Ein Foto mit 46 Milliarden Pixel und 196 Gigabyte groß. Das haben Wissenschaftler der Bochumer Ruhr-Universität erstellt. Das Foto zeigt einen breiten Streifen unserer Milchstraße am südlichen Himmel über der Erde.
Dieses Foto ist das derzeit größte astronomische Foto überhaupt. Es entstand aus vielen Einzelaufnahmen, die die Bochumer Astronomen in den vergangenen fünf Jahren mit dem Observatorium in der Atacama-Wüste in Chile aufgenommen haben. Federführend war dabei Prof. Dr. Rolf Chini, der den Lehrstuhl für Astrophysik an der Ruhr-Universität Bochum innehat.
Die Bochumer Sternenforscher suchten in der Milchstraße nach Objekten mit wechselnder Helligkeit. Sterne mit stark wechselnder Helligkeit wecken notorisch das Interesse der Astronomen. Unter anderem weil das zumindest rein theoretisch ein Hinweis für Leben im Weltall sein könnte, wie die Spekulationen um KIC 8462852 erst jüngst wieder zeigten.
Die Bochumer Wissenschaftler konzentrierten sich auf einen Abschnitt der Milchstraße, die man am südlichen Firmament sehen kann. Logisch: Schließlich liegt das Observatorium in Chile ja nun einmal auf der südlichen Erdhalbkugel.
Der beobachtete Himmelsabschnitt war so groß, dass ihn die Wissenschaftler in 268 Einzelabschnitte unterteilen mussten. Jeder dieser 268 Bereiche wurde in Intervallen von einigen Tagen Abstand immer wieder fotografiert, um Helligkeitsunterschiede erkennen zu können. Diese 268 Abschnitte hat das Bochumer Team jetzt zusammengefügt.
Das Ergebnis können Sie hier selbst erkunden.
Wie bereits eingangs erwähnt ist das Riesenfoto 194 GB groß und umfasst 46 Milliarden Pixel. Aufgrund seiner enormen Größe reagiert das Foto im Browserfenster etwas verzögert. Geben Sie dem Foto also etwas Zeit, bis es sich komplett aufgebaut hat. Bei Redaktionsschluss scheint der Server aufgrund der vielen Zugriffe völlig überlastet zu sein. Die Seite lässt sich zeitweise kaum noch aufrufen.
Sie können in das Foto einzoomen und darin herumscrollen. In das Koordinatenfeld links unten können Sie auch die Namen von Himmelsobjekten eingeben und sich diese anzeigen lassen, sofern diese auf dem Foto vorhanden sind.
Die Suche hat sich für die Bochumer Wissenschaftler übrigens gelohnt, sie fanden bis jetzt über 64.000 neue Objekte mit veränderlicher Helligkeit.