Apple aktualisiert weiterhin seine Betriebssystem im Jahrestakt, nicht nur iOS für iPhone und iPad, sondern auch das für den Mac. Unter dem Codenamen „Sierra“ kommt macOS 10.12 am 20. September in den Mac App Store . Doch ist Ihr Mac fit für das neue System? Schließlich setzt Apple erstmals seit Mavericks vor drei Jahren wieder die Hardwareanforderungen nach oben.
Unser Testprogramm Sierra Tester untersucht Ihren Mac direkt beim Start des Tools auf insgesamt zehn grundlegende Hardware-Eigenschaften und Software-Installationen. Dabei gleicht das Programm die jeweils ermittelten Daten mit den Systemanforderungen ab, die Apple für macOS 10.12 bekannt gegeben hat oder die aus der derzeitigen öffentlichen Beta-Phase bekannt wurden.
Unsere exklusive Prüfsoftware Sierra Tester für den schnellen und umfassenden Kompatibilitätscheck Ihres Mac erhalten Sie unter www.macwelt.de/sierratester .

Die Ergebnisse der einzelnen Tests gibt Sierra Tester in Form einer stilisierten Verkehrsampel aus. Grünes Licht bedeutet: Alles ist okay, der Test ist bestanden. Eine gelbe Ampel zeigt, dass Ihr Mac diesen Test zwar grundsätzlich bestanden hat, es aber dennoch sinnvoll wäre, den Mac – sofern möglich – aufzurüsten oder gegen ein neueres, schnelleres Modell auszutauschen. Andernfalls würde macOS 10.12 nur langsam oder zäh laufen. Ein rotes Ampellicht schließlich zeigt an, dass Ihr Mac in diesem Test durchgefallen ist. Damit sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt, muss Sierra Tester in allen zehn Tests ein grünes oder gelbes Licht anzeigen. Ein einziges rotes Licht bedeutet, dass der Mac insgesamt durchgefallen ist. Sierra wird sich nicht installieren lassen.
Feature-Check
Wir haben die aktuelle Version des Sierra Testers aber mit weiteren Tests ausgestattet, die noch tiefer im System nachforschen. Der Hintergrund ist, dass macOS 10.12 zwar grundsätzlich eine Vielzahl an Macs unterstützen wird, aber nicht alle Funktionen auf allen Macs laufen werden. Unser „Feature-Check“ zeigt Ihnen an, welche der macOS-Funktionen auf Ihrem Mac laufen werden und welche nicht.
PPC-Programme und Extensions
Sierra läuft ausschließlich auf Intel-Macs. Ältere Power-PC-Programme funktionieren nicht mehr, was allerdings schon seit OS X 10.7 (Lion) der Fall ist. Überprüfen Sie hier Ihren Mac auf Power-PC-Programme. Tauchen in dieser Liste Programme auf, die Sie weiterhin benötigen, müssen Sie die Apps gegen andere austauschen oder eine neuere Version installieren.

Falls Sie noch mit OS X 10.5 Leopard arbeiten, müssen Sie zunächst auf OS X 10.6 Snow Leopard umsteigen, um das Update auf macOS 10.12 Sierra durchzuführen. Ob Ihr Mac für Snow Leopard geeignet ist, erfahren Sie von unserem Snow Leopard Tester aus dem Jahr 2009. Sie finden ihn online unter www.macwelt.de/snowleotester .

32-Bit-Systemerweiterungen funktionieren unter Sierra ebenfalls nicht mehr. Überprüfen Sie hier Ihren Mac auf 32-Bit-Systemerweiterungen. Tauchen in dieser Liste ein oder mehrere Extensions auf, kann es sein, dass einige Programme oder Peripheriegeräte (UMTS-Modems, Drucker, Scanner, Festplatten et cetera) gar nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten. Nehmen Sie in solchen Fällen Kontakt zum Hersteller der jeweiligen Systemerweiterung auf. Hinweise auf den Hersteller finden Sie im Tool in der Spalte „ID“.
So prüft Sierra Tester Ihren Mac
Viele Parameter bestimmen den Einsatz von Sierra. Neben Hardware- gibt es auch diverse Softwarebedingungen, die erfüllt sein müssen.
