Voice Over ist eine von Apple im Betriebssystem automatisch mitgelieferte Brückensoftware, ein so genannter Screen Reader. Die Software ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Bedienen der Apple-Geräte . Der Bildschirminhalt wird dabei vorgelesen und kann vergrößert und kontrastreich dargestellt werden. Alle Eingaben auf dem Gerät werden von der Sprachausgabe vorgelesen. Die Navigation auf dem Bildschirm lässt sich zusätzlich durch akustische Rückmeldungen unterstützen. Mittlerweile liegt Voice Over in 26 Sprachen vor.
Barrierefreiheit mit Siri – ein Interview
Apple hat mit der Einführung von Voice Over und der Vergrößerungssoftware ihre Geräte standardmäßig so ausgestattet, dass blinde und sehbehinderte Menschen sie “out of the Box” nutzen können, heißt es dazu in der Laudatio am 20. November in Augsburg durch Judith Faltl, Landesvorsitzende des BBSB. Die Beschaffung von zusätzlicher Hard- und oder Software sei nicht nötig, denn jeder Kunde erwerbe mit einem Mac ein Gerät, mit dem sich sofort selbstständig arbeiten lasse. Dadurch, dass Hard- und Software von einer Firma entwickelt werden, gebe es zudem keine Abstimmungsprobleme: Hard- und Software arbeiten optimal zusammen. Adaptionen für blinde und sehbehinderte Menschen müssten nicht nachträglich erzeugt werden.
Außerdem habe Apple mit der Apple Watch das erste Produkt in seiner Produktfamilie auf den Markt gebracht, bei welchem Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Menschen von Anfang an berücksichtigt ist. Auch im Bereich der Smartphones sei das iPhone unter blinden und sehbehinderten Menschen am häufigsten verbreitet: “Blinde und sehbehinderte Menschen nutzen das iPhone zum Telefonieren, für das Arbeiten in sozialen Netzwerken und mit Kurznachrichtendiensten, zur Informationsbeschaffung, zum Lesen und Schreiben von E-Mails und Texten, Lesen von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, für die Navigation im Internet, eine Vielzahl von für den Alltag unterstützenden Apps. beispielsweise zur Farb- und Barcodeerkennung, zur Texterkennung und Verarbeitung, zur Informationsbeschaffung und zur Navigation”, führt Judith Faltl in ihrer Rede weiter aus.
Mit dem Vorgehen, Brückensoftware von Anfang an auf den Geräten zur Verfügung zu stellen, habe Apple einen Trend gestartet, welcher weitere Hersteller nach und nach dazu bewegte, ebenfalls Adaptionen zur Herstellung von Barrierefreiheit standardmäßig in Geräte zu integrieren. Das ist der Rednerin zufolge ein großer Schritt hin zu universellem Design, wie es die UN-Behindertenrechtskonvention fordert.