Star Wars an allen Ecken, das Merchandising im Vorfeld von “The Force Awakens” läuft auf Hochtouren. Selbst Aldi verkauft allerlei an den siebten Teil der Saga angelehnte Spielzeugfiguren. Und kalauert dabei: “Ich bin dein Einkauf”. Autsch!
Auch Apple greift in die Tasche und kauft ein – wobei die jüngste Erwerbung Faceshift zwar mit Star Wars zu tun hat, aber freilich kein Merchandising-Artikel ist. Apple hat bestätigt, die in Zürich ansässige Firma, die sich auf Motion Capture spezialisiert hat, übernommen zu haben. Die Technik dient dazu, Bewegungen und Mimik realer Schauspieler auf animierte Figuren zu übertragen, um diese natürlicher wirken zu lassen. Die Software von Faceshift ist in der Lage, Gesichtsausdrücke in Echtzeit auf Avatare zu übertragen. Bereits im Sommer hatte Faceshift seine Aktivitäten eingestellt und Inhalte von seiner Website entfernt, Stellenanzeigen Apples ließen auf die erfolgte Übernahme schließen . Wie Faceshifts Technologie funktioniert, ist einem Making-of-Video zu “The Force Awakens” ab Sekunde 41 gut zu sehen.
Was Apple mit Faceshift vor hat, verrät das Unternehmen wie auch in anderen Fällen wie diesen nicht. Aller Voraussicht nach wird Apple aber nicht in das Filmgeschäft einsteigen, Gesichtserkennung könnte jedoch auch in künftigen Sicherheitssystemen mit Unternehmensrelevanz eine Rolle spielen. Zudem sollte Apple das Feld der virtuellen und erweiterten Realität (Virtual Reality (VR), Augmensted Reality (AR)) nicht den Konkurrenten Microsoft und Google allein überlassen, die sich schon eine Weile darauf tummeln. Faceshift ist auch nicht die erste Übernahme für Technologien dieser Art, schon vor fünf Jahren hatte Apple den Spezialisten für Gesichtserkennung Polar Rose übernommen , in diesem Jahr die AR-Experten von Metaio . Hinzu kommt die Technologie von Prime Sense , die sich mit 3D-Detektoren und dem Erfassen von Bewegungen befasst, seit 2013 Bestandteil des Apple-Konzerns. Nicht jedes Patent und nicht jede Firmenübernahme führen zeitnah zu neuen Apple-Produkten, aber man darf davon ausgehen, dass Apple nicht ohne Plan hinzukauft.