Mac Modell
Bestimmte Mac-Modelle werden nicht mehr von Apple unterstützt. Apple schließt einige ältere Mac-Baujahre (vor 2009) grundsätzlich aus. Das trifft auch auf Modelle zu, die theoretisch die technischen Voraussetzungen für macOS 10.12 bieten (zum Beispiel der Mac Pro 1,x und 2,x)
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, ist Ihr Mac leider zu alt. Apple verweigert die Installation von macOS 10.12 Sierra. Sie müssen sich einen neueren Mac anschaffen.
CPU
Für macOS 10.12 Sierra ist ein Mac mit Intel Core 2 Duo, Core i3, Core i5, Core i7 oder Xeon Prozessor erforderlich. Das sind alles Prozessoren mit 64-Bit-Intel-Architektur. Auf Power-PC-Macs (G3, G4, G5) läuft das System nicht mehr!
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, ist Ihr Mac für Sierra nicht geeignet. Er lässt sich auch nicht nachrüsten. Sie müssen einen neuen Mac mit 64-Bit-Intel-CPU anschaffen, zudem darf er nicht älter als Baujahr 2009 sein.
Wenn Sie hier eine gelbe Ampel bekommen, arbeitet Ihr Mac zwar mit einer passenden 64-Bit-Intel-CPU, aber die Taktfrequenz liegt an der unteren Grenze. Sierra wird zwar funktionieren, die Geschwindigkeit wird jedoch langsam sein. Sie sollten sich überlegen, einen schnelleren Mac anzuschaffen.
RAM (Arbeitsspeicher)
Apple schreibt mindestens zwei Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM) für Sierra vor. In der Praxis sollten es jedoch mindestens vier Gigabyte sein. Ab acht Gigabyte läuft Sierra in allen Situationen flüssig. Achtung: nicht alle Macs lassen sich auf acht Gigabyte aufrüsten. Erkundigen Sie sich vorher bei Ihrem Fachhändler.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, verfügt Ihr Mac über zu wenig Arbeitsspeicher. Sie müssen ihn aufrüsten.
Wenn Sie hier eine gelbe Ampel bekommen, sollten Sie ihren Mac mit mehr Arbeitsspeicher aufrüsten, damit Sierra flüssig läuft.
Festplatte
Mindestens zehn Gigabyte freien Festplattenplatz benötigen Sie für die Installation von Sierra. Achten Sie jedoch darauf, dass darüber hinaus noch etwa zehn Prozent der Gesamtkapazität Ihrer Festplatte frei bleiben. Das System benötigt zur internen Verwaltung und für den virtuellen Speicher zusätzlichen Platz.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, müssen Sie entweder Platz auf Ihrer Festplatte schaffen, indem Sie nicht mehr benötigte Dateien oder Programme löschen oder Sie tauschen die Festplatte gegen ein größeres Modell aus sofern das technisch überhaupt möglich ist.
Wenn Sie hier eine gelbe Ampel bekommen, sollten Sie ebenfalls Platz auf der Festplatte schaffen, damit das System und der virtuelle Speicher möglichst flüssig arbeiten.
Video-RAM
Apple macht keine Vorgaben zum Videospeicher. Weniger als 64 Megabyte sollten es aber nicht sein. Ab 256 Megabyte arbeitet die Hardware-Beschleunigung des Systems optimal.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, ist Ihr Mac nicht für Sierra geeignet. Sie sollten über eine Neuanschaffung nachdenken.
Wenn Sie hier eine gelbe Ampel bekommen, wird Sierra zwar arbeiten, die Hardware-Beschleunigung der Grafikkarte wird jedoch nicht optimal genutzt. Sofern es bei Ihrem Mac möglich ist, sollten Sie die Grafikkarte austauschen.
OpenCL GPU
OpenCL ist eine Technologie, die die Leistung der Grafikkarte für rechenintensive Programme nutzt. Eine OpenCL-fähige Grafikkarte ist für den Betrieb von Sierra nicht zwingend notwendig, könnte jedoch bei einigen Programmen deutlich höhere Geschwindigkeit bringen.
Wenn Sie hier eine gelbe Ampel bekommen, sollten Sie sich überlegen, die Grafikkarte des Mac auszutauschen, sofern das bei Ihrem Mac möglich ist (z.B. Mac Pro, Baujahr 2010 bis 2013). Eine rote Ampel kommt hier nicht vor, da OpenCL keine zwingende Voraussetzung für Sierra ist.
