Apple will es mit iOS 9 Unbefugten noch schwerer machen, iPhone und iPad zu entsperren. Das neue mobile Betriebssystem rät dem Anwender nun zu einem sechsstelligen PIN-Code statt nur einem mit vier Stellen, was die Anzahl der möglichen Kombinationen verhundertfacht. Mit Brute-Force-Methoden lässt sich auch eine PIN mit sechs Ziffern in endlicher Zeit ermitteln, doch steigt eben auch dieser Aufwand um den gleichen Faktor. Weiterhin bietet iOS 9 optional einen alphanumerischen Code mit beliebig vielen Zeichen an, der sich weit schwerer knacken lässt als eine PIN mit vier oder sechs Stellen. Ebenso lässt sich unter iOS 9 der einfache Code – also die PIN mit vier Stellen – nutzen. Zusammen mit Touch ID bietet die vierstellige PIN einen einerseits bequemen und andererseits noch einigermaßen starken Schutz. Mit Touch ID gesicherte iPhones verlangen jedoch nach einem Neustart die PIN: Eine sechsstellige gibt auf alle Fälle mehr Sicherheit und ist ab iOS 9 deshalb bei der Nutzung von Touch ID verpflichtend.

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Seit 2013 bietet Apple für die Apple ID optional eine Zwei-Faktor-Authentifizierung an, auch zweistufige Bestätigung genannt. Bei Änderungen im iCloud-Konto bekommt der rechtmäßige Nutzer eine SMS mit einer zusätzlichen PIN auf sein Handy. Die zweistufige Bestätigung integriert Apple nun tiefer in iOS 9 und auch in OS X El Capitan. Auch ohne die eingeschaltete zweistufige Bestätigung informiert Apple per Mail über den Zugriff. Neu ist die Information per Push-Nachricht auf dem iOS-Device, in der nicht nur der Name des zugreifenden Gerätes genannt wird sondern auch der ermittelte Ort. So soll man schneller erkennen können, ob der Zugriff rechtens ist und ihn in diesem Fall per Fingertipp erlauben.
Um von den neuen Sicherheitsfunktionen zu profitieren, muss man sie freilich einschalten, ab Werk werden iPhone und iPad ohne Codesperre ausgeliefert – bieten das Einschalten einer solchen aber bei der Einrichtung an.