Noch etwas mehr als eine Woche, dann beginnen in Bayern und Baden-Württemberg die Pfingstferien. Die Schule hat dort noch nicht wieder begonnen, gehen Brandenburger und Berliner in die Sommerferien, weitere Bundesländer folgen nach und nach. Aber allmählich sind wir ja alle urlaubsreif.
Damit Sie auch im Urlaub nicht von ihrer digitalen Kommunikation abgeschnitten sind oder auf Entertainment nicht verzichten müssen, kommen natürlich iPhone, iPad und Mac mit ins Gepäck. Was Sie alles dabei beachten müssen: Wir geben Tipps zur empfehlenswerten Ausrüstung und vor allem zum Thema Sicherheit.
Die wichtigen Drei: Backup, Passwortschutz, Suchfunktion
Wichtigste Maßnahme vor einer Reise ist ein Backup aller Daten der Geräte, die Sie mit in den Urlaub nehmen. Für das Macbook empfehlen wir ein komplettes Backup per Time Machine , für iPhone oder iPad sollten Sie auf dem Rechner oder in iCloud Sicherheitskopien anlegen. Wenn noch nicht geschehen, sollten Sie zweitens Ihre Geräte mit einem guten Passwort sichern. Und drittens aktivieren Sie die Funktion „ Mein iPhone/iPad/Mac suchen “ für den Fall, dass ein Gerät gestohlen oder verloren wird. Per App oder per Webbrowser können Sie so mit Glück ein vermisstes Gerät finden oder zumindest aus der Ferne einen Warnton schicken. Besser noch legen Sie mit dem Modus „Verloren“ eine Textnachricht mit einer Telefonnummer fest, die der Finder direkt anrufen kann – selbst wenn das iPhone gesperrt ist. Als Ultima Ratio lassen sich die Daten aus der Ferne löschen, sobald sich das verlorene Gerät mit dem Internet verbindet. Die Suchfunktion aktivieren Sie sowohl am Mac als auch am iPhone/iPad in den iCloud-Einstellungen.

©TP-Link
Sinnvoll oder nicht: Geräteversicherungen
Für Ihre Apple-Geräte können Sie den Service-Plan Apple Care+ (iOS-Geräte) beziehungsweise einen Apple Care Protection Plan für Macbooks abschließen. Dieser Service ist zwei Jahre gültig und kostet für ein iPhone 99 Euro extra, für das iPad ab 79 Euro. Für alle Macbooks inklusive Air und Pro zahlen Sie für den Apple Care Protection Plan 249 Euro, die Apple Watch können Sie für 65 Euro versichern. Auf Reisen lohnt sich das bei einer guten Infrastruktur am Urlaubsort, denn wenn es einen Apple Store oder einen Apple zertifizierten Händler vor Ort gibt, kann man den Service mit einem iOS-Gerät europaweit in Anspruch nehmen, mit einem Macbook sogar weltweit.
Sollte beispielsweise beim iPhone das Display-Glas brechen, repariert oder tauscht Apple das iPhone gegen eine Gebühr von 29 Euro, andere Reparaturen kosten einheitlich 99 Euro. Für alle abgeschlossenen Service-Pläne können Sie zudem einen erweiterten Telefon-Support nutzen. Bei Verlust Ihres Apple-Gerätes nützen Apple Care oder ähnliche Angebote wie der Gravis Hardware-Schutz allerdings nichts. Diesen Schaden ersetzt Ihnen unter bestimmten Voraussetzungen Ihre Hausratsversicherung. Oder Sie schließen eine Zusatzversicherung ab, die sich die Versicherer aber teuer bezahlen lassen und sich daher in vielen Fällen nicht lohnt.
4 Tipps für die Sicherheit
Mit diesen Vorkehrungen sichern Sie Ihre Urlaubsausrüstung und Ihre Daten bestmöglich ab
1. Ersatz Ihre Haftpflichtversicherung zahlt auch bei Diebstahl im Urlaub. Erkundigen Sie sich vor der Fahrt bei Ihrem Versicherer. Im Falle eines Diebstahls sollten Sie am Urlaubsort unbedingt bei der Polizei eine Anzeige aufgeben, damit Sie den Verlust bei Ihrer Versicherung einreichen können.
2. Seriennummer Die Seriennummer eines verschwundenen Geräts können Sie nachträglich mit Ihrer Apple-ID auf der Seite http://supportprofile.apple.com herausfinden. Vorausgesetzt, Sie haben das Gerät unter Ihrer Apple-ID registriert.
