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Mindestens 40.000 iPhone-Nachbildungen hatte ein geschäftstüchtiger chinesischer Handy-Produzent bereits ausgeliefert, als die örtliche Polizei seine Fabrik aushob. Die Polizei nahm neun Verdächtige fest und beschlagnahmte über 1400 gefälschte Smartphones von unterschiedlichen Marken.
Das Fake-iPhone
Auf den ersten Blick sieht das Fakephone aus wie ein zu billiges iPhone mit Jailbreak-Springboard.
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Der betrügerische Produzent sitzt in Peking. Er dürfte einen der größten Betrügerringe der vergangenen Jahre auf die Beine gestellt haben. Seit Januar 2015 soll der Fälscherring über 40.000 falsche iPhones hergestellt und verkauft haben. Dazu kommen noch einmal weitere 66.000 Smartphone-Platinen. Der Gesamtwert der Fälschungen soll über 19,7 Millionen US-Dollar betragen.
Zusätzlich fertige der Fälscherring noch über eine Million nachgeahmte Handy-Zubehör-Komponenten.
Die chinesische Polizei wurde auf die Fälscher aufmerksam, als in den USA eine Lieferung mit gefälschten Smartphones aus China aufflog. Die Behörden ermittelten daraufhin einen 43 Jahre alten Chinesen und dessen Frau als Besitzer einer Fabrik in China, wo seit 2011 elektronische Komponenten gefertigt und repariert werden.
So lief der Betrug
In der Fabrik waren hunderte von Menschen damit beschäftigt, alte Hauptplatinen aus ausrangierten Smartphones auszubauen und diese dann in neue Smartphone-Gehäuse wieder einzusetzen. Diese wurden dann als neue Smartphones verkauft. Viele der alten Platinen wurden eigens von außerhalb Chinas nach Peking geschafft. Die modernen Gehäuse wiederum beschafften sich die Fälscher aus der chinesischen IT-Region Shenzhen. Die gefälschten Smartphone wurden dann ins Ausland exportiert.
Hans-Christian Dirscherl schreibt seit über 20 Jahren zu fast allen IT-Themen. Sein Fokus liegt auf der Koordination und Produktion von Nachrichten mit hohem Nutzwert sowie auf ausführlichen Tests und Ratgebern für die Bereiche Smart Home, Smart Garden und Automotive.