Wesentlich mehr Käufer der Software Mackeeper haben sich einer Sammelklage gegen den früheren Entwickler des Programms angeschlossen, um ihr Geld zurück zu bekommen. Ausgelöst hatte die Klage ein Kunde aus Pennsylvania, der dem Hersteller Zeobit vorwarf, Mackeeper würde in fälschlicher Weise vor Sicherheitsrisiken und anderen Problemen auf dem Mac warnen, um den Anwender zum Upgrade auf die 40 US-Dollar teure Vollversion zu bewegen.
Der große Ansturm auf die Sammelklage überrascht Rechtsexperten, in ähnlich gelagerten Fällen würden sich wesentlich weniger Kunden anschließen. Ein klares Zeichen der Wut auf die Software, die mehr Angst verbreitet als Nutzen bringt. Für die einzelnen Kläger hat das aber den Nachteil, weniger Rückerstattung zu bekommen.
Der aus der Ukraine stammende Hersteller Zeobit hat Mackeeper mittlerweile an das Kölner Unternehmen Kromtech Allianz verkauft. Der neue Besitzer will den Ruf der Software verbessern, die Klage richtet sich den den alten, der in den letzten Jahren anscheinend recht guten Umsatz gemacht hat. Zeobit hatte im Lauf des Verfahrens vorgeschlagen, mit einer Vergleichszahlung von zwei Millionen US-Dollar die Hauptverhandlung zu vermeiden . Davon gehen Prozesskosten weg, 1,25 Millionen US-Dollar würden an die mehrere zehntausend Sammelkläger als Entschädigung fließen. Dem Vergleich hatte Richterin Joy Flowers Conti vom Bezirksgericht West-Pennsylvania bereits im Juli prinzipiell zugestimmt, es sind noch letzte Details zu klären.
Berechtigt, sich der Sammelklage anzuschließen sind laut IDG News Service 513.330 Käufer der Software, 78.652 haben ihre Ansprüche bisher geltend gemacht. In unserem Test von Tools zur Datenpflege schnitt Mackeeper als schlechtester der Kandidaten mit einer Gesamtnote von 3,0 ab. Der Test lobt zwar “viele Funktionen, übersichtliche Oberfläche” sagt aber auch klar: “Tatsächliche Kosten verschleiert, einige Funktionen ohne Mehrwert”