3. Sicherung Damit Ihre Apple-ID nicht in falsche Hände gerät, sollten Sie unbedingt die Zwei-Faktor-Authentifizierung verwenden. Hierbei wird bei Änderungen der Apple-ID eine SMS an eine von Ihnen festgelegte Mobilnummer geschickt.
4. Vorsorge Wichtige Reisedokumente wie Tickets, Buchungsbestätigungen, Reisepass oder Impfausweis können Sie scannen und zur Sicherheit in einem Online-Speicher wie etwa Dropbox sichern. Sollten Sie unterwegs Ihre Dokumente verlieren, können Sie zur Not immer noch auf die digitalen Kopien zugreifen.
Gelungene Urlaubsfotos
Immer noch machen DSLR die besten Bilder, mit einer Reihe von Wechselobjektiven und womöglich auch noch Stativen hat man aber viel herum zu schleppen. In die Hosentasche passt die DSLR nicht, auch nicht die ambitionierte Systemkamera. Kein Wunder also, dass mittlerweile die meisten Fotos von Smartphones erstellt werden. Doch der Speicher eines iPhone ist begrenzt und so stoßen Sie bei einem längeren Urlaub auf das Problem, wie Sie die Fotos speichern.
Eine Möglichkeit ist, die Bilder in einem Cloud-Speicher zu kopieren . Möchten Sie im Apple-Universum bleiben, bietet sich der Fotostream an. Der Fotostream fasst zwar nur 1000 Fotos, aber immerhin wird dieser Speicherplatz nicht von Ihrem iCloud-Speicher abgezogen. Mit iCloud Fotos bietet Apple zudem die Möglichkeit, Ihre gesamte Fotomediathek vom Mac in die Cloud zu laden und diese so mit all Ihren Apple-Geräten zu verwenden. Kostenlos sind allerdings nur fünf Gigabyte Speicher, mehr Platz kostet monatlich Geld. Dropbox ist eine weitere gute Alternative. Denn mit der kostenlosen Dropbox-App können Sie Fotos und Videos, die Sie mit dem iPhone aufnehmen, automatisch hochladen lassen.

©Western Digital
Eine Unsicherheit bleibt allerdings: Sie können sich nicht darauf verlassen, im Urlaub einen ausreichend schnellen Internetzugang nutzen zu können. Hotels oder Campingplätze locken zwar meist mit kostenlosem WLAN. Doch Sie müssen damit rechnen, dass die WLAN-Verbindung langsam ist oder nicht überall verfügbar.
TIPP Oft können Sie in einer Hotel-Lobby oder einem Café über einen WLAN-Hotspot ein flottes Internet nutzen. Ergreifen Sie diese Gelegenheiten zum Streamen von Fotos und Videos. So können Sie Ihre Urlaubsfotos noch vor Ort auf die Schnelle mit Freunden und Verwandten teilen.
Alles dabei? Der große Urlaubs-Check
Auch für digitales Equipment gilt: eine gute Packliste spart Ärger im Urlaub
1. Zubehör
– Netzteile und Kabel
– Steckdosenadapter
– Steckdosenleiste
– Zusatzakku
– USB-Ladegerät für Auto
– Mobiler Speicher
– Mobiler WLAN-Router
– SD Card für Kamera
– Bluetooth-Lautsprecher
– Kopfhörer
2. Kosten
– Speziellen Auslands-Mobilfunkvertrag abschließen
– Mobile Dienste auf dem iPhone oder Mac auf das Nötigste reduzieren
– Kostenobergrenze bei Ihrem Mobilfunkvertrag festlegen
– Streaming-Dienst im Ausland nicht verwenden
– Musik und Spielfilme vor dem Urlaub lokal speichern statt im Urlaub zu streamen
– WLAN-Hotspots nutzen
3. Sicherheit
– Backup vom Macbook
– Backup von iPhone und iPad
– Eventuell am Mac Filevault aktivieren
– Passwortschutz an Mac und iOS-Geräten aktivieren
– In iCloud-Einstellung „Mein iPhone/iPad/Mac suchen“ aktivieren
– Zwei-Faktor-Authentifizierung für iCloud aktivieren
– Eventuell Zusatzversicherung schließen
– Digitale Kopie der Reisedokumente im Cloud-Speicher
TIPP Wir empfehlen, einen externen Speicher mit in den Urlaub zu nehmen, auf den Sie auch die Fotos und Videos von einem iPhone speichern können. Als Speichermedium können Sie diverse mobile Festplatten verwenden, die zudem einen WLAN-Anschluss besitzen.
