Über ein halbes Jahr hat unser Autor Kai Gebel das Mikrofon für seine Arbeiten mit einer Canon C300 verwendet. Dabei hat das Mikro alle Prüfungen selbst bei extremer Hitze und Kälte gut bestanden. Im Vergleich zu dem etwa gleich teurem Rode NTG2 fällt auf, dass das Beyerdynamic MCE 85 nicht so hoch ausgepegelt werden muss. Es ist einige Dezibel lauter bei gleicher Kameraeinstellung und die Frequenzbreite ist scheinbar weiter, als die des Rode-Mikros. Der Ton wirkt gegenüber dem Rode NTG2 wesentlich natürlicher. Der obere Frequenzbereich ist klarer und gibt mehr Natürlichkeit in der Wiedergabe im Film wieder. Rückwärtige Umgebungsgeräusche verarbeitet das Beyerdynamic-Mikro zudem besser.

©Beyerdynamic
Im direkten Vergleich klingt das Rohde etwas „hohler“ und beim Nachvertonen von Filmen, beispielsweise für den Off-Sprecher, ist die Klangqualität des Beyerdynamic-Mikros erst richtig zu hören. Eine im Nahbereich aufgenommene Sprache ist glasklar und sauber. Auch die für Mikros kritischen Hiss- oder Popp-Geräusche werden vom Beyerdynamic MCE 85 wesentlich besser eliminiert als vom Rode NTG2. Sogar der Windschutz scheint beim Beyer effizienter zu sein, obwohl beide aus sehr ähnlichem Schaumstoff gefertigt sind. Allerdings benötigt der Beyerdynamic MCE 85 mehr Strom. Nach einem intensiven Aufnahmetag ist die AA-Batterie am Ende. So ist die von Beyerdynamic angegebene Batterielebensdauer von rund 160 Stunden keine praxisgerechte Angabe.
Beyerdynamic, www.beyerdynamic.de
Preis: € 200 -> Aktueller Preis bei billiger.de und Amazon
Vorzüge: Robust, sehr gute Klangqualitäten, universell einsetzbar
Nachteile: Batterie vergleichsweise schnell alle
Alternativen: Rode NTG2