Ein Jahr nach Beginn der Partnerschaft mit Apple legt IBM einen Cloud-Service auf, der mehr Macs in Unternehmen bringen soll. Dank IBMS Service Mobile First sollen Firmen ihre Mitarbeiter direkt mit Macs versorgen können, ohne sie konfigurieren zu müssen. Die Rechner verbinden sich mit der Cloud und bekommen so alle Dienste und Programme, die für die Arbeit nötig sind. Zudem sollen sich auch die privaten Rechner der Mitarbeiter (BYOD, Bring Your Own Device) auf diese Weise in die Firmeninfrastruktur einbinden lassen. IBM bietet den Dienst wahlweise als SaaS (Software as a Service) über die eigene Infrastruktur an oder installiert diesen auf den Servern des Unternehmens.
Auch IBM selbst stärkt den Absatz von Macbooks, für seine eigenen Mitarbeiter kauft Big Blue jährlich 200.000 Mobilrechner bei Apple ein – und lässt die bisher verwendeten Lenovo Thinkpads ausrangieren. Lenovo hatte vor über zehn Jahren das PC-Geschäft und damit die Thinkpads von IBM übernommen.
Die ehemaligen Erzrivalen IBM und Apple hatten im Juli 2014 eine tief gehende Partnerschaft vereinbart , die sich zunächst um das iPad drehte. IBM stellt seither wie versprochen Unternehmenslösungen bereit , die Zusammenarbeit im Vertrieb hat aber noch zu keinem Turnaround geführt. Apple verkauft nach wie vor in jedem Quartal weniger iPads als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, die Hoffnung war, dass IBMs Vertriebsmacht den Verkauf von iPads an Unternehmen so weit ankurbeln könnte um wieder auf wachsende Umsätze zu kommen.
IBM und Apple verbindet eine wechselhafte Geschichte, das alteingesessene Unternehmen aus dem Bundesstaat New York sah sich von den Newcomern aus dem Silicon Valley Ende der Siebziger / Anfang der Achtziger herausgefordert, insbesondere Steve Jobs sah in “Big Blue” einen Intimfeind. Im Jahr 1981 hatte Apple, nach eigenen Angaben mit Apple I und Apple II Pionier des persönlichen Computers, IBM in einer ironischen Anzeige im neuen Markt begrüßt, als Big Blue seinen Personal Computer oder PC herausbrachte. Drei Jahre später richtete sich ein im Werbespot “1984” geschleuderter Hammer mehr oder weniger subtil gegen IBM.
IBM und Apple blicken aber auch auf Zeiten der Kooperation zurück, von 1991 bis 2005 diente IBM als Teil der PowerPC-Allianz als Prozessorenlieferant für die Macs, den G5 fertigte das Unternehmen gar exklusiv. Da es IBM aber nicht gelungen war, eine für Mobilrechner einsetzbare energieeffiziente Variante zu entwickeln, wechselte Apple auf die Intel-Plattform. iPhone und iPad jedoch werden von Chips auf Basis der ARM-Architektur betrieben.