Das so genannte Leistungsschutzrecht sorgt bereits seit einigen Monaten für dicke Luft zwischen Verlagen und Suchmaschinenbetreibern. Die gesetzliche Regelung berechtigt Verlage, Geldbeträge von Suchmaschinenanbietern einzutreiben, wenn sie Textauszüge für die Darstellung ihrer Suchergebnisse verwenden. An der Durchsetzung des Leistungsschutzrechts war unter anderem der Axel Springer Verlag beteiligt, der es damit vor allem auf Google abgesehen hatte.
Eine erste Reaktion gibt es nun jedoch nicht etwa von Google, sondern von kleineren Konkurrenten. So haben Web.de, GMX und T-Online vermutlich bereits vor einigen Wochen damit begonnen, Bild.de und Welt.de aus ihren Suchergebnissen zu streichen, da sie nicht bereit sind, Abgaben im Rahmen des Leistungsschutzrechts zu zahlen. Neben den beiden Springer-Publikationen sind auch WAZ-Online.de, Bunte.de, DerWesten.de und Berliner-Zeitung.de betroffen. Dass das Boykott erst jetzt auffällt zeigt, welch geringen Stellenwert die drei Suchportale im Vergleich zum Internet-Riesen Google in Deutschland einnehmen.
Die Streichung dürfte sich nicht allzu schwerwiegend auf die Nutzerzahlen der Verlage auswirken. Sollten die Publikationen jedoch eines Tages vom Google-Index fliegen, könnte das wesentlich gravierendere Folgen haben.
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Suchmaschinen werfen Verlage aus den Ergebnissen
Web.de, GMX und T-Online werfen Verlage, die hinter dem Leistungsschutzrecht stehen, aus ihren Suchergebnissen.