64-Bit-Modus
Der 64-Bit-Modus aktueller Intel-CPUs wird von Sierra zwingend benötigt. Programme, die extrem viel Speicher benötigen (z.B. Photoshop oder 3D-Rendering-Software) profitieren deutlich vom 64-Bit-Modus. Das bringt in den meisten Fällen jedoch nur dann mehr Geschwindigkeit, wenn gleichzeitig mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher im Mac installiert ist.
Wenn Sie hier eine rote Ampel sehen, ist die CPU Ihres Mac nicht 64-Bit-fähig. Sierra lässt sich dann nicht installieren. Sie müssen sich einen neueren Mac anschaffen
OS X Version
Vor der Installation von macOS 10.12 Sierra müssen Sie mindestens auf OS X 10.6.6 (Snow Leopard) updaten. Dadurch erhalten Sie den Mac App Store und die nötigen Systemfunktionen, um den Installer für Sierra auszuführen.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, ist Ihr aktuelles System nicht für die Installation von Sierra geeignet. Sie müssen Ihr System auf mindestens OS X 10.6.6 aktualisieren.
App Store
Zur Installation von Sierra brauchen Sie den Mac App Store.
Bitte installieren Sie zuerst OS X 10.6.6 oder neuer. Dann bekommen Sie den App Store automatisch mitgeliefert. Legen Sie im Mac App Store ein neues Konto an bzw. nutzen Sie ihre vorhandene Apple ID (zum Beispiel die von iTunes).
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, fehlt der Mac App Store. Sie müssen Ihr System auf mindestens OS X 10.6.6 aktualisieren.
PPC-Programme suchen
Sierra läuft ausschließlich auf Intel-Macs. Ältere Power-PC-Programme funktionieren nicht.
Überprüfen Sie hier Ihren Mac auf Power-PC-Programme. Tauchen in dieser Liste ein oder mehrere Programme auf, die Sie weiterhin benutzen möchten, müssen Sie das Programm gegen ein anderes oder eine neuere, Intel-fähige Version austauschen.
Extensions suchen
32-Bit-System-Erweiterungen funktionieren unter Sierra nicht mehr.
Überprüfen Sie hier Ihren Mac auf 32-Bit-System-Erweiterungen. Tauchen in dieser Liste ein oder mehrere Extensions auf, kann es sein, dass einige Programme oder Peripheriegeräte (UMTS-Modems, Drucker, Scanner, Festplatten etc.) nicht mehr funktionieren. Nehmen Sie dazu Kontakt zum Hersteller der Systemerweiterung auf. Hinweise auf den Hersteller finden Sie in der Spalte „ID“
Feature Checks: Das funktioniert bei Ihnen – und das nicht
Siri (ab Sierra)
Um Apples digitale Assistentin Siri am Mac nutzen zu können, müssen Sie einen Mac besitzen, der grundsätzlich für macOS 10.12 Sierra geeignet ist. Darüber hinaus muss Ihr Mac mit einem geeigneten Mikrofon ausgerüstet sein, damit Siri Ihre Spracheingaben versteht. Alle Sierra-kompatiblen Macs mit Ausnahme des Mac Mini und Mac Pro kommen bereits mit integrierten Mikrofonen. Ob man geeignete Mikrofone nachrüsten kann, ist derzeit (Stand Juli 2016) noch unklar. Bei einigen Nutzern der Sierra-Betaversion funktioniert es mit einem externen Mikrofon, bei anderen nicht. Apple selbst hat noch keine eindeutige Aussage dazu gemacht.

Auto Unlock (ab Sierra)
Wenn Ihre Apple Watch in Bluetooth-Reichweite ist, können Sie Ihren Mac automatisch entsperren lassen, ohne jedesmal das Systempasswort eingeben zu müssen. Die Voraussetzung ist ein Mac ab Baujahr 2013 (inklusive) und ein aktiver iCloud-Schlüsselbund.
Apple Pay (ab Sierra)
Apple drahtloses Bezahlsystem benötigt mindestens ein iPhone mit Touch-ID oder eine Apple Watch in Bluetooth-Reichweite, um im Web per Apple Pay bezahlen zu können. Mac-seitig ist Bluetooth 4.0 also die Mindestvoraussetzung. In Deutschland funktioniert Apple Pay aber derzeit (Stand Juli 2016) noch gar nicht, und es ist auch noch nicht absehbar, ob und wann es einsatzbereit sein wird.
