Um Windows auf dem Mac zu benutzen , gibt es drei brauchbare Virtualisierungslösungen: Parallels, Virtual Box und das jetzt aktualisierte Fusion 7 vom Softwarekonzern Vmware. Die für Yosemite angepasste neue Fusion-Version von Vmware ist auf dem Mac nicht so verbreitet wie der Konkurrent Parallels Desktop, was aber nicht an ihrer Leistungsfähigkeit oder fehlenden Bedienkomfort liegt. Gut gelingt Fusion die Integration ins Mac-System, beim so genannten Unity-Modus benutzt man Windows-Programme fast wie Mac-Apps. Wahlweise kann der Nutzer das Betriebssystem außerdem in einem separaten Fenster oder im Vollbildmodus verwenden. Über ein Menüleistensymbol hat man schnellen Zugriff auf die wichtigsten Programme und Systemfunktionen – hier kann man auch eigene Programmlisten anlegen.

©Macwelt

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Mit den Komfort-Funktionen von Parallels Desktop 10 kann Fusion allerdings nicht ganz mithalten, wenn es sich auch vor allem um viele kleinere Details handelt – etwa die automatische Optimierung der virtuellen Festplatte. Bis zu 2 GB Videoarbeitsspeicher kann man in der neuen Version zuweisen, weitere Neuerungen betreffen besseren Energieverbrauch. Bei Macs mit zwei Grafikkarten kann das System außerdem jetzt die Grafikkarte automatisch auswählen. Für die Nutzung von USB 3.0 ist allerdings Windows 8 erforderlich. Schade: Auf Firewire- und Thunderbolt-Festplatten kann man nur über freigegebene Ordner zugreifen. Bei der Leistung kann Fusion gut mit Parallels mithalten, gegenüber der Vorversion verspricht Vmware außerdem bessere Leistung bei aktuellen Macs. So soll sich die Leistung bei Macs mit Haswell-CPU die Leistung um bis zu 43 Prozent verbessern. Zur Überprüfung dieses Versprechens nutzen wir den Leistungsindex von Windows 7 und den Grafikbenchmark 3DMark06. Wie zu erwarten ist die CPU-Leistung erstklassig, die Performance der virtuellen Festplatte ist ebenfalls hervorragend. Der Leistungsindex von Windwos 7 kommt auf die Wertung 4,5, der gleichen Note wie bei Parallels 10. Weniger überzeugend ist allerdings die Grafikleistung, die Achillesferse einer virtuellen Umgebung. Mit dem Grafikbenchmark 3DMark06 messen wir mit den Standardeinstellungen magere 4106 Punkte bei einem Mac Mini von 2012, beim gleichen Test erzielt Parallels 10 bessere 4530 Punkte. Laut Nutzerberichten soll sich die Grafikleistung von Fusion 7 gegenüber der Vorversion Fusion 6 sogar verschlechtern. Zu unserer Überraschung können wir das für die aktuelle Version Fusion 7.0.0 bestätigen. So verbessert sich die Leistung auf gute 4394 Punkte, nachdem wir unter der Systemeinstellung „Kompatibilität“ die Hardwareeinstellung „11“ auf die ältere Version „10“ umstellen – diese Einstellung entspricht Fusion 6. Bei einem aktuellen Mac Pro steigt die Leistung ebenfalls, von 9314 auf 10287 Punkte. Ein weiteres Manko: Direct X10 unterstützt Fusion im Unterschied zu Parallels nicht, nur DirectX 9.0 und Open GL 2.1. Dafür verspricht Vmware gute Kompatibilität mit 3D-Software wie AutoCAD und Solid Works. Grundsätzlich gilt aber weiterhin, dass eine Virtualisierungssoftware bei Spielen nicht die gleiche Grafikleistung erreicht wie Bootcamp.
Ein weiterer Vorteil von Fusion ist Unterstützung der Server-Lösungen von Vmware wie Vsphere. Diese für Firmen interessanten Funktionen bleiben allerdings der teureren Version Fusion Pro vorbehalten. Nur die Pro-Version unterstützt außerdem Profi-Funktionen wie verlinkte Klone und virtuelle Netzwerke, bessere Support-Optionen und mehr Verwaltungsoptionen. Ein Upgrade von einer früheren Version kostet 45 Euro, die Vollversion ist für 60 Euro zu haben. 130 Euro kostet die Pro-Version. Eine Arbeitsspeicherausstattung von 8 GB RAM ist bei gleichzeitiger Nutzung von Windows- und Mac-Programmen zu empfehlen.
Vmware Fusion – eine Empfehlung
Fusion ist eine gute Lösung, kann in der Gesamtleistung aber nicht ganz mit dem Hauptkonkurrenten Parallels mithalten. Unnötige Schwächen zeigt die aktuelle Version vor allem bei der Grafikleistung. Wir hoffen, dass Vmware dies durch ein baldiges Update korrigiert.
Vmware Fusion
Preis: € 60
Note: 1,7 gut
Leistung (50%) 1,8
Ausstattung (30%) 1,8
Bedienung (10%) 2,0
Dokumentation (10%) 1,0
Vorzüge: Guter Funktionsumfang, solide Performance
Nachteile: Grafikleistung schlechter als bei der Vorversion
Alternativen: Parallels Desktop, Virtual Box
Ab OS X 10.8
Vmware