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Am Freitag hat die IFA in Berlin eröffnet und dauert bis zum 10. September. Vorher gibt es bereits die Pressetage, mit Gesprächsterminen und Pressekonferenzen, während an den Messeständen noch geschraubt wird. Das bedeutet: ständig auf ihre Smartphones schauende Technikjournalisten, die wie durch ein Wunder doch nicht von einem Gabelstapler überfahren werden. Es kann auch passieren, dass der eine Messestand schon vollständig fertig aufgebaut ist und dort zu einer Veranstaltung geladen ist, während nebenan gehämmert und geschraubt wird – Pech!
IFA 2014 im Überblick
Das iPhone 6 (falls es so heißt) wirft seine Schatten auch auf der IFA voraus. Hier sind schon einige Hüllen zu sehen.
Hier die Hülle für 5,5 Zoll mit einem iPhone 5S. Die Hersteller wissen allerdings nicht, ob das nächste iPhone genau so aussehen wird, wie die Leaks versprechen.
Samsung zeigt einen Fernseher, der sich selbst verbiegen kann und so zwischen flach und curved wechselt. Jetzt, wo sie fragen: nein, wir wissen auch nicht genau, wofür man das braucht.
Toshiba bringt Funkadapter für Transfer Jet. Das ist eine Funktechnik für Kurzstrecken, die netto über 300 Mbit/s übertragen soll. Jetzt gibt es USB für den Windows-PC und Micro-USB für Android-Handys. Eine Lightning-Version will Toshiba eventuell noch bringen, die Technik soll aber später direkt in Endgeräte eingebaut werden.
Dieses Hörgerät (Resound Linx) koppelt sich mit dem iPhone, hat eine eigene App und unterstützt die Hörgerätesteuerung von iOS 7. Preis: 3400 Zuzahlung bei gesetzlich Versicherten.
Die Edelgeräte von Nest (vom iPod-Erfinder Tony Fadell gegründet, gehört jetzt Google) sind bei der Nebenveranstaltung Showstoppers zu sehen, in Deutschland gibt es die Geräte nicht in nächster Zeit zu kaufen.
Sphero Ollie von Orbotix ist der rasende, tricksende iPhone-Roboter. Die kleine Tonne ist über 20 km/h schnell und kann verschiedene Tricks. Dazu ist Ollie enorm robust und übersteht harte Unfälle, Sprünge und Stürze – die Möbel in der Wohnung vielleicht nicht.
Mother ist ein flexibles Heimvernetzungssystem mit Bluetoothsensoren, die Bewegung und Temperatur messen. Damit kann man unter anderem die Zahnbürste, den Kühlschrank oder Medikamentendosen bestücken.
Dieses Thermometer verbindet sich mit dem iPhone und zeigt an, wenn die Pfanne die richtige Temperatur für das Fleisch hat und wann das Steak dir richtige Kerntemperatur hat und somit gar ist. Kostet 150 Euro.
Withings Activité ist ein Fitnesstracker, der in der Schweiz hergestellt wird. Angekündigt war er schon vor der IFA, hier ist er jedoch zum ersten Mal in Deutschland zu sehen. Nur der kleine Fortschrittstacho verrät, dass Activité unsere Schritte zählt. Die Uhr kostet rund 300 Euro.
Denn die Zentrale steuert hier direkt die Motor-Heizungsregler und muss nicht an das Zentralthermostat einer Wohnung angeschlossen werden, das es in vielen Mietwohnungen nicht gibt.
Runtastic hat jetzt auch ein Fitnessarmband. Trotz der sportlichen Wurzeln des Unternehmens ist es dafür gedacht, den Alltag als Schrittmesser zu überwachen, nicht als Sporttracker. Dafür ist Orbit wasserdicht.
Bluetoothlautsprecher gibt es auf der IFA in etlichen Varianten als China-Standardware. Dieser Nude Audio Super M zählt dabei zu den interessanteren Modellen. Sieht minimalistisch gestylt aus und klingt bei der kurzen Demonstration überdurchschnittlich gut.
Neue Bluetooth-Lampen. Dank fortschrittlicherer Bluetooth-Technik kann ein Smartphone auch ohne Basisstation mehrere Lampen ansteuern. Die neue Birne von Samsung kann die Farbe zwischen warmem und kaltem Licht wechseln und kostet nur rund 30 Euro pro Stück. Eine iOS-App soll im November folgen.
Sobald die Messe geöffnet hat, ändert sich das Bild. Die IFA ist eine Publikumsmesse. Um das zu verdeutlichen: in der Sportzone der IFA griff sich ein Besucher gleich eine ganze Handvoll Bluetooth-Schrittzähler eines Herstellers vom Demonstrationstisch. Dies waren keine Giveaways, sondern die ausgestellten Produkte. Eine Frau des Unternehmens konnte den Mann davon abhalten, die Hälfte des Standinventars im schon gut gefüllten Rucksack verschwinden zu lassen.
Seit 90 Jahren findet die IFA unter dem alten Funkturm statt.
Wie bei jeder Messe drehen sich Smalltalks meist nur um „Was ist der große Trend?“ Wie so oft in den letzten Jahren heißt die Antwort auch hier: alles, was irgendwie im weiteren Sinne “mobile”, “smart” oder “connected” ist. Bedeutet: Gadgets für Haussteuerung, Bluetoothspielzeug für Fitness und Sound und alles, wo man zur Not auf die abwegigste Weise eine App anbinden kann. Das soll nicht unbedingt negativ klingen, aber seit dem großen Aufbruch der Smartphones rotieren viele Hardwarehersteller rund um mobile Lösungen und alles entwickelt sich eher evolutionär dort herum als dass sich eine neue Revolution andeuten würde, die Unterhaltungselektronik erneut völlig neu durcheinander würfelt.
Unfertig: Während der Pressekonferenzen und Medientermine am Donnerstag sind viele Messestände noch Rohbauten. Dabei kommen bereits am nächsten Morgen die ersten Besucher zur IFA
Die IFA ist keine Fachmesse wie die CES, die zwar auch auf nüchternen Handel setzt, aber stärker verspielt in Richtung Zukunft blickt. Für Technikfans gibt es zwar viel zu sehen, die utopischen, futuristischen Momente fehlen hier aber.