Datacolor hat mit dem Spyder 5 die nächste Generation seiner Monitorkalibrierungslösung vorgestellt. Die neue Produktfamilie umfasst die drei Modellversionen Spyder 5 Express, Spyder 5 Pro und Spyder 5 Elite . Der Spyder 5 ist ein 7-Kanal-Colorimeter, das Desktop- sowie Notebook-Displays und Beamer kalibriert. Im Vergleich zu seinem Vorgänger hat der Sensor ein neues Gehäuse bekommen und die Benutzeroberfläche wurde nochmals verbessert – für Einsteiger vereinfacht, für Profis über Untermenüs verfeinert. Das Umgebungslicht findet stärkere Beachtung und über SpyderTune können die Kalibrationsergebnisse besser angepasst werden.
Handhabung
Der Messsensor findet nach wie vor per USB Anschluss an den Monitor. Zunächst muss die Kalibrations-Software aus dem Web geladen werden. Dabei hat man die Möglichkeit, sich in einem 7-minütigen Video vorab mit den einzelnen Arbeitsschritten des Kalibrations-Workflow vertraut zu machen. Nach dem Start der Anwendung nimmt ein Begrüßungs-Dialog den Anwender an die Hand und macht ihn auf wichtige Voraussetzungen wie Aufwärmphase und Umgebungslichtmessung aufmerksam.
Neu ist, dass der Anwender seinen Bildschirm aus einer Liste von Herstellern und Modellen auswählen soll, um der Spyder-Anwendung die anpassbaren Parameter mitzuteilen, also etwa nur Helligkeit ( Apple Thunderbolt Display ) oder auch Weißpunkt und Gamma.

Vor der eigentlichen Kalibration wird die Umgebungshelligkeit gemessen. Aufgrund dieser Messwerte erhält der Anwender eine Empfehlung für die zu kalibrierenden Parameter, also Weißpunkt, Gamma und Helligkeit. Die Erst-Kalibration dauert je nach manuell anpassbarem Parameter mehrere Minuten. Nach der Kalibration muss man nur noch das erstellte ICC-Profil speichern und ein Erinnerungs-Interval zum Wiederholen der Kalibration festlegen. In der Expertenkonsole können Profis nun auch Feinheiten wie der Modus der chromatischen Adaption (Bradford, xyz Scaling) oder die ICC-Spezifikation (2.0, 4.0) justieren. Viel Mühe gibt sich Datacolor bei der Visualisierung der Kalibrations-Ergebnisse. Neben der Vorher-Nachher-Ansicht mit Standard- oder eigenen Bildern kann auch der Farbraum des Monitors mit einem Arbeitsfarbraum visuell verglichen werden, etwa sRGB, NTSC oder AdobeRGB.
Im Testcenter
Im Test kalibrieren wir ein Apple Thunderbolt Display auf die empfohlenen Werte (5800 K, Gamma 2,2) und eine Luminanz von 120 cd/m2. Die Kalibration dauert beim ersten Mal wegen der manuell vorzunehmenden Helligkeitsanpassung knapp fünf Minuten. Die erneute Kalibration benötigt dann nur noch 1:12 Minuten. Mit den Ergebnissen können wir zufrieden sein. Wir vermessen den kalibrierten Bildschirm mit dem UDACT und dem Spektralphotometer Xrite i1 Pro . Die Abweichungen von den Zielwerten betragen: Weißpunkt 2,4 DeltaE, Gamma durch. 0,07, Helligkeit: 0,0 Cd/qm. Da wir zwei Spyder 5 Elite testen konnten, kalibrieren wir den gleichen Bildschirm mit einem zweiten baugleichen Messgerät und überprüfen die Ergebnisse erneut, um ein mögliche Serienstreuung zu erahnen. Die Abweichungen betragen hier: Weißpunkt 2,4 DeltaE, Gamma durch. 0,12, Helligkeit: 0,06 Cd/qm. Die Unterschiede sind also marginal.
Empfehlung Datacolor Spyder 5 Elite
Der Datacolor Spyder 5 Elite überzeugt wie sein Vorgänger durch seine ausgesprochen einfache Handhabung und die umfangreichen Analysemöglichkeiten. Die Kritikpunkte beim Vorgänger hat Datacolor ausgeräumt. Denn mit dem Spyder 5 Elite können ambitionierte Fotografen nun genügend Presets und Einstellmöglichkeiten nutzen.
Datacolor Spyder 5 Elite
Datacolor, www.datacolor.com
Preis: 250 Euro -> aktueller Preis bei billiger.de und Amazon
Leistung (40%) 1,5
Funktionsumfang (30 %) 1,5
Handhabung (20%) 1,1
Geschwindigkeit (10 %) 1,5
Vorzüge: Sehr gute Benutzerführung, gute Analysefunktionen
Nachteile: Aufwändige Registrierung
7-Kanal-Colorimeter, geeignet für Displays, Beamer und Notebooks
Alternativen: X-Rite i1 Display Pro 3 , Basiccolor Display5