb eigentlich wenig sinnvoll und es ist besser, gleich komplett umzusteigen. Die Umgewöhnung klappt insgesamt auch schneller als man denkt, weil vieles fast 1:1 wie bei iPhoto funktioniert. An vielen Stellen macht sich die Modernisierung bemerkbar, etwa durch flüssigere Performance, oder der besseren Darstellung von Panoramabildern.
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