Am 6. August 1945 um kurz nach 08:15 Uhr Ortszeit warf ein US-Bomber vom Typ B-29-Superfortress, den dessen Pilot Paul Tibbets nach seiner Mutter auf den Namen Enola Gay getauft hatte, die Atombombe „Little Boy“ über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Little Boy war eine Uran-Bombe im Unterschied zu Fat Man, einer Plutonium-Bombe, die drei Tage später über Nagasaki abgeworfen wurde. Little Boy explodierte rund eine Minute nach dem Ausklinken in 600 Metern Höhe über dem Stadtzentrum von Hiroshima.
Eindrucksvoller Comic: Barfuß durch Hiroshima
Die Atomexplosion tötete 70.000 bis 80.000 Menschen auf der Stelle, viele weitere Zehntausende starben in den Monaten danach. Dazu kommen noch einige weitere Zehntausende, die in den folgenden Jahren an den Strahlenschäden starben. Lese-Tipp: Der japanische Comic „Barfuß durch Hiroshima“ des Japaners Keiji Nakazawa, der den Atombombenabwurf als kleiner Junge erlebt und überlebt hat, schildert das Grauen dieses Tages und den Kampf der Überlebenden in der Zeit danach auf eindrucksvolle Weise. Der absolut lesenswerte Comic ist in mehreren Teilen auch in deutscher Übersetzung erhältlich.

Langer Essay von 1946 schildert den 6. August 1945
Kein Comic, sondern ein Essay beziehungsweise eine Reportage, ist dagegen am 31. August 1946 in dem US-Magazin The New Yorker erschienen. Der 1993 gestorbene Pulitzer-Preisträger John Hersey erzählt in diesem sehr langen Text den Überlebenskampf von sechs Menschen aus Hiroshima.
Zum heutigen 70. Gedenktag an den Atombombenabwurf über Hiroshima hat das US-Magazin The New Yorker diesen langen Essay aus dem Jahr 1946 online in voller Länger veröffentlicht: