Apple wird den Nachfolger von iPhoto und Aperture, der OS X 10.10 Yosemite auf dem Mac voraussetzt, zusammen mit einem Wartungsupdate von Yosemite heraus bringen. Entwickler haben Donnerstag Abend von Apple die erste Beta von OS X 10.10.3 zur Verfügung gestellt bekommen. Mit dabei ist auch eine erste Vorabversion der neuen Foto-App, die Apple bereits letzten Juni angekündigt hatte.

Viel schneller als iPhoto und Aperture
Unser Macworld-Kollege Christopher Breen hatte Gelegenheit zu einem ersten Blick . Fotos in OS X arbeitet vor allem schnell, richtig schnell – ganz anders als das mit unter träge iPhoto oder Aperture. Selbst sehr große Foto-Bibliothek bringt Fotos für OS X laut Christopher Breen nicht aus dem Tritt.
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Aufgeräumt und smart, doch manches fehlt
Die Oberfläche von Fotos für OS X ist sehr clean und aufgeräumt. Zudem passen sich die Fotos automatisch neu an, sobald man das Fenster verkleinert oder vergrößert. Als Komfort hebt Fotos in OS X automatisch die Fotos hervor, die man zuletzt importiert hat.

Trotz dem gestiegenen Komfort: Wegen der komplett neuen Bedienung muss man sich zunächst eingewöhnen: So hat Apple einige Funktionen verschoben oder versteckt, wenige sogar still und leise ganz beerdigt. Für viele sicher schmerzlich: Die Sterne-Bewertung wird es mit Fotos für OS X nicht mehr geben, sie weicht einer simplen Markierung mit einem Herz-Symbol. Über die Suchfunktion lassen sich aber bereits mit Sternewertung versehene Bilder nach der Sternenbewertung filtern. Die Facebook- und Flickr-Synchronisation gelingt nicht mehr automatisch. Fotos lassen sich nicht mehr mit Ortsinformationen versehen, immerhin bleiben die Ortsinformationen von bereits geogetaggten Fotos erhalten. Doch die wichtigsten Funktionen bleiben bestehen, beispielsweise Gesichtererkennung, Ortsbestimmung oder eben das erstellen eines Fotobuchs oder Kalender.
Bildbearbeitung fast so professionell wie Aperture, dafür smarter
Trotz seiner sehr aufgeräumten Oberfläche bietet Fotos für OS X einfachere, aber wirkungsvollere Werkzeuge zur Bildbearbeitung. Besonders hervorzugheben ist die intelligente Helligkeitsregelung, die man auf Wunsch auch individuell anpassen kann sowie ein schönes Werkzeug für die Schwarzweiß-Umsetzung eines Fotos. Für iPhoto-Benutzer bietet Fotos für OS X also einen deutlichen Mehrwert, während Aperture-Anwender hier einiges vermissen werden. Die Korrekturmöglichkeiten sind zwar deutlich umfangreicher als bei iPhoto, aber wichtige Werkzeuge fehlen dem Aperture-Profi. So gibt es keinen Korrekturpinsel mehr, auch Plug-ins soll es voraussichtlich nicht geben.

Weiterhin gibt es Fotobücher, Kalender und Postkarten
Weiterhin lassen sich Fotobücher und Kalender erstellen. Und noch mehr: Denn Fotos für OS X bringt es neue Möglichkeiten, Kalender, Bücher, Diashows oder Abzüge zu gestalten.Dazu hat Apple neue Vorlagen erstellt.
Maßgeschneidert für iCloud
Fotos für OS X ist eng mit der iCloud Foto-Bibliothek verknüpft, so lassen sich beispielsweise auf Wunsch alle Bilder über iCloud synchronisieren. Entsprechend nahtlos lassen sich so Bilder auch mit iOS-Geräten wie iPhone oder iPad teilen: Erstellt man ein Foto auf dem iPhone, poppt es laut Christopher Breen nach rund 30 Sekunden auch auf dem Mac auf. Hat man zuvor Fotostream verwendet, erstellt iCloud Fotos automatisch einen Ordner von dem Stream.
Bei der iCloud-Synchronisation ist jedoch zu beachten, dass die darüber abgeglichenen Bilder Speicherplatz beanspruchen und nicht wie bisher der Fotostream oder die iTunes-Match-Bibliothek nichts von den freien 5 GB Speicher abknappsen. Apple bietet mehr iCloud-Speicher gegen Aufpreis, die monatlichen Gebühren reichen von 99 Cent für 20 GB bis 20 Euro für 1 TB.
Weiterhin lässt sich der Fotostream verwenden. Er nimmt maximal 1000 Bilder auf und lädt man mehr Bilder hinzu, löscht Fotostream automatisch die ältesten Fotos.
Noch ein Gnadenbrot für iPhoto und Aperture
iPhoto und Aperture wird von Apple zwar nicht mehr weiter entwickelt. Doch beide Versionen lassen sich zumindest mit OS X Yosemite noch benutzen
Fazit Fotos für OSX
Fotos für OS X ist schnell, sehr schnell. Und es orientiert sich sichtbar an die iOS-App Fotos, das kommt der nahtlosen Zusammenarbeit beider Apps sehr zu gute. Somit ist Fotos für OS X deutlich moderner als iPhoto und Aperture. Und während die neue Foto-App einen deutlichen Mehrwert gegenüber iPhoto besitzt, kann es doch – wie vermutet – Aperture nicht gänzlich ersetzen. Freuen kann man sich aber auf jeden Fall auf Fotos für OS X. Doch wann genau OS X 10.10.3 und die Foto-App kommen, ist ungewiss. Zwischen der ersten Beta eines Systemupdates und der finalen Veröffentlichung vergehen in der Regel zwischen vier und sechs Wochen.