Update 15.07: David Cameron dementiert Verschlüsselungsverbot in Großbritannien
In einem Kommentar gegenüber Business Insider hat die Pressesprecherin der britischen Regierung die Pläne zum Verschlüsselungsverbot im Land dementiert. “Wir akzeptieren und erkennen die immense Bedeutung von Verschlüsselung”, sagte sie. Ein Grund, warum die Technologie nicht verboten werden darf, sei demnach deren Nutzung im E-Commerce. “Allerdings sollten die Terroristen in Großbritannien keinen sicheren Raum für seine Online-Tätigkeiten bekommen”, so die Pressesprecherin. Wie genau das erreicht werden soll, bleibt bis jetzt unklar.
Ursprüngliche Meldung: Die britische Regierung arbeitet aktuell an dem Entwurf eines Gesetzes, durch das die Nutzung von Messenger-Apps wie WhatsApp, Facebook Messenger, FaceTime und Snapchat in Großbritannien verboten werden könnte. Derzeit wird in Großbritannien auch über dieses als “Snoopers Charter” bezeichnete geplante Gesetz heftig diskutiert.
Konkret sieht das Gesetz vor, dass die britische Regierung von den Anbietern von Messenger-Diensten die Implementierung einer Backdoor verlangen kann, durch die Ermittler und Geheimdienste eine von den Messengern verwendete Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umgehen können. Weigern sich die Anbieter der Dienste, eine solche Backdoor in ihre Produkte zu integrieren, dann kann mit einem Verbot reagiert werden.
Das neue Gesetz, so die Regierung, soll im Kampf gegen den Terrorismus helfen und das Abhören von Terroristen und Kriminellen ermöglichen. Datenschützer kritisieren, dass das Gesetz den Geheimdiensten den Zugriff auf Millionen von Nachrichten verschaffen würde, die tagtäglich über die Messenger versendet werden.
Fraglich ist auch, ob sich die Anbieter solcher Dienste dem Gesetz beugen würden. Für Facebook, WhatsApp, Apple & Co. stünde auch der weltweite Ruf auf dem Spiel. Es könnte dann durchaus sein, dass diese Unternehmen lieber eine Verbannung aus Großbritannien in Kauf nehmen.