Bereits vor der Grundschule war klar, dass Zeichnen und Malen nicht zu den Fächern gehören würde, bei denen ich glänzen kann. Das hat sich nicht geändert, die Fähigkeiten haben das „Strichmännchen-Level“ nie verlassen, auch die Ausrichtung von Landschaftsbildern ist lediglich an der Position des blauen Himmels zu bestimmen.
Nun mag ich Bilder sehr gern – von anderen gemalt – besonders Aquarelle, weniger „Ölschinken“. Beim Stöbern nach Apps im letzten Urlaub ist mir dann mit Waterlogue genau das für mich passende Produkt in die Hände gefallen beziehungsweise auf dem iPad gelandet. Die knapp drei Euro teure App erzeugt aus Fotos, die auf dem iPad liegen oder direkt aufgenommene werden – alternativ über Kopieren und Einsetzen importiert sind – tolle Aquarelle. Der Benutzer hat dabei die Auswahl zwischen zwölf Aquarellfiltern, die man nacheinander durchprobieren kann.
Die App funktioniert auf dem iPad und dem iPhone, von Letzterem sollte man eventuell vorhandene Fotos aufs iPad übertragen, ob des großen Displays ist das Arbeiten einfach schöner. Obwohl die App leider nur in Englisch verfügbar ist, ist das Arbeiten kein Problem.

©Macwelt

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Aquarellfilter ausprobieren
Nach dem App-Start ist einfach das kleine Kamera-Icon anzutippen. Über „Photo Library“ wählen Sie ein Foto aus Ihren Alben oder den Aufnahmen beziehungsweise Fotostream. Tippen Sie „Camera“ an, lässt sich ein Foto aufnehmen und verwenden, über „Paste“ ein vorab aus einer anderen App kopiertes Bild einsetzen. Unter „Examples“ hat Hersteller Tinrocket einige Beispiele beigepackt, mit denen Sie einfach herumspielen und experimentieren können. Nach der Auswahl des Fotos stehen unten zwölf Aquarellfilter zur Verfügung, die Sie nun einfach antippen.
Waterlogue erzeugt dann eine neue Aquarellvorschau, die gerendert wird, sobald sie diese antippen. In keinem Fall wird übrigens das Originalfoto verändert, auch nicht später beim Speichern.
Finetuning und Auflösung
Rechts neben den Aquarellfiltern finden Sie per Wischgeste nach links Einstellungen für das Finetuning. In der ersten Einstellung stehen die Begriffe „Small“, „Medium“, „Large“ und „Giant“ zur Verfügung. Etwas irreführend bezeichnen sie nicht die Pinselgröße, sondern die Zahl der Pixel. Wählen Sie etwa „Giant“, bekommen Sie die „Feinzeichnung“ mit mehr Details – auch hier heißt es spielen!
Rechts daneben stellen Sie die Helligkeit ein und können festlegen, ob das Bild randlos oder mit Rand dargestellt werden soll. Bei jeder Veränderung blendet die App wieder eine Vorschau ein und rendert das Foto mit den neuen Parametern, wenn Sie es antippen. Per Wischgeste gelangen Sie bei Ihren Versuchen zu den vorherigen Ergebnissen.
Die Rendering-Geschwindigkeit der Fotos hängt mit der Performance der iPad-CPU zusammen und vom Hauptspeicher. Der Hauptspeicher ist auch verantwortlich für die mögliche Größe beim Export des Aquarells in „Aufnahmen“. Tippen Sie das Herz-Icon an, bekommen Sie die „Service“-Palette. In der unteren Reihe versteckt sind die Einstellungen unter „Settings“ zu finden. Beim neuen iPad Air 2 mit 2 Gigabyte Arbeitsspeicher zum Beispiel stehen die Einstellungen „Small“, „Medium“, „Large“ und „Original“ zur Verfügung, hier werden Bildgrößen bis 3584 Pixel unterstützt. Bei älteren iPads und iPhone-Modellen ist die maximale Auflösung geringer.
Unter „Services“ finden Sie auch die eigentliche Exportfunktion, etwa in „Aufnahmen“, zur Übergabe an soziale Medien oder Mail. Zur Übergabe an soziale Medien beschneidet die App die Aquarelle automatisch. Waterlogue ist einfach klasse für Aquarellfans.
App erzeugt Aquarelle aus Fotos
Hersteller: Tinrocket
Preis : 2,99 Euro
Vorzüge: Einfache Bedienung, komplette Exportfunktion
Nachteile : Englisch, arbeitet nicht als Filter-Extension
Voraussetzung : iPad 2 (ab iOS 7.0)
Alternativen: Div. Filter-Apps