Vergleichstest: Mehr Speicherplatz für iPhone und iPad
Wer Urlaubsbilder in hoher Qualität aufnehmen will, hat meist eine Spiegelreflex- oder Systemkamera im Gepäck. Je nach Anspruch ist es hier ein Kompromiss, ob Sie ein Allround-Objektiv verwenden, das einen möglichst großen Zoombereich abdeckt, oder ob Sie mehrere Objektive für bestimmte Zwecke mitnehmen. Das Allround-Objektiv nimmt weniger Platz als viele spezielle Objektive ein. Dafür müssen Sie gegenüber Objektiven mit geringem Zoombereich leichte Einbußen bei der Bildqualität und Lichtstärke in Kauf nehmen. Von modernen Spiegelreflex-oder Systemkameras aus können Sie die Fotos per WLAN auf das iPhone übertragen und von dort aus weiter auf Dropbox oder den Fotostream sichern. Nachrüsten lässt sich diese Funktion mit einer Wi-Fi-fähigen SD-Card, beispielsweise mit den Eye-Fi-Karten, der Toshiba Flashair oder der Transcend Wi-Fi-Card. Diese Karten bieten aber wenig Speicherplatz und sind viel teurer als normale SD-Cards.
TIPP Eine SD-Card ist günstig und nimmt keinen Platz in Anspruch. 64 GB gibt es bereits für etwa 50 Euro. Daher lohnt es sich, mehrere SD-Cards einzupacken.
Energie für unterwegs
In Ihr Gepäck gehören nicht nur die Netzteile für Macbook und Phone oder iPad. Sorgen Sie am besten vorab dafür, dass keine Engpässe auftreten, wenn sie länger an keine Steckdose kommen. In der Bahn können Sie beispielsweise Sitzplätze mit Stromanschluss verwenden, für eine Autofahrt empfehlen wir ein USB-Ladegerät für den Zigarettenanzünder. Auch wenn solche Adapter an gut sortierten Tankstellen zu finden sind, wer vor dem Urlaub bestellt, erhält für sein Geld sicherlich ein besseres Produkt.
TIPP Auf der sicheren Seite sind Sie mit einem Universaladapter für die ganze Welt, wie dem Skross World Adapter Pro , der in über 150 Ländern funktioniert und USB-Steckplätze bietet. Und wenn Sie noch etwas Platz im Gepäck haben, nehmen Sie eine Steckdosenleiste mit. Dann bleibt Ihnen die Suche nach Hotelsteckdosen erspart.

©Tizi
Empfehlenswert ist ein Zusatzakku zumindest für Ihr iPhone, somit ist der Medienkonsum auf langen Reisen gesichert. Das Angebot ist groß und mittlerweile sind die Akkus auch günstig zu haben.
Sound unterwegs
Das Angebot an Bluetooth-Lautsprechern, die auch in das Handgepäck passen, ist riesig. Wer es besonders schlank möchte, kann einen superkompakten Lautsprecher wie den Leitz Complete 6358 wählen, der nur etwas größer als eine Espressotasse ist, aber schon akzeptablen Sound bietet. Wer es anspruchsvoll möchte, greift zum Bose Soundlink Mini . Dieser Mini-Lautsprecher bietet einen erstaunlich satten Bass und einen sehr guten Klang, den man so bei keinem anderen Lautsprecher dieser Größe findet. Leider ist er nicht für draußen geeignet. Wer einen Lautsprecher mit an den Strand, zum Paddeln oder auf eine Trecking-Tour mitnehmen möchte, der sollte etwa den UE Boom oder den Winzling UE Roll wählen, der wasserfest ist.

©Bowers & Wilkins
Noch größer ist das Angebot an Kopfhörern : Vom handlichen In-Ear-Kopfhörer bis zum mächtigen Onear-Kopfhörer findet jeder ein passendes Modell. Auch bei Kopfhörern ist Bluetooth immer beliebter und mit dem aktuellen Bluetooth-Standard bemerken Sie kaum einen Unterschied im Vergleich zur Verbindung über Kabel. Sollen Außengeräusche auch außen bleiben, dann achten Sie auf Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (Noice Canceling) .