Metal (ab El Capitan)
Mit Metal führt Apple eine neue Schnittstelle zur Hardware-unterstützten Grafikbeschleunigung ein. Langfristig dürfte Metal den bisherigen Standard OpenGL ersetzen, wobei OpenGL allerdings aus Kompatibilitätsgründen vorerst erhalten bleibt. Metal sorgt für wesentlich weniger Overhead bei der Programmierung der Grafikkarte. Das senkt die CPU-Last und führt zu teilweise drastischem Leistungsgewinn bei der Grafikausgabe. Vor allem Spiele profitieren von Metal.
Anrufe (ab Yosemite)
Mit dieser Funktion können Sie Anrufe, die bei Ihrem iPhone ankommen, auf dem Mac entgegennehmen und über die im Mac integrierte Hardware (Lautsprecher, Mikrofon) mit dem Anrufer sprechen. Ebenso können Sie vom Mac aus Anrufe starten, das iPhone wählt dann die Nummer, die sie am Mac auswählen.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, wird die Anrufe-Funktion auf Ihrem Mac nicht funktionieren, selbst, wenn sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt. Der Grund sind fehlende Hardware-Voraussetzungen in Ihrem Mac, die sich nicht nachrüsten lassen.
SMS (ab Yosemite)
Mit dieser Funktion können Sie SMS-Nachrichten, die bei Ihrem iPhone ankommen, auf dem Mac empfangen. Ebenso können Sie vom Mac aus SMS an andere Mobiltelefone verschicken. Das iPhone dient hier als Zwischenstation.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, wird die SMS-Funktion auf Ihrem Mac nicht funktionieren, selbst, wenn sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt. Der Grund sind fehlende Hardware-Voraussetzungen in Ihrem Mac, die sich nicht nachrüsten lassen.
Handoff (ab Yosemite)
Mit dieser Funktion können Sie Arbeiten, die Sie am Mac begonnen haben direkt am iPad oder iPhone weiterführen. Zum Beispiel Emails schreiben oder Dokumente bearbeiten. Das klappt auch umgekehrt, also am iPad oder iPhone begonnene Arbeiten lassen sich am Mac fortsetzen.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, wird die Handoff-Funktion auf Ihrem Mac nicht funktionieren, selbst, wenn sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt. Der Grund sind fehlende Hardware-Voraussetzungen in Ihrem Mac, die sich nicht nachrüsten lassen.
Instant Hotspot (ab Yosemite)
Mit dieser Funktion können Sie ein in der Nähe befindliches iPhone direkt als Wlan-Hotsport für den Internet-Zugang benutzen, sofern beide Geräte mit derselben Apple-ID verknüpft sind und sich einen aktivierte und entsperrte SIM-Karten im iPhone befindet. Sie müssen dazu auf dem iPhone keine Einstellungen ändern.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, wird Instant Hotspot auf Ihrem Mac nicht funktionieren, selbst, wenn sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt. Der Grund sind fehlende Hardware-Voraussetzungen in Ihrem Mac, die sich nicht nachrüsten lassen.
Airdrop (ab Yosemite)
Diese Funktion erlaubt den direkten Transfer von Dateien zwischen zwei Macs oder Mac und iPhone/iPad. Die Geräte dürfen dabei maximal etwa 20 Meter von einander entfernt sein. Das funktioniert auch dann, wenn kein WLAN in der Nähe ist.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, wird Airdrop auf Ihrem Mac nicht funktionieren, selbst, wenn sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt. Der Grund sind fehlende Hardware-Voraussetzungen in Ihrem Mac, die sich nicht nachrüsten lassen.
iCloud Drive (ab Yosemite)
Diese Funktion stellt Ihnen einen Ordner auf Ihrem Mac zur Verfügung dessen Inhalt mit allen Macs, iPhones und iPads über iCloud synchronisiert wird, sofern alle Geräte mit derselben Apple-ID verknüpft sind.
Wenn Sie hier eine rote Ampel bekommen, wird iCloud-Drive auf Ihrem Mac nicht funktionieren, selbst, wenn sich Sierra auf Ihrem Mac installieren lässt. Der Grund sind fehlende Hardware-Voraussetzungen in Ihrem Mac, die sich nicht nachrüsten lassen.