Ein gesperrtes iPhone lässt sich nur schwer entschlüsseln, wenn das Passwort gut genug ist. Wenn nun Räuber auf die Idee kommen könnten, einen bestohlenen iPhone-Besitzer zur Herausgabe des Passwortes zu zwingen oder sein iPhone per Fingerabdruck zu entsperren, steht der Weg zu Daten und Einstellungen offen. Apple hat bereits im Mai ein Patent eingereicht , das in exakt solchen Situationen helfen soll.
Für Touch ID lässt sich demnach ein Finger bestimmten, mit dem man einen Panik-Modus auf dem iPhone aktiviert. Dieses entsperrt sich dann in einem Zustand, in dem kein Zugriff auf persönliche Daten mehr möglich ist – für den Dieb sieht es nur wie ein völlig neu aufgesetztes iPhone aus. Optional löscht der Mechanismus auch gleich die Daten auf dem Smartphone und setzt einen Notruf ab. Zudem kann es auch ein Foto des Angreifers aufnehmen und dieses heimlich samt GPS-Daten an das iCloud-Konto des rechtmäßigen Besitzers senden. Was passiert, wenn man versehentlich das iPhone mit dem zuvor definierten Panikfinger entsperrt, steht freilich auf einem anderen Blatt.
Eine derartige Technik soll den Raub von iPhones weiter unattraktiv machen. Sprechen sich die Schutzmaßnahmen herum, gehen Räuber das Risiko nicht mehr ein, so die Theorie. in Sachen “Kill Switch” hat das laut Befürworter der Technik auch geklappt, seitdem Smartphones sich aus der Ferne löschen lassen müssen, seien Raubüberfälle auf Smartphone-Besitzer stark zurück gegangen. Bei Apple ist der “Kill Switch” seit iOS 7 an Bord und ab iOS 8 ab Werk auch eingeschaltet : Nicht nur lässt sich ein gestohlenes iPhone aus der Ferne löschen, Diebe können es ohne Kenntnis des iCloud-Passwortes auch nicht mehr auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Neue Maschen machen sich daher breit, so häufen sich derzeit Fälle, bei dem die Diebe die entsperrten iPhones direkt aus den Händen greifen, wenige Augenblicke bevor die S-Bahn-Tür zugeht und der unglückliche Pendler nicht mehr hinterher rennen kann. Solange sie es nicht aus der Ferne löschen, haben Diebe Zugriff auf alle Daten und Einstellungen. Gegen einen derartigen Raub könnte auch eine von Apples Patent beschriebene Lösung nichts ausrichten, aber zumindest bei physischer Bedrohung helfen.