Im Vorfeld der Genfer Automobil-Messe haben Volkswagen und Mercedes-Benz sowie Nissan bekräftigt, dass sie das Apple Auto, über das man ohnehin noch nichts weiß, nicht fürchten würden.
Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, der Konkurrenzmodelle durchaus schon mal in aller Öffentlichkeit lobt (über den Hyundai i30 sagte er einmal: Da scheppert nix“), sieht in Apple oder Google als Automobil-Hersteller eher eine Chance für die gesamte Branche als eine Gefahr, wie die FAZ online schreibt. Die Frankfurter Zeitung zitiert den Herrscher über das Wolfsburger Auto-Imperium folgendermaßen: „Auch wenn es Sie vielleicht überrascht: Ich begrüße ausdrücklich das Engagement von Apple, Google & Co beim Thema Automobil“.
Denn Winterkorn hofft, dass dadurch Autos auch bei jüngeren Menschen wieder mehr Akzeptanz finden. Genau das ist nämlich das Problem der Automobil-Hersteller: Immer mehr junge Menschen sehen Smartphones und Tablets (vor allem iPhone und iPad), vielleicht auch bald Smartwatches wie die von vielen sehnsüchtig erwartete Apple Watch als die wirklich spannenden Status-Symbole beziehungsweise als unverzichtbare Gebrauchsgegenstände für den Alltag an. Und eben nicht mehr das Auto. Gerade in den Großstädten verzichten immer mehr Menschen sogar ganz auf einen eigenen fahrbaren Untersatz – dank öffentlichem Nahverkehr und Car-Sharing kein Problem.
Daimler-Chef Dieter Zetsche schlägt in die gleiche Kerbe wie Winterkorn. Er sieht die etablierten Hersteller künftig nicht als bloße Zulieferbetriebe für Apple und Google, wie die Süddeutsche Zeitung auf ihrer Webseite berichtet. Sondern er glaubt, dass die Konkurrenz durch Apple Mercedes-Benz nur noch stärker machen würde.
Ähnlich äußerte sich Carlos Ghosn, CEO von Renault-Nissan, auf dem MWC in Barcelona. Er bezeichnete ein Elektro-Auto von Apple (sofern es denn tatsächlich kommen sollte) als „offensichtlich gute Nachricht“.